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Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition)

Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition)

Titel: Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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eine Bierflasche über den Kopf und attackierte ihn dann mit dem abgebrochenen Flaschenhals. Lucas zog daraufhin ein Messer aus seinem Stiefel, schlitzte Caleb damit den Bauch auf und weidete ihn praktisch aus.
    »Angeblich soll Caleb dort auf dem Fußboden des Stripclubs gestorben sein«, berichtete Carlton Lee. »Mit seinen letzten Worten verfluchte er Lucas und versprach ihm, er werde die Hölle auf Erden erleben. Stark kam in den Knast, er bekam zehn Jahre wegen Totschlags, mit einer Chance auf Begnadigung ab dem fünften Jahr«, fuhr Lee fort. »Er zuckte nicht mit der Wimper, als der Richter das Urteil verlas, aber die Wachleute sagten, sie hätten ihn im ersten Jahr Nacht für Nacht wimmern hören, weil ihm der Fluch, mit dem ihn sein toter Bruder belegt hatte, keine Ruhe ließ.«
    Am Anfang des zweiten Jahres wurde Stark in die Zelle eines gewissen Neal Elkins verlegt, ein Autodieb, der auf der Flucht einen Fußgänger überfahren hatte. Elkins hatte einige Zeit zuvor zum Glauben gefunden. Stark war zunächst fasziniert, dann wie besessen von der Religion, vor allem als Elkin ihm erzählte, bestimmte Passagen in der Bibel verhießen die Erlösung durch den Umgang mit Schlangen. Stark entdeckte Gott, und kurze Zeit später glaubte er seine Rettung in der Berufung zum Prediger zu finden. In den nächsten sechs Jahren stellte sich Stark jeden Freitag- und Samstagabend vor seine Mithäftlinge und legte Zeugnis für die Macht des Heiligen Geistes ab. Er wurde auf dem Gefängnishof mit Essen beworfen, verhöhnt und geschlagen, aber diese Prüfungen stachelten seine Leidenschaft nur noch mehr an.
    Der Begnadigungsausschuss von Kentucky ließ Lucas Stark nach sieben schweren Jahren frei. Er bestieg sofort den Bus und fuhr in den Süden nach Scottsboro, Alabama, wo Neal Elkins lebte. Bald hatte er Elkins davon überzeugt, mit ihm eine Holiness-Gemeinde aufzubauen. Stark spezialisierte sich auf Klapperschlangen, die er teils kaufte, teils selbst fing oder von Predigern erhielt, die seine Berufung unterstützten. Seine ersten Gottesdienste außerhalb von Gefängnismauern hielt er in einer angemieteten Halle. Er und Bruder Neal hatten außer den Schlangen kaum das Nötigste zur Verfügung. Doch das machten sie mit ihrem Feuereifer leicht wett: Schwitzend und in höchster Verzückung riefen sie Gott in fremden Zungen an, prophezeiten, tranken Strychnin, und als sie immer größere Scharen anzogen, engagierten sie auch Bands für ihre Gospels.
    Was aber die Leute vor allem anlockte, war Starks Auftritt mit den Giftschlangen. Zeugen berichteten, dass er Bruder Neal die Schlangen wild machen ließ, bis sie fast durchdrehten, bevor er sie Stark auf die ausgestreckten Arme legte. Die erregten Schlangen zischten ihn an und gingen aufeinander los. Aber Stark wurde fast nie gebissen.
    Als der Holiness-Prediger von Hattiesburg starb, kamen einige Einheimische auf Stark zu und baten ihn, hauptamtlich als Geistlicher ihrer Gemeinde zu dienen. Stark und Elkins zogen an einem feuchtwarmen Augustabend nach Hattiesburg. Sie erhielten ein Haus im Wald hinter der Kirche. Und von da an wurde in der Kirche Jesu alles anders.
    »Man sah es vor allem, wenn er droben am Altar stand«, erinnerte sich Carlton Lee. »Lucas hatte eine großspurige Art, wenn er predigte, das war geradezu diabolisch, dabei spielte sein Körper eine nicht unerhebliche Rolle, das war nicht rein seelisch, und ich könnte schwören, dass jede unverheiratete Frau, ob schwarz oder weiß, es auf ihn abgesehen hatte.«
    Aber in seinen ersten beiden Jahren in Hattiesburg wollte Stark mit Frauen nichts zu tun haben. Er sagte, für Männer wie ihn seien Frauen die Wurzel allen Übels und er wünsche, in Keuschheit zu leben.
    Doch im Sommer 1967 kam ein Hippiemädchen in die Stadt. Sie war Ende zwanzig und hieß Ada Mae Lewis. Sie war eine große, schöne Frau, die gerne barfuß ging und schlichte bäuerliche Kleider trug. Sie hatte lange blonde Locken, ihre Brüste waren durch keinen BH beengt, und ihre großen Augen leuchteten ebenso himmelblau wie die von Lucas Stark.
    Ada Mae Lewis erzählte den Leuten, sie wolle ihre Vergangenheit in West Virginia und San Francisco hinter sich lassen, weil sie vom verderbten Leben in der Stadt genug habe. Freundliche Gemeindemitglieder nahmen sie am Freitagabend zur Messe mit.
    »Mein Vater war auch dabei«, erinnerte sich Carlton Lee. »Er sagte, Ada Mae sei ein großes, gut gebautes Mädchen gewesen. Zur Kirche kam sie in einem dünnen

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