Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition)

Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition)

Titel: Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
Vom Netzwerk:
schien kurz davor zu explodieren, doch Helen hob beschwichtigend die Hand. »Der Punkt ist, dass der Fall anscheinend eine große Presse bekommt, Shay.«
    Ich setzte mich, unbeeindruckt von Fraisers glühendem Blick. »Ich weiß. Die Daily hat ein Problem mit ihrer Auflage. Sie werden Tarentino Tag und Nacht daransetzen. Die Fernsehstationen werden auch nicht lange fackeln.«
    »Ich möchte jeden Morgen Berichte auf meinem Schreibtisch sehen«, verlangte Helen. »Verstanden?«
    Ich verstand durchaus. Polizeichef Norman Strutt hatte kürzlich durchblicken lassen, dass er bald in Pension gehen wolle, und Helen Adler wollte sich die Chance nicht entgehen lassen, als erste dunkelhäutige Frau die Polizei einer Metropole zu leiten.
    »Kein Problem«, versprach ich.
    Merriweather pochte auf die Zeitung. »Schlangen und Gruppensex. Ist das eine neue Mode? So wie die Schwulen es vor ein paar Jahren mit Gerbilen getrieben haben?«
    »Das waren doch reine Erfindungen, Cap«, erwiderte ich.
    »Fragen Sie besser Ihren Freund Tarentino, ob nicht doch was dran ist«, warf Fraiser scharf ein.
    Bevor ich darauf reagieren konnte, klopfte es an der Tür, und Dr.Christina Varjjan trat ein. Mit ihrem etwas abwesenden Gesichtsausdruck, ihrer porzellanweißen Haut, ihrem langen, rot gelockten Haar und dem grauen Leinenkostüm hätte man denken können, sie komme gerade aus einer Fotosession mit Laura Ashley. Ich bin ein dunkler Typ, mehr nach meiner Mutter geraten. Meine jüngere Schwester hat ihre irische Schönheit von Dad geerbt.
    Christina hat auch Dads eingebauten Riecher für Ärger mitbekommen, der ihr bei der Arbeit sehr zupass kommt. Seit fast einem Jahrzehnt ist sie leitende psychologische Beraterin bei der Staatsanwaltschaft von San Diego. In dieser Eigenschaft hat sie Tausende von Verbrechern befragt. Es geht der Witz um, dass sie sich deshalb in Rikko verguckt habe: Die Heirat mit ihm ermögliche ihr die lebenslange Studie einer Gangsterpsyche, die es geschafft habe, innerhalb der Grenzen des Gesetzes zu bleiben. Polizeistationen in ganz Südkalifornien greifen auf Christina zurück, wenn es gilt, ein Täterprofil zu erstellen und die Verhaltensspezialisten vom FBI überlastet sind.
    »Was will sie hier?«, fragte Fraiser.
    »Schön, Sie zu sehen, Lieutenant«, sagte Christina und nahm neben mir Platz. »Seamus meinte, ich könnte in der Sache mit dem Schlangenmörder helfen.«
    »Es gibt keine Hinweise darauf, dass es sich um einen Serienmörder handelt«, widersprach Fraiser.
    »Leben Sie eigentlich hinter dem Mond?«, fragte ich. »Die ganze Sache stinkt nach einem Ritual.«
    »Shay hat Recht«, meinte Christina und blickte in die Runde. »Schauen Sie sich nur einmal die Botschaft an: Welch unsagbare Freude, den Tod in Händen zu halten . Es ist eine ekstatische Erfahrung für ihn.«
    Merriweather rieb sich mit den Daumen die Schläfen. »Wie viel Zeit haben wir?«
    Meine Schwester zuckte die Schultern. »Das hängt davon ab, wie lange er das schon macht.«
    Helen Adler drehte unablässig einen Stift zwischen Daumen und Zeigefinger. »Hatten Sie schon Akteneinsicht, Dr.Varjjan?«
    Christina nickte. »Flüchtig, aber Shay hat mir alles Wesentliche erzählt.«
    »Ich bin sicher, Sie beide haben schon eine klare Vorstellung, wer es war«, meinte Fraiser und rollte mit den Augen.
    »Das nicht«, antwortete Christina. »Aber wir können immerhin ein paar Vermutungen wagen.«
    »Nur zu, Dr.Varjjan«, sagte Adler.
    Christina rutschte auf ihrem Stuhl nach vorne. »Ihr Mörder ist mit größter Wahrscheinlichkeit weiß, Ende zwanzig bis Anfang vierzig, hochintelligent und gut organisiert. Er könnte ein Kindheitstrauma mit sich herumschleppen, wahrscheinlich sexueller Natur, vielleicht waren dabei Schlangen im Spiel.«
    »Ein Mann, sagst du?«, unterbrach ich sie. »Morgan stand auf Paare. Und wir haben am Tatort auch Scheidenflüssigkeit gefunden.«
    Sie nickte. »Ich nehme an, dass sie zum Zeitpunkt der Tat schon gegangen war. Wenn sie doch dabei war, stand sie unter der Kontrolle des Mörders. Es war seine Phantasie, nicht ihre.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«, fragte Adler.
    »Statistiken«, erwiderte Christina. »Aus welchen Gründen auch immer, es ist eine Tatsache, dass Frauen ihre Enttäuschungen und emotionalen Verletzungen nicht so aggressiv ausleben wie Männer. Sie mutieren nicht wie Männer zu Raubtieren, und sie reagieren sich nicht emotional und sexuell an Fremden ab. Es mag sexistisch klingen, aber das Problem

Weitere Kostenlose Bücher