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Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition)

Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition)

Titel: Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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versprach er.
    »Und löse ViCAP-Alarm aus. Hier und bundesweit.«
    ViCAP ist die Abkürzung für »Violent Criminal Apprehension Program«. Es handelt sich um ein Computernetzwerk, das beinahe sämtliche Polizeistationen des Landes miteinander verknüpft. Wir aktivieren es oft, um zu überprüfen, ob ein Fall, der bestimmte Merkmale aufweist, Ähnlichkeiten zu einem anderen Tötungsdelikt in einer fernen Stadt oder einem anderen Bundesstaat aufweist.
    »Wird gemacht«, versprach Jorge.
    »Prima. Dann brauchen wir jemanden, der sich mit Giftschlangen auskennt und uns die Schuppen identifizieren kann, die wir gefunden haben.«
    Missy setzte ihren ersten Latte Macchiato des Tages ab. »Der Zoo«, sagte sie. »Dort gibt es ein Schlangenhaus, das der Hauptdarsteller von Kaltblütig leitet!«
    »Ich kenne den Clown aus dem Kabelfernsehen«, meinte Rikko und stopfte sich den Rest einer Blätterteigtasche in den Mund. »Wie soll man es ausdrücken? Ein bisschen unterbelichtet ist der Kerl schon. Dauernd hält er seine Fresse vor eine Kobra oder einen Alligator und sagt dazu: ›Oh Mann, das ist aber ein hässlicher Bursche.‹«
    Missy warf Rikko einen bösen Blick zu. »Ist aber ein süßer Typ. Außerdem habe ich eine Schwäche für seinen australischen Akzent.«
    »Macht uns einen Termin bei diesem Schlangenmenschen«, sagte ich. »Und Rikko, wenn du mit dem Papierkram fertig bist, geh nochmal zu Double Helix. Sprich mit Cooks Kollegen. Versuch rauszubekommen, ob sie mehr über sein Privatleben wussten als sein Chef.«

    Der Zoo von San Diego beherbergt eine der größten Sammlungen von Säugetieren, Reptilien und Vögeln aus der ganzen Welt. Er ist berühmt für die artgerechte und einfallsreiche Präsentation seiner Bewohner. Ein besonderes Schmuckstück ist das Klauber-Shaw-Reptilienhaus. Auf den ersten Blick erscheint es wie ein schmucker weißer Bungalow mit umlaufender Veranda. Dann erst bemerkt man die großen Glasflächen, die in die Wand eingelassen sind. Dahinter hingen an diesem frühen Nachmittag Boas Constrictor und Pythons von Ästen herab. Eine Anakonda sonnte sich in einem großen Teich. Ein riesiger Komodo-Waran stolzierte in einem Freigehege herum.
    Missy und ich schoben uns durch Dutzende von Kindern, die vor Vergnügen und Schauder kreischend von einem Terrarium zum nächsten rannten. Wir klingelten an einer großen, gelbbraunen Metalltür. Eine äußerst attraktive Frau öffnete uns. Sie war Anfang dreißig, annähernd einen Meter achtzig groß, hatte die Figur einer Tänzerin, und man sah auf den ersten Blick, dass sie sich der Wirkung ihrer Erscheinung bewusst war. Das dunkelbraune Haar trug sie modisch kurz geschnitten. Die im Zoo übliche Einheitskleidung – Khakibluse, Shorts, Wanderstiefel – ergänzte sie mit Perlenohrringen und einer passenden Kette. Allerdings verzichtete sie auf Make-up. Ihre braunen, mandelförmigen Augen waren von natürlich dichten Wimpern umrahmt. Sie hatte volle rote Lippen, und ihre Wangenknochen bildeten einen sanften Bogen. Ihre Nase war etwas großzügig bemessen, für meinen Geschmack jedoch fügte sie ihrer Gesamterscheinung nur einen Hauch Exotik bei. Ein Schildchen an ihrer Bluse wies sie als Dr.Janice Hood, stellvertretende Leiterin des herpetologischen Instituts aus.
    Normalerweise verfehlen meine Größe und mein Aussehen ihre Wirkung auf Frauen nicht, Dr.Hood jedoch nahm kaum Notiz von mir.
    »Kann ich etwas für Sie tun?«, fragte sie.
    Wir stellten uns vor und zeigten unsere Marken. Dann erkundigten wir uns nach Nick Foster.
    Sie hob die Augenbrauen und quälte sich ein Lächeln ab. »Zu dem wollen immer alle. Gut, kommen Sie, seine Show fängt gleich an. Er steht Ihnen anschließend sicher gern zur Verfügung.«
    Wir folgten Dr.Hood über einen betonierten Weg zu einem Saal mit steil aufragenden Sitzreihen. Unten gab es ein Wasserbecken, dahinter eine Bühne und einen Vorhang. »Hier findet auch unsere Seehund-Show statt«, informierte uns Dr.Hood. »Nehmen Sie bitte Platz. Wenn man überhaupt etwas Positives über Nick sagen kann, dann, dass er unterhaltsam ist. War nett, Sie beide kennen zu lernen.«
    Zu meiner großen Bestürzung ging sie von dannen, ohne mich eines Abschiedsblicks zu würdigen. Missy und ich setzten uns zwischen die etwa fünfhundert Zuschauer. Die sechs vordersten Reihen füllten Frauen jüngeren und mittleren Alters. Bald begann die Menge zu klatschen, mit den Füßen zu stampfen und den Beginn der Show zu fordern. Aus den

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