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Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition)

Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition)

Titel: Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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läuft: »Eines müssen Sie von Morgan wissen: Er hat niemals aufgegeben«, sagte er mit zitternder Stimme. »Das erwarte ich auch von Ihnen. Schnappen Sie dieses kranke Schwein, Sergeant Moynihan. Jagen Sie ihn bis ans Ende aller Tage, wenn es sein muss. Haben Sie mich verstanden?«

    Die Autopsie von Morgan Cook junior dauerte mehr als vier Stunden. Haut und Muskelgewebe waren stark nekrotisch und an Cooks rechtem Oberschenkel und seinem linken Arm auch vielfach aufgeplatzt, weshalb Solomon eine ganze Weile brauchte, bis er die Bissstellen exakt lokalisiert hatte. Aber es gab sie, wie er vorausgesagt hatte: Eine befand sich auf der Innenseite der Oberschenkel, unweit der Hoden, ein zweiter Biss dort, wo der linke Bizeps am Ellbogengelenk sitzt, und ein dritter am Hals, direkt unter dem Kinn.
    Es lagen weitere Anzeichen einer massiven Vergiftung vor: Cooks Gehirn war vergrößert, die Zunge beinahe auf den doppelten Umfang angeschwollen, der Herzmuskel geschädigt und voller Wasser. Bei einem Mann von Cooks Statur wiegen die Lungenflügel normalerweise zwischen 250 und 300 Gramm. Die von Cook wogen beide an die 700 Gramm, so viel blutige Flüssigkeit hatte sich durch das Gift, das sein Atemsystem lahm gelegt hatte, in ihnen angesammelt. Aus der Zersetzung der Haut, des Gewebes und der Gefäße rund um die Bissstellen leitete Solomon ab, dass Cook zuerst unterhalb des rechten Ellenbogens gebissen worden war, dann in der Nähe der Hoden und schließlich am Hals. Zwischen den einzelnen Bissen lag jeweils mindestens eine Stunde.
    »Der Knabe muss durch die Hölle gegangen sein«, sagte ich, während Solomon Cooks Mund untersuchte. »Wie lange wird das wohl insgesamt gedauert haben?«
    »Sechs, vielleicht sieben Stunden.«
    »Was für eine Art Klapperschlange war es?«
    »Spielt das eine Rolle?«
    »Vor Gericht durchaus. Immerhin ist sie die Mordwaffe.«
    Solomon hob die Schultern. »Das Gift muss zur genauen Analyse eingeschickt werden. An der University of Southern California haben sie ein Laboratorium, das … was haben wir denn hier?«
    »Was gibt’s?«, fragte ich und beugte mich über die Leiche, um besser sehen zu können.
    Solomon nahm eine Pinzette und förderte ein grünes Stückchen zutage, das unter Cooks Zunge gesteckt hatte. Er roch daran. »Apfel. Da ist noch mehr, zwischen seinen Zähnen. Offenbar seine letzte Mahlzeit.«
    Solomon steckte das Apfelstückchen in eine Plastiktüte und schob dann mit der Pinzette Cooks Zunge beiseite. Er runzelte die Stirn und bog das an einem Federarm befestigte gewaltige Vergrößerungsglas über Cooks Mund. Nachdem er eine Weile hindurchgeschaut hatte, machte er mir ein Zeichen. »Schauen Sie sich mal das Zahnfleisch und die Zunge an. Das kommt nicht von einem Schlangenbiss.«
    Ich beugte mich vor und warf einen Blick durch das Vergrößerungsglas. Cooks Zahnfleisch und Zungenrand sahen verschrumpelt, entzündet, aufgeschürft aus. »Woher kommt das?«
    »Gift«, antwortete Solomon.

11
    Es war Strychnin.
    Irgendwann im Verlauf des langwierigen Tötungsprozesses von Morgan Cook hatte ihm sein Mörder auch Rattengift eingeflößt. Die Laboruntersuchung wies eine relativ geringe Menge der Chemikalie in seinem Körper nach, sicherlich nicht genug, um einen kräftigen, gesunden Mann wie Cook zu töten.
    Solomon und ich konnten uns keinen Reim darauf machen. Wozu noch das Strychnin, wenn man ihm schon so viel tödliches Schlangengift beigebracht hatte? Ich wälzte mich die ganze Nacht unruhig hin und her und versuchte, dieses neue Teilchen im Puzzle unterzubringen. Die Schlangenbisse lagen etwa eine Stunde auseinander. Sollte man daraus schließen, dass die Schlange die ganze Zeit auf Cook herumgekrochen war und ihn biss, wann es ihr einfiel? Als der Morgen graute, war ich fest davon überzeugt, dass die Verwendung und anschließende Entfernung der Fesseln, die Verteilung der Bisse, die Botschaft der »unsagbaren Freude« und die lange Leidenszeit, die man Cook auferlegt hatte, für einen Ritualmord sprachen. Was auch hieß, dass es vielleicht nicht der erste Fall dieser Art war und mit weiteren gerechnet werden musste.
    Mit diesen Gedanken im Kopf stand ich kurz nach Sonnenaufgang auf und rief meine Schwester an.

    Jeden Montagmorgen um acht Uhr treffen sich die sechs Sergeants und zwei Lieutenants, die die Mordkommissionen der Polizei von San Diego leiten, zur Besprechung, um den Fortgang der laufenden Ermittlungen zu diskutieren. Gewöhnlich wird das Palaver von Captain

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