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Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition)

Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition)

Titel: Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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vergeigt«, flüsterte er. »Ich werd schon nicht draufgehen, aber ich hab alles vergeigt.«
    »Ach was«, meinte Rikko.
    »So ein Quatsch«, sagte ich und schrie dann in die offene Tür: »Hier ist die Polizei von San Diego! Legen Sie die Waffen weg, und kommen Sie mit erhobenen Händen heraus!«
    Zwei wummernde Schüsse aus einer großkalibrigen Waffe ließen den Holzpfosten direkt über Champions Kopf zersplittern. »Gib mir Deckung«, flüsterte ich Rikko zu.
    Mein Schwager nickte und zeigte mir drei Finger. Dann hielt er seine Pistole um die Ecke und feuerte dreimal rasch hintereinander in das Gebäude. Irgendetwas explodierte. Die Rap-Musik verstummte schlagartig. Ich machte eine flache Rolle vorwärts durch die Tür. Glassplitter auf dem Holzboden knirschten unter meinem Körper und schnitten mir in die Hände. Aber ich spürte weder Schmerz, noch nahm ich Einzelheiten wahr; ich hob bloß die Pistole und hielt nach irgendeiner Bewegung Ausschau.
    Deshalb sah ich auch nicht sofort den asiatischen Sprinter mit dem roten Piratenkopftuch. Er kauerte in einer kleinen Nische gleich links neben der Tür an der Wand. Ich war direkt an ihm vorbei in den Raum geplatzt. Rikkos Schuss hatte ihn anscheinend knapp verfehlt. Seine Augen waren vor Angst ganz starr. Schweiß troff ihm von der Stirn und sammelte sich als Perlen in seinem spärlichen Schnurrbart. Er hielt eine schwere Kanone umklammert, eine schimmernde Smith & Wesson Kaliber.44 Magnum, mit der er direkt auf mich zielte.
    Ich brauchte nicht den Bruchteil einer Sekunde, um zu begreifen, dass ich so gut wie tot war. Auf einmal nahm ich jede Einzelheit der Drogenküche messerscharf wahr: Umgestürzte Klapptische, zerbrochene Gläser und Glasröhrchen, die in dampfenden Pfützen am Boden lagen, grüne Chemikalien und gräuliches Pulver. In einer Ecke stand eine qualmende Bassröhre. Ein halbes Dutzend Propangasbrenner flackerten inmitten der Glasscherben und den kristallinen Rückständen. Der ganze Laden konnte jeden Augenblick in die Luft gehen, und ich wollte nur noch weg. Und zwar gleich. Aber der silbrige Lauf hing nur zwei Meter vor meinem Gesicht.
    Später erfuhr ich, dass Champion sehen konnte, wie ich starr in eine Richtung schaute. Der Deputy hob seine Pistole und schoss auf den inneren Türpfosten.
    Der Asiate zuckte bei jedem Schuss zusammen, behielt mich aber fest in seinem versteinerten Blick und ließ auch nicht den Revolver sinken. Da zersprang das Erkerfenster hinter ihm, Rikko kam im Hechtsprung durch die Vorhänge geflogen und landete in den Glasscherben.
    Bigg Jas Mann wirbelte herum und ließ einen ohrenbetäubenden Schuss krachen, der Rikko die Pistole aus der Hand fegte. Es klingelte mir in den Ohren, und ich suchte kriechend nach Deckung. Der letzte Schuss aus meinem Magazin verfehlte sein Ziel. Der Asiate drehte sich zu mir herum und hob seine Waffe.
    Rikko war wieder auf den Beinen und stürzte sich auf ihn. Mit einer blitzschnellen Bewegung umklammerte er das Handgelenk des Schützen und drehte den Lauf der Pistole seitwärts nach unten. Wieder krachte die Vierundvierziger. Rikko trat dem Schützen die Beine weg, warf ihn mit dem Gesicht in die Scherben der Speed-Küche und schlug ihn bewusstlos.
    Keuchend ließ sich Rikko auf dem Indonesier nieder. Ich sah meinen Schwager wie benommen an. Es klingelte mir immer noch in den Ohren, und ich konnte kaum glauben, dass wir noch lebten.
    Von jenseits des schwach erleuchteten Ganges, der vom Hauptraum abzweigte, hörte ich ein Krachen. Mühsam schob ich ein neues Magazin in meine Pistole. Ich sah drei Türen, zwei auf der linken, eine auf der rechten Seite. Die weiter entfernte auf der linken Seite war geschlossen. Das wiehernde Lachen eines Drogenberauschten dröhnte in meinen Ohren. Ich sprang auf die Füße und sah einen untersetzten, dunkelhäutigen Mann mit afrikanischen Gesichtszügen und Dreadlocks, mit einem blauen Dashiki gekleidet durch den Raum sprinten. Bigg Ja stemmte die verschlossene Tür auf und schlug sie hinter sich zu, bevor ich zum Schuss kam.
    Ich wollte hinausstürzen, um seine Flucht zu verhindern. Da fiel mein Blick auf das Tier, das dem rappenden Drogenboss folgte. Es steuerte mit ungeheurer Geschwindigkeit im Zickzackkurs auf mich zu. Es war eine Schlange, etwa anderthalb Meter lang, sie hatte einen braunen, hinter dem Kopf sehr schmalen Körper, ein blasses Maul und böse orangefarbene Augen.
    »Ein Taipan!«, schrie ich, schoss und warf mich zur Seite.
    Die Schlange

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