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Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition)

Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition)

Titel: Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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Lebenseiche halb verborgene, verwitterte Ranchhaus mit umlaufender Veranda, zu dem die bogenförmig verlaufende Zufahrt führte. Der Anstrich blätterte ab. Etliche Bretter der Verkleidung des einstöckigen Gebäudes waren heruntergefallen und ließen die dahinter liegende Teerpappe erkennen. Eine einsame nackte Glühbirne erleuchtete die Veranda. Die Vorhänge waren zugezogen.
    Wir waren im Licht der Schuppenbeleuchtung kaum fünf Schritte weit auf das Haus zugegangen, als ein magerer, etwa zwanzigjähriger Asiate mit einem roten Piratenkopftuch aus der Scheunentür trat. Kaum hatte er uns gesehen, da nahm er die Beine in die Hand und lief Richtung Haus.
    »Vorwärts, Leute!«, rief Champion, zog seine Pistole und stürmte los. »Sie versuchen zu türmen, das hab ich gern.«
    »Ruf Verstärkung und sichere den Hof!«, rief ich Freddie zu und lief Champion hinterher, Rikko auf den Fersen.
    Der Deputy legte ein Tempo vor wie ein Football-Profi, trotzdem holte er den Mann nicht mehr ein. Er hatte bereits die Veranda erreicht, warf mit der Schulter die Tür auf und schrie über die stampfende Hip-Hop-Musik hinweg: »Razzia! Haut alles kaputt!«
    Unverzüglich hörte man laute Stimmen, klirrendes Glas und schepperndes Metall. Ich blieb auf der Stelle stehen und rief hinter Champion her: »Deputy! Halt!«
    Aber es war schon zu spät. Champion setzte bereits über die Terrasse hinweg und stürmte mit vorgehaltener Pistole durch die offene Eingangstür. Ein Schuss traf den Deputy mitten in die Brust. Er flog rückwärts über das Geländer der Veranda und blieb auf den Stufen liegen. Das Klirren und Scheppern drinnen nahm kein Ende. Ein riesiger Samoaner erschien in der Tür, mit nichts bekleidet als gelben Schwimmshorts, Sandalen und einem Gewehr. Am Hals, den Oberarmen und Schenkeln zeigte er rituelle Tätowierungen. Seine hektisch eiernden Bewegungen verrieten mir, dass wir in großer Gefahr waren. Wir hatten eine Drogen-Küche vor uns. Und der Samoaner sah aus, als wäre er der Oberabschmecker.
    Kriminelle, die sich größere Mengen Amphetamine eingeschmissen haben, werden unberechenbar und sind hochgefährlich. Die Droge frisst sich ins Gehirn und setzt sich in den Synapsen gerade jener Areale fest, die für die Verhaltenskontrolle zuständig sind. Metamphetamin-Konsumenten reagieren ziemlich durchgeknallt und haben einen Hang zu extremer Gewalttätigkeit.
    Was ich natürlich nicht wissen konnte, war, dass Bigg Ja und seine Jungs den Irrsinn gerade in dieser Nacht auf ein ganz neues Niveau gehoben hatten: Nach jeder fünften Line Speed hatten sie sich als besonderen Kick noch Schlangengift injiziert. Das hatte ihre Gehirne auf mörderische Touren gebracht.
    Der Samoaner lud seine abgesägte Schrotflinte mit lautem Tscha-tschak durch, leckte sich über die Lippen und zielte auf den am Boden liegenden Deputy. Seine Augen flackerten wie ein alter Kinofilm. »Bereit für den Abgang, du Wichser?«, rief er Champion zu.
    »Wenn hier jemand einen Abgang macht, dann du!«, brüllte Rikko. Wie ein Rhinozeros stürmte er, aus seiner Beretta feuernd, über den Grasstreifen auf den Samoaner zu.
    Von diesem Augenblick an schien wieder einmal alles in Zeitlupe abzulaufen. Ich wich nach links aus. Rikkos Schuss ging ziemlich daneben und zersplitterte nur den Türpfosten. Der Samoaner rollte mit einem Hechtsprung über die Veranda, kam wieder auf die Füße und ballerte zurück. Rikko und ich ließen uns fallen. Eine Erdfontäne spritzte auf, genau zwischen uns.
    Mein erster Schuss traf den Samoaner in den Knöchel. Er drehte sich einmal brüllend um die eigene Achse, biss die Zähne zusammen und ließ noch eine Ladung Schrot los. Die nächsten beiden Schüsse Rikkos trafen ihn zweimal im oberen Brustbereich. Der Samoaner taumelte, behielt aber sein Gewehr fest im Griff und richtete es auf mich. Blutiger Schaum flog von seinem Mund. Ich schoss ein letztes Mal und traf seinen Kehlkopf. Der Schuss durchschlug seinen Hals.
    Schon hechtete ich über das Verandageländer und auf die Tür zu. Von drinnen dröhnten immer noch die Bässe. Rikko kam mir von der anderen Seite der Veranda entgegen. Beim Türpfosten blieb ich stehen und sah nach dem Deputy, der auf den Stufen lag.
    Die Kevlarweste hatte Champion das Leben gerettet. Er blutete aus einigen Wunden an den Armen, am Hals und in der unteren Gesichtshälfte, aber die meisten Schrotkugeln hatten seine geschützte Brust getroffen. Wütend und benommen blickte er zu mir auf. »Alles

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