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Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition)

Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition)

Titel: Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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fegte aggressiv vorwärts, den Kopf in der Luft. Rikko versuchte ihr zu entkommen und hechtete über einen der umgestürzten Labortische. Aber die Schlange fuhr mit weit geöffnetem Rachen wie ein Blitz auf ihn zu. Ihre Fangzähne schimmerten im Licht der umgestürzten Propanbrenner und schlugen in Rikkos Kniekehle.
    Rikko heulte auf und schüttelte sein Bein. Der Taipan ließ los und fiel in die Glasscherben. Er zuckte wild hin und her, schüttelte die scharfen Splitter ab und glitt, eine Blutspur hinter sich herziehend, aus der Eingangstür, die Treppe hinab an Champion vorbei in die Dunkelheit.
    Ich eilte zu Rikko, der mit dem Rücken zur Wand unter dem zerschmetterten Erkerfenster saß und mit beiden Händen seinen Oberschenkel umklammert hielt. »Fühlt sich an wie ein Hammerschlag«, sagte er. »Das brennt! Wie das brennt!«
    Rikko sah mich mit wirrem Blick an. Schweiß troff ihm von der Stirn, und ich schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass mein Schwager stärker war als ein Wasserbüffel. Da fiel mein Blick wieder auf die Gasbrenner. Ich musste Rikko rausschaffen, bevor alles in die Luft flog. Rasch griff ich ihn unter den Armen und schleifte ihn zur Tür. Hinter mir ertönten zwei Schüsse. Als ich herumfuhr, sah ich Freddie neben Champion auf den Stufen der Veranda. Die Mündung ihrer Pistole zeigte auf den durch die Zedernhecken entschwindenden Bigg Ja.
    »Er läuft zur Straße!«, rief sie.
    »Vergiss ihn«, sagte ich. »Rikko ist von einem Taipan gebissen worden. Er braucht sofort ein Gegengift. Außerdem ist da drin alles voller Chemikalien und umgestürzter Brenner. Das fliegt uns gleich um die Ohren.«
    »Ich rufe einen Hubschrauber, der die beiden holt«, erklärte Freddie. »Kümmere du dich um Bigg Ja!«
    Rikko nickte mir benommen zu. »Sie hat Recht. Schnapp das Rapper-Schwein!«
    Ich zögerte einen Augenblick und stürmte dann über den Rasen durch die Lücke in der Zedernhecke. Ich konnte Bigg Jas Schatten gerade noch über den Weidezaun setzen sehen, der die Wiese von der Straße trennte. Meine Füße verfingen sich in dem verfilzten und taunassen Gras. Hinter mir hörte ich eine Explosion, und als ich mich im Laufen umwandte, sah ich Flammen über die Zedernhecke schlagen. Ich rutschte aus und verlor dabei mein Funkgerät aus dem Brusthalfter. Da ich es nicht gleich fand, lief ich weiter, sprang über den Zaun auf die Straße und rannte zu der Scheune, wo wir unsere Wagen geparkt hatten.
    Die Scheunentore flogen auf. Ein kastanienbrauner 1969er Pontiac GTO mit Faltdach schoss mit quietschenden Reifen heraus, schleuderte knapp an der Motorhaube von Champions Streifenwagen vorbei und raste mit qualmenden Reifen auf mich zu. Ich feuerte meine Pistole ab und rette mich dann in das Gestrüpp des Straßengrabens. Wieder war die Luft von Bigg Jas Musik erfüllt, diesmal dröhnte sie aus der 150-Watt-Stereoanlage seines Autos. Er hielt direkt auf mich zu und sang lauthals im Playback zu seiner eigenen CD. In der linken Hand hielt er eine Uzi. Eine Garbe fuhr in die Böschung direkt über meinem Kopf. Bigg Ja brach in wieherndes Lachen aus.
    Ich sprang auf und lief zu meinem Wagen, warf den Motor der alten Corvette an, ließ die Kupplung kommen und schlitterte auf die Straße. Ich konnte Bigg Jas Rücklichter gerade noch hinter einer Kurve verschwinden sehen. Ich gab Gas. Die 427er heulte auf. Die Kraft des Motors schoss in die Hinterachse, und in null Komma nichts fegte das Gefährt mit 120 Stundenkilometern durch den weiten Bogen, der aus dem Canyon hinausführt.
    Die Straße war mit Schlaglöchern und Geröll übersät. Die Corvette brach seitlich aus, ich hatte alle Mühe, sie auf der Piste zu halten. In der Ferne sah ich mit Blaulicht die Unterstützung heranbrausen, die Freddie angefordert hatte.

42
    Bigg Ja Moustapha war vielleicht nicht gerade der Rapper mit dem beeindruckendsten Mundwerk, aber er hatte einen guten Geschmack, was Autos betraf, und fahren konnte er auch. Sein Pontiac GTO war ein schnittiger Wagen für die flotte Fahrt auf Landstraßen. Aber Bigg Ja wusste ihn wie einen kurvenverliebten Porsche zu fahren. Der afro-asiatische Hip-Hopper jagte den GTO durch die Haarnadelkurven, dass man jeden Augenblick damit rechnete, ihn wie einst James Dean durch die Leitplanken brechen und an der nächsten Canyonwand zerschellen zu sehen. Aber seine Reifen klebten förmlich am Asphalt, und ich fiel immer weiter zurück, bis wir mit hundertdreißig Sachen südlich von Alpine einen Berg

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