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Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition)

Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition)

Titel: Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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Israeli auf keinen Fall das Schicksal unseres Vaters erleiden würde.
    Um vier Uhr nachts mühte sich eine Lungenspezialistin ab, in Rikkos Unterarm eine Vene zu finden. Als sie die Nadel herauszog, um neu anzusetzen, floss eine dünne, mit Blut versetzte Flüssigkeit aus der kleinen Stichwunde. Walter sah in Rikkos Mund und sah die gleiche Flüssigkeit aus seinem Zahnfleisch austreten. Plötzlich lief sie auch aus seiner Nase. Als man meinen Schwager umdrehte, zeigten sich rötliche Flecken auf dem Laken.
    Walter kam heraus, nickte mir kurz zu und sagte zu Christina: »Den Angriff der Neurotoxine auf sein Atemsystem und die Nieren hat er überstanden, aber das Gift des Taipan wirkt noch immer, trotz des Gegenmittels.«
    »Wie ist das möglich?«, fragte ich.
    Walter setzte uns in aller Seelenruhe auseinander, dass eine unbekannte Komponente im Schlangengift einen Gerinnungsprozess in Walters Körper ausgelöst haben musste. Das war während des Rettungsflugs und in der ersten Stunde auf der Intensivstation noch nicht zu registrieren gewesen.
    Das Gift hatte den Prozess der Blutgerinnung, der normalerweise den Blutfluss bei Verletzungen unterbinden soll, in Rikkos gesamtem Körper in Gang gesetzt. Sein Blutkreislauf wurde von verklumpten weißen Blutzellen überschwemmt, was die Gefahr einer Thrombose mit sich brachte. Fünfeinhalb Stunden nach dem Biss machte sich ein weiterer heimtückischer Effekt des Schlangengifts an der blutigen Flüssigkeit bemerkbar, die aus Rikkos Körperöffnungen rann: Offenbar war die Gerinnungsfähigkeit seines Blutes nun vollkommen erschöpft.
    »Rikko ist nun vom genauen Gegenteil einer Thrombose bedroht«, erklärte Walter. »Aus seinen Kapillargefäßen sickert Blut in seine Körperhöhlen.«
    »Wie wird das ausgehen, Walter?« fragte ich. »Rede bitte nicht drum herum.«
    »Es besteht die Gefahr einer Hirnblutung«, antwortete er. Christina schluchzte auf.
    Ich beobachtete durch die Glasscheibe der Intensivstation, wie Walter und sein Team Rikko einen Beutel Blutplasma nach dem anderen verabreichten. Christina saß neben seinem Bett. Sie sah so verloren und verängstigt aus, dass ich gar nicht merkte, wie Freddie, Missy und Jorge hinter mir auftauchten. Sie hatten die ganze Nacht einer von Helen Adler eingesetzten Untersuchungskommission Rede und Antwort gestanden.
    »Wie geht es ihm?«, fragte Freddie.
    Ich nahm sie in die Arme und antwortete nur: »Betet mal lieber.«
    »Wir haben gehört, was passiert ist, Sarge«, sagte Missy mitfühlend.
    »Ziemlich dicke Luft«, sagte Jorge. »Wie’s aussieht, hängen wir alle mit drin.«
    »Du solltest was unternehmen«, meinte Freddie.
    »Das interessiert mich im Moment einen Dreck«, erklärte ich. »Rikko kämpft mit dem Tod. Alles andere ist mir gleichgültig.«
    »Leras und Wight sind nicht ganz unschuldig«, meinte Missy. »Sie waren es, die am Zaun standen und den Jungen schreien hörten.«
    »Was willst du damit sagen, Missy? Hat er denn nicht geschrien?«
    »Doch, geschrien hat er«, antwortete Jorge. »Aber sie haben es falsch interpretiert. Mensch, du hättest Wights Gesicht sehen sollen, als er da reingeplatzt ist, mit gezogener Pistole, darauf gefasst, es mit einer Klapperschlange aufzunehmen. Und was bietet sich ihm stattdessen? Der Neffe des Bürgermeisters pimpert vor dem Kamin die Blonde, und Foster tanzt mit einer Kamera um die beiden herum. Du kennst doch Wight, diesen verklemmten Protestanten, er hat fast einen Herzinfarkt bekommen.«
    Ich lachte freudlos, setzte mich auf eine Bank und vergrub den Kopf in den Händen. »Was für ein Fiasko. Was für ein totales Fiasko.«
    Freddie setzte sich neben mich. »Das ist nicht deine Schuld, Sarge. Wir stehen hinter dir. Wir reden mit deinem Freund von der Zeitung, diesem Tarentino. Wir gehen an die Öffentlichkeit und sagen, was wirklich hinter deiner Suspendierung steckt.«
    »Macht keinen Unsinn«, antwortete ich. »Setzt nicht wegen mir eure Karrieren aufs Spiel.«
    »Aber jetzt haben wir einen Monat lang Fraiser vor der Nase«, grummelte Jorge. »Fraiser und einen Serienmörder fangen … Der Kerl würde selbst in einem Irrenhaus keinen Psychopathen auftreiben.«
    Bevor ich etwas darauf erwidern konnte, sah ich meine Schwester aus der Intensivstation kommen, gefolgt von Walter. Tränen strömten über ihre Wangen. Die Welt kippte aus den Angeln, und mir wurde flau.
    Christina sah mir an, was ich dachte. Sie schüttelte den Kopf und griff lächelnd nach meiner Hand. »Die

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