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Toxin

Toxin

Titel: Toxin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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wohl nicht wahr sein«, ereiferte sich Kim. »Hat deine Mutter das behauptet?«
    »Nein«, erwiderte Becky. »Sie sagt, daß Ginger nur einer von vielen Gründen war, aber ich glaube trotzdem, daß sie schuld ist. Ihr habt erst angefangen, euch zu streiten, als Ginger aufgekreuzt ist.«
    Kim trommelte erneut mit den Fingern auf dem Lenkrad herum. Auch wenn Becky es bestritt - er war sicher, daß Tracy ihr diese Version in den Kopf gesetzt hatte.
    Als er auf den Onion-Ring-Parkplatz einbog, blickte er kurz zur Seite. Becky war von der riesigen Leuchtreklame angestrahlt. Die Vorfreude auf ihr gemeinsames Fastfood-Dinner stand ihr ins Gesicht geschrieben.
    »Daß deine Mutter und ich uns haben scheiden lassen, hat sehr komplizierte Gründe«, begann er. »Und Ginger hat damit so gut wie gar nichts zu tun…«
    »Paß auf!« schrie Becky plötzlich.
    Kim blickte wieder nach vorne und sah direkt vor seinem rechten Kotflügel einen etwa zwölfjährigen Jungen auf einem Skateboard. Er trat auf die Bremse und riß das Steuer nach links. Mit einem Ruck kam der Wagen zum Stehen, krachte jedoch gegen das Heck eines parkenden Autos. Glasscherben klirrten zu Boden.
    »Du bist auf den Wagen geknallt!« rief Becky, als ob das nicht eindeutig klar war.
    »Ich weiß, daß ich auf den Wagen geknallt bin!« brüllte Kim zurück.
    »Aber das ist doch nicht meine Schuld!« entrüstete sich Becky. »Also brüll mich gefälligst nicht so an!« Der Junge mit dem Skateboard, der kurz gestoppt hatte, rollte nun vor dem Wagen her. Kim sah ihn an, woraufhin der Junge respektlos »Arschlosch!« zischte. Um nicht die Beherrschung zu verlieren, schloß Kim kurz die Augen.
    »Tut mir leid«, wandte er sich dann an Becky. »Natürlich war es nicht deine Schuld. Ich hätte besser aufpassen müssen. Und ich hätte dich natürlich nicht anschreien dürfen.«
    »Was sollen wir jetzt tun?« fragte Becky und ließ ihren Blick besorgt über den Parkplatz schweifen. Um nichts in der Welt wollte sie jetzt einen ihrer Schulkameraden treffen.
    »Mal sehen, was wir angerichtet haben«, sagte Kim, öffnete die Tür und stieg aus. Nach ein paar Sekunden war er zurück und bat Becky, ihm aus dem Handschuhfach die Mappe mit den Fahrzeugpapieren zu reichen.
    »Was ist denn kaputtgegangen?« fragte Becky und gab ihm die Papiere.
    »Unsere Frontscheinwerfer und von dem anderen Auto das Rücklicht«, erwiderte Kim. »Ich klemme einen Zettel an die Windschutzscheibe.«
    Als sie das Restaurant betraten, hatte Becky das Mißgeschick bereits vergessen. Da Freitagabend war, herrschte im Onion Ring Hochbetrieb. Die meisten der Gäste waren Teenager mit Punkfrisuren, die ihre aberwitzige Kollektion an übergroßen Klamotten zur Schau stellten. Aber auch etliche Familien mit Kindern und sogar Babys hatten es sich in dem Restaurant gemütlich gemacht. Jauchzende Kleinkinder und mehrere, voll aufgedrehte Ghettoblaster sorgten für einen erheblichen Geräuschpegel.
    Die Restaurants der Onion-Ring-Kette waren vor allem bei Kindern sehr beliebt, da sie sich aus einer Vielzahl verschiedenster Soßen und Zutaten ihren eigenen »Gourmetburger« zusammenstellen konnten. Außerdem konnten sie mit Frucht- und Schokoüberzügen ihren eigenen Eisbecher kreieren.
    »Ist es nicht supercool hier?« bemerkte Becky, während sie sich mit ihrem Vater an der Theke anstellte. »Eine wirkliche Oase«, erwiderte Kim scherzhaft. »Vor allem mit der ruhigen Klassikmusik im Hintergrund.«
    »Oh Dad!« stöhnte Becky und verdrehte die Augen. »Warst du mit Carl auch schon mal hier?« fragte Kim, obwohl er nicht wußte, ob er die Antwort wirklich hören wollte. Er ahnte schon, wie sie ausfallen würde.
    »Natürlich«, erwiderte Becky. »Er hat Mom und mich schon ein paarmal hier zum Essen eingeladen. Es war echt cool. Ihm gehört das Restaurant.«
    »Das stimmt nicht ganz«, erwiderte Kim mit einer gewissen Genugtuung. »Onion Ring ist eine Aktiengesellschaft. Weißt du, was das bedeutet?«
    »So ungefähr«, erwiderte Becky.
    »Es bedeutet, daß einer Menge Leute Anteile an der Firma gehören«, erklärte Kim. »Sogar ich besitze ein paar Aktien. Deshalb gehört mir auch ein Stück von dem Restaurant.«
    »Aber als ich mit Carl hier war, mußten wir uns nicht anstellen«, wandte Becky ein.
    Kim holte tief Luft und seufzte. »Reden wir von etwas anderem. Wie sieht es mit deiner Teilnahme bei der nationalen Eiskunstlaufmeisterschaft aus? Soweit ich weiß, läuft die Anmeldefrist bald ab.«
    »Ich werde

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