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Toxin

Toxin

Titel: Toxin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Barmherzigkeit erzählt.«
    Mit diesen Worten erhob er sich. »Als einzige Gegenleistung erwarte ich, daß dieses Gespräch unter uns bleibt. Ansonsten müßte ich noch einmal wiederkommen und einem von Ihnen einen Besuch abstatten. Ich hoffe, Ihnen ist klar, was das bedeuten würde. Ich verstehe mein Handwerk ziemlich gut.«
    »Keine Sorge«, sagte Kim. »Wir reden mit niemandem darüber.«
    »Wunderbar«, entgegnete Leutmann. »Dann entschuldigen Sie mich jetzt bitte. Ich will sehen, ob ich noch einen Flug erwische.«
    Kim machte Anstalten, sich zu erheben. »Bemühen Sie sich nicht!« sagte Leutmann und bedeutete ihm sitzenzubleiben. »Ich bin alleine reingekommen, also werde ich auch alleine rausfinden.«
    Sprachlos beobachteten Kim und Tracy, wie der Killer erst seinen Kamelhaarmantel anzog und dann die Pistole vom Tisch nahm und sie in seiner Manteltasche verschwinden ließ. Als letztes nahm er seine Aktentasche.
    »Wenn Sie zu einer vernünftigen Uhrzeit nach Hause gekommen wären, hätte ich Sie bestimmt etwas freundlicher empfangen«, verabschiedete er sich. »Dann wünsche ich noch einen angenehmen Abend.«
    »Guten Abend«, wünschte auch Kim. Leutmann verließ das Wohnzimmer.
    Kim und Tracy hörten, wie die Haustür geöffnet und wieder zugeschlagen wurde.
    Für ein paar Minuten verharrten sie wortlos auf dem Sofa.
    »Das ist doch alles unglaublich«, brach Tracy schließlich das Schweigen. »Ich komme mir vor wie in einem Alptraum, aus dem ich nicht mehr aufwache.«
    »Es ist wirklich ein Alptraum«, stimmte Kim ihr zu. »Einer, der nicht aufhören will. Aber wir müssen alles tun, um ihn endlich zu beenden.«
    »Meinst du, wir sollten uns ins Ausland absetzen?« fragte Tracy.
    Kim nickte. »Zumindest ich sollte untertauchen. Offenbar hat man es auf mich abgesehen. Wir sollten auch auf keinen Fall in diesem Haus übernachten.«
    »Wo sollen wir denn hin?« fragte Tracy.
    »In irgendein Hotel oder Motel«, erwiderte Kim. »Hauptsache weg von hier.«

 
     
    Kapitel 18
     
    Dienstag, 27. Januar
     
    Als das erste Tageslicht sich an den Rändern des billigen Vorhangs seinen Weg ins Zimmer bahnte, gab Kim seinen Versuch auf, noch einmal einzuschlafen. Um Tracy nicht aufzuwecken, kroch er so behutsam wie möglich aus dem Bett, nahm seine Kleider und schlich leise ins Bad des Sleeprite Motels. Er schloß beinahe geräuschlos hinter sich die Tür und schaltete erst dann das Licht an.
    Als er sein Gesicht im Spiegel sah, erschrak er. Mit seinem lächerlich blonden Haar und der von eingesunkenen, roten Augen flankierten, frischgenähten Schnittwunde erkannte er sich kaum noch wieder. Obwohl er völlig erschöpft gewesen war, hatte er unruhig geschlafen und war schon kurz nach fünf wieder wach gewesen. Die ganze Nacht über hatte er die grauenhafte Ereignisse der vergangenen Tage vor seinem geistigen Auge noch einmal Revue passieren lassen und sich verzweifelt gefragt, wie es weitergehen sollte. Daß man tatsächlich Auftragskiller auf ihn angesetzt hatte, wollte ihm nicht so recht in den Kopf gehen.
    Er duschte und rasierte sich und war froh, daß ihn diese simplen Aufgaben für eine Weile ablenkten. Dann kämmte er sein Haar und sah schon wesentlich präsentabler aus. Nachdem er sich angezogen hatte, öffnete er die Tür einen Spalt und stellte zufrieden fest, daß Tracy sich nicht von der Stelle gerührt hatte. Er hatte gemerkt, daß sie ebenfalls ziemlich schlecht geschlafen hatte, und freute sich, daß sie jetzt offenbar doch noch richtig schlief. Einerseits war er froh, daß sie bei ihm war, doch andererseits fragte er sich, ob es nicht ein Fehler war, daß er sie mit in die gefährliche Geschichte hineingezogen hatte.
    Er ging zum Schreibtisch. Neben dem Telefon lag ein Block, auf den er eine kurze Nachricht für Tracy kritzelte und ihr mitteilte, daß er kurz weggegangen sei, um Frühstück zu holen. Er legte den Zettel auf die Bettdecke auf seiner Seite. Zu seinem Mißfallen ließ sich die Zimmertür nicht so leise öffnen wie die Tür des Badezimmers, denn sie war aus Metall und zusätzlich zu dem regulären Schloß mit einer Kette und einem Riegel gesichert.
    Er verließ das Zimmer und rief sich in Erinnerung, daß er von Auftragskillern gejagt wurde. Der bloße Gedanke daran machte ihn paranoid, auch wenn er sich eigentlich im Moment recht sicher fühlte. Beim Einchecken hatten sie falsche Namen angegeben und das Zimmer in bar bezahlt.
    Er ging zu seinem Auto und stieg ein. Er startete den Motor,

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