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Toxin

Toxin

Titel: Toxin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Sie die Situation nicht noch!« Zögernd ließ Kim los.
    Cartwright strich sich das Revers seines Kittels glatt.
    »Verlassen Sie sofort das Gebäude!« fauchte er. »Sonst rufe ich die Polizei und lasse Sie festnehmen.«
    Kim starrte den stellvertretenden Geschäftsführer von Mercer Meats finster an. Für einen Augenblick wurde der Mann zur Zielscheibe für all seine aufgestaute Wut. Marsha mußte ihn am Ärmel ziehen, um ihn zum Abmarsch zu bewegen. Cartwright sah den beiden hinterher. Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatten, hievte er die schweren Bücher hoch und stellte sie zurück ins Regal. Dann folgte er Marsha und Kim in den Umkleideraum. Doch sie waren bereits über alle Berge. Er eilte in Richtung Empfang und sah gerade noch, wie Marsha davonbrauste.
    »Ich habe ihnen gesagt, daß sie noch unterschreiben müssen, aber sie sind einfach rausgestürmt«, entschuldigte sich der Nachtwächter.
    »Ist schon gut«, entgegnete Cartwright.
    Er ging zurück und rief von seinem Bürotelefon bei Sorenson an.
    »Na, was haben Sie herausgefunden?« fragte Sorenson. »Ich habe richtig gelegen mit meiner Vermutung«, erwiderte Cartwright. »Sie haben die Kontrollbücher durchgesehen.«
    »Und was ist mit den Büchern, in denen die Mischungsverhältnisse festgehalten werden?« fragte Sorenson. »Dem Nachtwächter zufolge waren sie nur in dem Raum, in dem die Kontrollbücher geführt werden.«
    »Das ist ja wenigstens etwas«, seufzte Sorenson erleichtert auf. »Es darf auf keinen Fall jemand dahinterkommen, daß wir gefrorenes Fleisch auch nach dem Verfalldatum noch verarbeiten. Und wenn jemand in den Büchern herumschnüffelt, in denen wir die Mischungsverhältnisse dokumentieren, könnte genau das passieren.«
    »Darum müssen wir uns im Augenblick keine Sorge machen«, beruhigte ihn Cartwright. »Ich fürchte eher, daß die beiden demnächst bei Higgins und Hancock aufkreuzen. Bevor ich sie überrascht habe, haben sie nämlich über Higgins und Hancock gesprochen. Ich glaube, wir sollten Daryl Webster warnen.«
    »Eine hervorragende Idee«, dröhnte Sorenson. »Wir sehen ihn ja heute abend. Aber vielleicht rufe ich ihn besser sofort an.«
    »Je früher er Bescheid weiß, um so besser«, sagte Cartwright. »Wer weiß, was die beiden vorhaben. Diesem verrückten Arzt ist alles zuzutrauen.«
    »Dann bis gleich bei Bobby Bo«, beendete Sorenson das Gespräch.
    »Vielleicht komme ich ein bißchen später«, entgegnete Cartwright. »Ich muß noch mal nach Hause und mich umziehen.«
    »Aber beeilen Sie sich!« sagte Sorenson. »Ich will Sie dabeihaben, wenn wir das Schadensverhütungs-Komitee zusammenrufen. «
    »Ich komme, so schnell ich kann«, versprach Cartwright. Sorenson legte auf und suchte nach der Telefonnummer von Daryl Webster. Er war im ersten Stock in seinem Arbeitszimmer neben seinem Ankleideraum. Als Cartwright angerufen hatte, hatte er sich gerade seine Smokinghose angezogen und mit den Knöpfen seines Oberhemdes gekämpft. Elegante Kleidung war in seinem Leben nicht jeden Tag gefragt.
    »Everett!« rief Gladys Sorenson aus dem Schlafzimmer. Die beiden waren schon länger verheiratet, als Everett sich eingestehen wollte. »Beeil dich. In einer halben Stunde müssen wir bei den Masons sein.«
    »Ich muß noch mal kurz anrufen«, brüllte Everett Sorenson zurück. Schließlich fand er die Nummer und wählte. Der Hörer wurde nach dem ersten Klingeln abgenommen.
    »Hallo Daryl, hier ist Everett Sorenson«, meldete er sich. »Das ist aber eine Überraschung«, entgegnete Webster. Die beiden hatten nicht nur beruflich den gleichen Weg eingeschlagen, sie waren sich auch ansonsten sehr ähnlich. Webster war ebenfalls stämmig; er hatte ein rundes, fülliges Gesicht, einen dicken, kurzen Nacken und schaufelartige Hände. Doch im Unterschied zu Sorenson verfügte er noch über seine volle Haarpracht, und er hatte normal große Ohren. »Hazel und ich wollten uns gerade auf den Weg zu den Masons machen.«
    »Gladys und ich sind auf dem Sprung, aber ich muß Ihnen schnell noch etwas mitteilen. Erinnern Sie sich an Marsha Baldwin, diese junge, nervtötende Kontrolleurin, die mir immer wieder Ärger macht?«
    »Ja«, erwiderte Webster. »Henderson hat mir von ihr erzählt. Wie ich gehört habe, ist sie eine Unruhestifterin, die sich nicht an die Abmachungen hält.«
    »Genau. Und jetzt hat sie sich auch noch mit diesem durchgedrehten Arzt zusammengetan, der gestern abend in einem der Onion-Ring-Restaurants

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