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Toxin

Toxin

Titel: Toxin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Aufmerksamkeit nach. Außer ihnen waren noch zwei Männer im Raum, die eifrig mit Schläuchen hantierten. Als Marsha und Kim den Raum betreten hatten, hatten sie kein Wort gesagt.
    »Ich hab’s«, rief Marsha triumphierend. »Hier ist der neunundzwanzigste Dezember.« Sie fuhr mit dem Finger die Spalte entlang, bis sie Partie Nummer zwei entdeckte. Dann ließ sie den Finger in horizontaler Richtung weitergleiten, bis sie die entsprechenden Sendungen gefunden hatte: eins bis fünf. »Oje!« stöhnte sie.
    »Was ist los?« fragte Kim und stellte sich wieder hinter sie. »Genau, was ich befürchtet hatte«, erwiderte Marsha. »Die Sendungen eins bis fünf waren eine Mischung aus frischem, knochenlosem Fleisch von Higgins und Hancock und importiertem, gefrorenem Hackfleisch. Die genaue Herkunft des importierten Fleisches können wir unmöglich herausfinden, bestenfalls das Herkunftsland. Aber das würde uns nicht viel helfen.«
    »Was ist Higgins und Hancock?« fragte Kim. »Ein Schlachthof«, erwiderte Marsha. »Einer der größten hier in der Umgebung.«
    »Was ist mit der anderen Partie?« fragte Kim. »Sehen wir mal nach«, entgegnete Marsha und blätterte weiter. »Hier ist das Datum. Sagen Sie mir noch mal die Partie- und Sendungsnummer?«
    »Partie Nummer sechs, Sendungen neun bis vierzehn«, las Kim von seinem Zettel ab.
    »Hier«, sagte Marsha. »Wenn die Produktion vom zwölften Januar die verseuchte sein sollte, haben wir Glück. Die Sendungen stammen alle von Higgins und Hancock. Sehen Sie!« Kim warf einen Blick auf die Eintragung. Wie dort zu lesen war, bestand die gesamte Partie aus frischem, am neunten Januar bei Higgins und Hancock produziertem Rindfleisch. »Können Sie nicht feststellen, aus welcher der beide Partien das in Frage kommende Fleisch gewesen sein muß?« fragte Marsha.
    »Laut Auskunft des Kochs im Onion Ring nicht«, erwiderte Kim. »Aber ich habe aus beiden Partien Proben zur Untersuchung ins Labor gebracht. Am Montag müßten die Ergebnisse vorliegen.«
    »Dann gehen wir solange davon aus, daß die Januar-Partie die verseuchte war«, schlug Marsha vor. »Die Herstellung der anderen können wir sowieso nicht feststellen. Vielleicht haben wir Glück und können die Spur noch weiter als bis zu Higgins und Hancock zurückverfolgen.«
    »Meinen Sie wirklich?« fragte Kim. »Glauben Sie, wir können rekonstruieren, woher die Rinder kamen, bevor sie auf dem Schlachthof gelandet sind?«
    »So sollte es eigentlich sein«, erwiderte Marsha. »Zumindest in der Theorie. Das Problem ist nur, daß in jedem dieser Tausend-Kilo-Kombibehälter mit knochenlosem Fleisch jede Menge Kühe landen können. Mit Hilfe der Rechnungen sollte man die Herkunft der Tiere allerdings bis zur jeweiligen Ranch oder Farm zurückverfolgen können. Als nächstes müssen wir auf alle Fälle mal bei Higgins und Hancock vorbeischauen.«
    »Geben Sie mir sofort dieses verdammte Buch!« brüllte Jack Cartwright.
    Marsha und Kim zuckten vor Schreck zusammen, als Cartwright um Marsha herumlangte und das dicke Kontrollbuch an sich riß. Die Hochdruckdampf-Reinigung verursachte einen solchen Lärm, daß sie ihn nicht hereinkommen gehört hatten.
    »Jetzt haben Sie Ihre Befugnisse endgültig überschritten, Miss Baldwin!« stellte Cartwright mit einem triumphierenden Grinsen fest, während er vorwurfsvoll mit dem Finger auf Marshas Gesicht zeigte.
    Marsha richtete sich auf und versuchte möglichst gefaßt zu wirken. »Darf ich fragen, wovon Sie reden? Es ist mein gutes Recht, die Bücher zu prüfen.«
    »Das wüßte ich aber!« widersprach Cartwright, den Finger immer noch auf sie gerichtet. »Sie haben das Recht zu prüfen, ob wir Kontrollbücher führen, aber die Bücher selbst sind Privateigentum unserer Firma. Außerdem - und das ist wohl der gravierendste Verstoß - berechtigt Sie Ihre Tätigkeit für das Landwirtschaftsministerium auf keinen Fall, hier einfach die Öffentlichkeit einzuschleusen und die Bücher einsehen zu lassen.«
    »Jetzt reicht’s!« schaltete Kim sich ein und stellte sich zwischen die beiden. »Wenn Sie jemanden beschuldigen wollen, dann ja wohl mich.«
    Jack kümmerte sich nicht um Kim. »Eins versichere ich Ihnen, Miss Baldwin. Ich werde Mr. Henderson umgehend über Ihr Verhalten informieren.«
    Kim wischte Cartwrights Finger zur Seite und packte ihn beim Kragen. »Jetzt hören Sie mal zu, Sie schmieriger Bastard…«
    »Nein!« schrie Marsha und zerrte ans Kims Arm. »Lassen Sie ihn los! Verschlimmern

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