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Toxin

Toxin

Titel: Toxin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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festgenommen wurde. Haben Sie den Artikel in der Zeitung gelesen?«
    »Klar«, erwiderte Webster. »Der war ja nicht zu übersehen. Bei den Ausführungen über E. coli ist mir der kalte Schweiß ausgebrochen.«
    »Ging mir genauso«, entgegnete Sorenson. »Aber die Geschichte wird immer schlimmer. Heute abend ist sie mit dem Arzt in meine Firma eingedrungen. Dieser Kerl muß sie dazu überredet haben, ihm zu helfen, die Herkunft bestimmter Fleischpartien herauszufinden.«
    »Vermutlich suchen sie nach Kolibakterien«, meinte Webster. »Ohne jeden Zweifel«, stimmte Sorenson ihm zu. »Da kann man es ja mit der Angst zu tun bekommen«, stöhnte Webster.
    »Ich kann Ihnen nur zustimmen«, entgegnete Sorenson. »Vor allem, weil Jack Cartwright auch noch gehört hat, daß die beiden über Higgins und Hancock gesprochen haben. Wir fürchten, daß sie demnächst auch bei Ihnen aufkreuzen, um ihre Mission fortzusetzen.«
    »So etwas kann ich ganz und gar nicht gebrauchen«, sagte Webster.
    »Über eine langfristige Lösung des Problems wollen wir ja heute abend beraten«, fuhr Sorenson fort. »Hat man Sie benachrichtigt?«
    »Ja«, erwiderte Webster. »Bobby Bo hat mich angerufen.«
    »Aber vielleicht sollten Sie lieber schon jetzt ein paar Vorsichtsmaßnahmen treffen«, schlug Sorenson vor. »Danke für den Tip«, entgegnete Webster. »Ich rufe sofort meine Sicherheitsleute an und sage Bescheid.«
    »Genau das wollte ich Ihnen vorschlagen. Bis später dann«, verabschiedete sich Sorenson.
    Webster legte auf und gab seiner Frau mit dem hochgereckten Zeigefinger zu verstehen, daß er noch einen schnellen Anruf erledigen mußte. Hazel stand ausgehfertig in der Haustür und wartete ungeduldig. Während sie mit der Fußspitze auf den Boden klopfte, wählte ihr Mann die Rufnummer des Schlachthofes.
     
    Marsha bog in die Einfahrt vor Kims Haus und brachte den Wagen direkt hinter seinem zum Stehen. Sie ließ den Motor laufen und die Scheinwerfer an.
    »Vielen Dank für Ihre Hilfe«, sagte Kim. Er hatte die Hand an der Tür, öffnete sie aber noch nicht. »Tut mir leid, daß unser Versuch in die Hose gegangen ist.«
    »Es hätte noch schlimmer kommen können«, entgegnete Marsha optimistisch. »Wer weiß, was noch passiert? Wir müssen jetzt einfach abwarten.«
    »Wollen Sie noch mit reinkommen?« schlug Kim vor. »Mein Haus ist eine Ruine, aber ein Drink täte mir ganz gut. Wie sieht’s bei Ihnen aus?«
    »Danke«, erwiderte Marsha. »Aber ich glaube, wir sollten das auf ein andermal verschieben. Da ich jetzt schon mal angefangen habe, will ich auch am Ball bleiben. Wenn Sie am Montag die Laborwerte bekommen, will ich die Herkunft des Fleisches so weit wie möglich zurückverfolgt haben. Dann wären wir einen großen Schritt weiter und hätten bessere Argumente, um einen Rückruf durchzusetzen.«
    »Wollen Sie heute abend noch etwas unternehmen?«
    »Ja«, erwiderte Marsha mit einem Nicken und warf einen Blick auf die Uhr. »Ich fahre raus zu Higgins und Hancock. Vielleicht ist es meine letzte Chance. Wenn Jack Cartwright am Montag meinem Chef von unserem kleinen Ausflug erzählt, habe ich vielleicht keinen Job mehr. Und das hieße natürlich auch, daß ich meine Kennkarte abgeben müßte.«
    »Oje«, stöhnte Kim. »Wenn Sie Ihre Stelle verlieren, fühle ich mich schuldig. Das habe ich nun wirklich nicht gewollt.«
    »Darum machen Sie sich mal keine Sorgen«, versuchte Marsha ihn zu beruhigen. »Ich war mir der Gefahr sehr wohl bewußt. Aber ich glaube, daß es das Risiko wert ist. Sie hatten vollkommen recht mit Ihrem Hinweis, daß ich dazu da bin, die Öffentlichkeit zu schützen.«
    »Wenn Sie jetzt zum Schlachthof fahren, komme ich mit«, sagte Kim. »Ich lasse Sie da auf keinen Fall allein hinfahren.«
    »Tut mir leid, aber das ist ausgeschlossen«, widersprach Marsha. »Daß wir bei Mercer Meats Schwierigkeiten kriegen würden, hätte ich nicht unbedingt erwartet. Aber bei Higgins und Hancock ist das etwas anderes. Die machen auf jeden Fall Ärger. Vielleicht machen sie mir sogar trotz meiner Kennkarte Probleme.«
    »Wieso?« fragte Kim. »Als Kontrolleurin muß man Ihnen doch in jedem Fleischbetrieb Zutritt gewähren, oder nicht?«
    »Nicht, wenn der Betrieb nicht zu meinem Bereich gehört«, erwiderte Marsha. »Und für Schlachthöfe bin ich nicht zuständig. Die haben eigene Kontrolleure. Wenn es um Besucher geht, können Sie Schlachthöfe mit Atomkraftwerken vergleichen. Sie brauchen keine Besucher, und sie wollen auch

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