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Toxische Typen

Toxische Typen

Titel: Toxische Typen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luis Bernardo u Ruby Stamateas
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gelingen!

10 Der Neurotiker
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    »Wenn euch nicht passt, wie ich bin, ändert euch doch selbst.«
    Ein Neurotiker
Neurotische Persönlichkeiten
    Die kleine Mary geht mit ihrer Mutter an den Strand, wo sich folgender Dialog abspielt:
    »Mama, darf ich im Sand spielen?«
    »Nein, Schatz; ich möchte nicht, dass du dir das Kleid schmutzig machst.«
    »Darf ich am Ufer langlaufen?«
    »Nein. Da wirst du bloß nass und holst dir am Ende noch eine Erkältung.«
    »Darf ich mit den anderen Kindern spielen?«
    »Nein. Sonst verläufst du dich noch.«
    »Mama, kauf mir ein Eis!«
    »Nein. Sonst bekommst du Halsschmerzen.«
    Die kleine Mary fängt an zu weinen. Da dreht sich ihre Mutter zu einer Dame um, die der Szene beigewohnt hat, und ruft: »Herr im Himmel! Haben Sie je ein derart neurotisches Kind gesehen?«
    Der Begriff Neurose wurde erstmals im Jahre 1777 von einem schottischen Arzt verwendet, um eine Reihe von Gemütskrankheiten zu beschreiben. Es war jedoch Freud, der das Krankheitsbild der Neurose wissenschaftlich und systematisch erfasst und ausgeführt hat. Er konnte dabei zeigen, dass die einschlägigen Verhaltensweisen psychisch bedingt sind und nicht etwa biologisch, wie man seinerzeit noch dachte. Wir werden uns jetzt einige dieser psychischen Störungen ansehen, nicht nur, um denen zu helfen, die daran leiden, sondern auch, um eine Schranke zu errichten und nicht zuzulassen, dass auch wir daran erkranken und ihrer zerstörerischen Wirkung erliegen.
    Neurotiker legen folgende Merkmale an den Tag:
das Bedürfnis, geliebt und angenommen zu werden: Neurotiker heischen nach ständiger Aufmerksamkeit. Das veranlasst sie dazu, Führungspositionen anzustreben, wo sie im Mittelpunkt stehen; gleichzeitig sammeln sie Leute um sich, die sie als Anführer oder Mentoren anerkennen. Auf der frenetischen Suche, ihr Bedürfnis nach Liebe zu befriedigen, können sie zweierlei Wege einschlagen:
Sie sagen offen, dass sie in der Vergangenheit Zurückweisung erfahren haben und jemanden brauchen, der ihnen hilft, sie liebt, ihnen Mut zuspricht; oder
sie lassen sich darüber aus, wie wundervoll ihre Kindheit und ihre Eltern waren, und konstruieren damit ein Leben von vermeintlicher Perfektion.
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    »Lass dich von einem andern loben und nicht von deinem Mund.«
    Die Bibel
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das Bedürfnis nach Anerkennung: Neurotiker tun alles, um ihrer Umgebung zu gefallen. Sie bevormunden andere, weil sie in gewisser Weise damit rechnen, ebenso behandelt zu werden. Das »Sich mit allen gut stellen wollen« resultiert aus ihrer Suche nach Anerkennung.
das Bedürfnis nach Macht und nach einer Führungsrolle: Dieses Bedürfnis führt den Neurotiker dazu, sich völlig unrealistische Ziele zu setzen. Um es doch zu schaffen, vergleicht er sich mit denen, die tatsächlich Erfolg haben – er möchte so werden wie sie. Sein Minderwertigkeitskomplex, der tägliche Streit mit sich selbst und die tiefe innere Einsamkeit überdeckt er mit der Jagd nach gesellschaftlichem Prestige.
das Bedürfnis nach Unabhängigkeit: Neurotiker genügen sich selbst und hören daher selten auf fremden Rat. Sie würden nur ungern zugeben, dass sie auf jemanden angewiesen sind, der mehr weiß als sie.
das Bedürfnis nach Perfektion: Neurotiker streben in allem, womit sie sich beschäftigen, nach Perfektion, und wenn sie daran scheitern, reagieren sie mit zwanghaftem Stress und Anspannung. Ihre ausgeprägte Angst vor Kritik und Fehlern verleitet sie zu der Vorstellung, wenn sie ihre Arbeit nicht in tadellosem Zustand präsentierten, würden sie zum Gespött ihrer Umgebung und von allen im Stich gelassen.
    Zusammengefasst sind Neurotiker:
perfektionistisch
streitsüchtig
aggressiv
schuldfixiert
gehemmt
intelligent
radikal
selbstsüchtig
infantil
    Vor allem aber ist der Neurotiker ein ausgezeichneter Spieler.
    Egoismus, Neid, Klatsch, Konkurrenzdenken, der Wunsch, bewundert zu werden – solche und andere Verhaltensweisen und Mechanismen dienen dem Neurotiker dazu, sein tiefes Unterlegenheitsgefühl zu kaschieren. Er hat von Anfang an Defizite in der persönlichen Entwicklung; so ist Unreife (die sich auf sämtliche Lebensbereiche erstreckt) geradezu gleichbedeutend mit Neurose. Die Wurzeln der Neurose liegen in der Kindheit, in ungelösten Erfahrungen, die zur Ausformung eines vielfältigen Konfliktpotenzials geführt haben. Dieses bestimmt Handlungen, Gefühle und Persönlichkeit des Neurotikers.
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    »Originalität ist eine schöne Sache; originell sein wollen, eine

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