Toxische Typen
Katastrophe.«
Alain Chauvilliers
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Solche Menschen leiden an Beklemmungszuständen, die über normale Erfahrungswerte weit hinausgehen. Ihr Übermaß an Besorgtheit, Anspannung und Unsicherheit führt zu einer fortwährenden übertriebenen Angst, die in allen Lebensbereichen zum Tragen kommt. Die Anspannung des Neurotikers betrifft nicht nur, was er sagt oder tut, sondern auch alles, was ungesagt und ungetan bleibt.
Die Verunsicherung, die den Neurotiker begleitet, schlägt sich häufig in einer Reihe von körperlichen Symptomen nieder (etwa Atemnot, Schwindelgefühle, Schweißausbrüche, Zittern, Herzrasen, Brustschmerzen etc.), weit über normale Stressanzeichen hinaus.
Angst zu verspüren gehört zur menschlichen Natur:Wir alle kennen dieses Gefühl, und es hat sogar sein Gutes, alles andere wäre das Zeichen einer psychischen Störung (Psychopathen kennen keine Beklommenheit, egal was sie getan oder gesagt haben). Der Neurotiker jedoch befindet sich am gegenüberliegenden Pol: Er lebt in ständiger Sorge und verharrt aufgrund seiner Furcht vor Zurückweisung in engen Rollenmustern, bis er gleichsam an seiner Krankheit erstickt.
Jedem Tierchen sein Pläsierchen
Im täglichen Leben greifen viele Menschen, ohne es zu merken, auf diverse Verhaltensmuster zurück, die sie in ihrer Familie gelernt haben, und auch auf andere, selbst erfundene, die ihren Namen tragen. Wir alle spielen in bestimmten Augenblicken unseres Lebens das eine oder andere neurotische Spiel, je nachdem, wie sehr wir in diese Richtung neigen. Und Sie, sind Sie ein Neurotiker?
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»Wer Rache nimmt, der ist nicht besser als sein Feind. Verzichtet er jedoch darauf, so zeigt er sich ihm überlegen.«
Francis Bacon
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Viele Paare ergehen sich über Jahre in ganz eigentümlichen Spielen und sind nicht bereit, diese Struktur von Spiel und »Leben« zu verändern. Je starrer die Denkweise der Beteiligten, desto weniger wollen sie ihr Verhalten ändern; am Grad dieser Starrheit ist abzulesen, ob das Spiel Erfolg hat oder nicht. So wird die Neurose am Ende zu einem Zeitvertreib für Altgediente, die darin irgendeinen Nutzen gefunden haben.
Analysieren wir, was diese Spiele kennzeichnet. Sie sind:
ein wenig naiv
starr
repetitiv; die Ergebnisse sind immer wieder dieselben
veränderungsresistent.
Wer hat nicht schon einmal in einem Trennungsprozess Aussagen wie die folgenden gehört: »Wenn du mich verlässt, bringe ich mich um«; »Wenn du mir nicht gibst, worum ich dich bitte, dann gehe ich«; »Wenn du ausziehst, bringe ich erst dich um und dann mich« oder: »Du musst mir geben, was ich will.«
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»Kein Mensch ist gut genug, einen anderen Menschen ohne dessen Zustimmung zu regieren.«
Abraham Lincoln
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Vielleicht hatten Sie auch selbst unter neurotischem Verhalten zu leiden, als Sie noch bei Ihren Eltern lebten und immer wieder Botschaften zu hören bekamen wie: »Ich bestimme über dein Leben«; »Was willst du denn mit diesem Unsinn?«; »Rück schon damit heraus, was hast du damit gemacht?«; »Erzähl mir alles ganz genau, um wie viel Uhr bist du nach Hause gekommen?«; »Wann bist du aus dem Haus gegangen?«; »Warum hast du so lange gebraucht?« etc. In all diesen Fällen ging es nicht um Fürsorge, sondern darum, sich die Herrschaft und die Kontrolle zu sichern. Wer dieses neurotische Spiel betreibt, der hat nicht nur den Schlüssel zum Heim, sondern auch zum Leben des anderen.
Der Neurotiker überschreitet Grenzen, kontrolliert, hängt am anderen wie eine Klette und erdrückt ihn fortwährend mit seinen Ansprüchen. Seine Botschaft lautet: »Ohne mich kannst du nicht leben.«
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»Und wie ihr wollet, dass euch die Leute tun sollen, also tut ihnen gleich auch ihr.«
Die Bibel
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Möglicherweise mussten Sie keines der erwähntenSpiele erleben, haben aber doch schon Forderungen zu hören bekommen, die zum Beispiel so ansetzten: »Ich erwarte von dir dieses und jenes …« Und wenn Sie dann dem Wunsch nachkamen, ernteten Sie die Antwort: »Ja, du hast es gemacht, aber nicht spontan. Du hast es nur gemacht, weil ich dich darum gebeten habe.«
Wenn wir endlich bekommen, was wir uns so sehr wünschten und herbeisehnten, dann lässt das Begehren nach: Wir haben das Gefühl, dass jetzt, da wir es haben, doch nichts gelöst ist. Neurosen bedingen ein Leben in ständiger Unzufriedenheit. Ich will es, aber ich will es nicht: Heute würde ich gern Fleisch essen, aber morgen, wenn ich welches habe, gibt mir die Neurose ein,
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