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Tradingpsychologie

Tradingpsychologie

Titel: Tradingpsychologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Welz
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Negatives ist. Sondern wir selbst tragen die Verantwortung dafür, zu prüfen, weshalb wir etwas in unserem Leben tun und ob es uns schadet. Wer dieses Geschäft gleich von Anfang an professionell erlernt, der hat gute Chancen, Trading zu nutzen, um damit sein Vermögen zu mehren oder um hauptberuflich gar als Wertpapierhändler zu arbeiten.
    Mentales Trauma
    Auch beim Trading kommt es durchaus zu traumatischen Erlebnissen. Sie sind zwar nicht vergleichbar mit schweren Gewalttaten und Katastrophen, dennoch können sie das spätere Trading-Verhalten außerordentlich beeinflussen, weil es sich um außergewöhnlich negative Ereignisse handelt. Doch sind traumatische Ereignisse nicht deshalb außergewöhnlich, weil sie selten sind, sondern weil sie die normalen Anpassungsstrategien des Menschen überfordern und das Gefühl von Kontrolle ausschalten.
    Ausgelöst werden solche Schocksituationen oftmals durch immense Verluste, etwa durch eine plötzliche, heftige Kursbewegung, einen Crash oder durch folgenschweres Fehlverhalten.
    Derartige Ereignisse können in einem Menschen extremen Stress auslösen und Gefühle der Hilflosigkeit oder gar des Entsetzens erzeugen. In solchen Momenten fühlt man sich als Opfer einer überwältigenden Macht, die einen hilflos macht. Der normale Verarbeitungsprozess im Gehirn wird blockiert und es kommt zu psychischen Symptomen wie zum Beispiel Ängste, Schlafstörungen oder eingeschränkte Verhaltensweisen.
    Typisch in so einer Situation ist die Schockstarre. Dem Trader fällt es schwer, seinen herkömmlichen Trading-Alltag wieder aufzunehmen. Manche entwickeln geradezu eine Trading-Angst. Sie sind entweder vollkommen handlungsunfähig oder sie überprüfen präzise jede Aktion. Das Einstellen von Orders entwickelt sich zu einer übergroßen Anstrengung, begleitet von starken Ängsten. Es kommt dann zu Überreaktionen: Das Trading-Konto wird geschlossen, alle Bücher werden weggeworfen oder verkauft. Das gesamte Trading-Geschäft wird aufgelöst und beendet. Strikt vermeiden sie alles, was sie an das schlimme Geschehen erinnern könnte. Dies kann sogar dazu führen, dass sie sich von der Außenwelt abkapseln und ihr Gefühlsleben völlig ausschalten.
    Wie gut ein Trauma verarbeitet wird, hängt von den eigenen körperlich-seelischen Ressourcen und der Art des Traumas ab.
    Besonders wenn das Trauma noch nicht lange zurückliegt, können Methoden, die den Stress reduzieren, dazu verhelfen, wieder Zugang zu seinem seelischem Ausgleich zu finden. Gut eignen sich regelmäßige Entspannungs- und Atemübungen.
    Das Trauma kann ohne therapeutische Hilfe nur schwer verarbeitet werden, da die erlebten Gefühle und Sinneseindrücke in der Mandelkernregion des Gehirns abgespeichert werden. Die Amygdala befindet sich im Zentrum des Gehirns. Sie besitzt eine direkte Verbindung zu unserem Ursprungsgehirn, dem sogenannten Reptiliengehirn, das der älteste Teil des menschlichen Gehirns ist und selbstaktiv arbeitet. Es gibt aber noch eine Verbindung zu unserem emotionalen Zentrum, dem limbischen System und dem Cortex, also dem modernen Gehirn, das unseren Verstand steuert. Die Amygdala spielt eine entscheidende Rolle bei den zentralen Überlebensmechanismen. Sie analysiert jede Situation, mit der wir konfrontiert werden, und beurteilt diese als gefährlich oder harmlos. Sie wird deshalb auch das Angst- und Panikzentrum des Gehirns genannt. Die anhaltende Übererregung verhindert, dass das Erlebte in übergeordneten Hirnstrukturen weiterverarbeitet, bewertet und eingeordnet werden kann. Erst wenn es gelingt, die diffusen Gefühlserlebnisse wieder ins Denken einzuordnen, kann das Trauma überwunden werden.
    Erstaunliche Erfolge in der Traumatherapie werden auch mit WingWave und EMDR (Eye Movement and Reprocessing) erzielt. Dabei kommt es zu einer sogenannten bilateralen Stimulation während der Konfrontation mit dem Trauma. Das bedeutet, dass beide Gehirnhälften im Wechsel stimuliert werden. Dazu bewegt der Therapeut z.B. die Hand vor den Augen des Patienten hin und her, die der Klient automatisch verfolgt. Er wird ermutigt, im selben Moment an das traumatische Ereignis zu denken und sich die Bilder und Gefühle ins Gedächtnis zu rufen. Die Augenbewegungen führen offensichtlich zu einer unwillkürlichen Entspannung des Körpers, was wiederum bewirkt, dass das traumatische Erlebnis in der Psyche neu vernetzt und so verarbeitet werden kann.
    Warum es wirkt, ist noch nicht endgültig geklärt. Dass es wirkt,

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