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Tränen aus Feenstaub

Tränen aus Feenstaub

Titel: Tränen aus Feenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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dass diese Beschreibung auf dich zutrifft!“
    Streitereien brachten sie nicht weiter und Finn begann das langsam einzusehen. Er wollte Antworten, die er nicht bekommen würde, wenn er nicht mit diesem Mädchen zusammenarbeitete. Denn leider war sie die Einzige, mit der er bisher in Kontakt treten konnte. Allerdings frustrierte ihn ihr ständiges Verschwinden und Wiederauftauchen.
    „Also, gut. Wir fangen einfach noch einmal ganz von vorne an. Vielleicht lösen wir so das Rätsel!“, versuchte es Finn ganz vernünftig.
    Pina traute dem Frieden nicht. Bis jetzt hatte er noch kein Wort zu ihr gesagt, das einen Anschein von Höflichkeit zeigte. Warum war er dann jetzt plötzlich so entgegenkommend?
    Finn sah dem Mädchen an, dass es ihm nicht traute. Aber er brauchte sie, um herauszubekommen, warum er hier war. Und der beste Weg dazu war nun einmal, die Tatsachen durchzugehen, um einen gemeinsamen Nenner zu finden.
    „Warum beginnen wir nicht erst einmal damit, uns ordentlich vorzustellen? Vielleicht zeigt uns das schon den Punkt, der uns miteinander verbindet“, schlug Finn vor.
    Pina blieb vorsichtig. „Kein Problem, du fängst an!“ Sie wollte nicht, dass er eine Information von ihr benutzte, um daraus eine Gemeinsamkeit zu konstruieren, wo keine war.
    „Von mir aus!“, stimmte er zu und begann damit ein paar Daten aufzuzählen. „Wie ich ja schon sagte, heiße ich Finn, einundzwanzig, Biker.“
    Diese Information war nicht überraschend, wenn man sein Auftreten bedachte.
    „Und ich bin noch nicht einmal auf einem Mofa gesessen. Darum wirst du in dieser Richtung keine Gemeinsamkeit finden.“
    Von Pinas Aussage ließ sich Finn erst einmal gehörig aus dem Konzept bringen. „Du bist noch nie auf einem Motorrad gesessen?“
    „Noch nie!“
    „Kein Motorradrennen angesehen? Keine Rallye im Fernsehen verfolgt?“
    Pina schüttelte den Kopf.
    „Warst du dann im Sommer wenigstens auf der Motorradmesse auf dem Festgelände?“
    Auch diese Frage musste sie verneinen. Im Sommer war sie zum ersten Mal ins Krankenhaus gekommen.
    „Wie sieht es mit Disco aus? Könnten wir uns in irgendeinem Lokal begegnet sein?“
    „Tut mir leid. Ich bin erst vor ein paar Wochen sechzehn geworden. Und bisher hat sich noch keine Gelegenheit zum Ausgehen ergeben.“
    Dass sie ihren Geburtstag im Krankenhaus verbrachte und dieses seither nicht verlassen hatte, behielt sie für sich.
    „Verdammt“, fluchte Finn und fuhr sich genervt durchs Haar. „Sag mal, was führst du denn für ein langweiliges Leben? Keine Discos, keine Bikes, wahrscheinlich hast du noch nicht einmal die Schule geschwänzt!“
    Mit dieser Vermutung lag er vollkommen richtig. Aber über dieses Thema wollte Pina nicht mit ihm diskutieren.
    „Da, jetzt siehst du selbst, dass wir keine Gemeinsamkeiten haben!“
    In diesem Punkt musste Finn widersprechen. „Würde ich so nicht sagen. Immerhin teilen wir uns einen Traum.“
    „Wir teilen uns gar nichts“, widersprach nun Pina ihrerseits. „Du hast dich hier rein gedrängt! Wenn dein Leben so beschissen ist, warum erfindest du dir nicht deinen eigenen Traum?“
    Diese Frage ließ Finn aufhorchen. Hatte er da vielleicht schon seine erste Antwort?
    „Verstehe! Also, dein Leben ist zum Kotzen und um für ein bisschen Ablenkung zu sorgen, hast du mich mit in deine Phantasie geholt“, zog er seine eigenen Schlüsse.
    Pina war verärgert. „Ich habe dich nicht hierher geholt“, stritt sie ab. Aber Finn registrierte nur, dass sie nicht abstritt, ein mieses Leben zu haben.
    Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Sich mit einem Mädchen rumzuschlagen,  das Probleme hatte. Er war nun wirklich nicht der Typ des Samariters! Also, was sollte er jetzt tun? Er wollte sein altes Leben zurück und nicht in der Phantasiewelt eines Schulmädchens gefangen sein. Er wollte zu seinem Bike, zu seiner Clique und zu seinem normalen Alltag zurück. Und zwar so schnell wie nur möglich.
    Aber wie konnte er das erreichen, wenn diese Pia oder wie auch immer sie hieß, nicht mitspielte? Da er nicht aus eigenem Antrieb hier gelandet war, musste es etwas mit dem Mädchen zu tun haben.
    Finn hatte das unangenehme Gefühl, dass ihm diese Sache eine Menge Scherereien einbringen würde. Denn er musste eine Möglichkeit finden, dass sie ihn wieder gehen ließ!
    „Warum machen wir nicht einen Deal?“, schlug er daher vor.
    „Einen Deal?“
    „Einen Deal! Ich helfe dir, deine Probleme in den Griff zu bekommen und du lässt mich dafür in mein

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