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Tränen aus Gold

Tränen aus Gold

Titel: Tränen aus Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen E. Woodiwiss
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wie vor ihm sein Vater. Mag er es auch abstreiten, die Gesetze der Hanse prägen sein Leben. Würde man ihn vor die Wahl stellen, ich weiß nicht, für welche Seite er sich entscheiden würde. Deshalb halte ich es für besser, es nicht darauf ankommen zu lassen. Vertrauen wir ihm jetzt, dann könnten wir es später bereuen. Erfährt er aber von uns nichts, dann gerät er auch nicht in Versuchung, uns zu verraten.«
    »Wie soll ich dann erfahren, ob es wirklich mein Vater war, der hier gesehen wurde?«
    »Lass mir Zeit, Elise, und ich verspreche dir, daß ich herausfinde, was ich kann.«
    Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie nachdenklich sagte: »Sonderbar, daß ich so fern der Heimat meine Lieben finden mußte.«
    Er sah sie forschend an und fragte dann zögernd: »Darf ich diese Feststellung als Ermutigung ansehen?«
    »Glaubt, was Ihr wollt, Mylord«, flüsterte sie voller Wärme.
    »Du stößt das Tor zu meinen Phantasien weit auf, und mich plagt meine Lust schon genug. Sag, hast du für mich eine Antwort bereit?« drängte er sie.
    »Um nicht in Versuchung zu geraten, Mylord«, erwiderte sie mit staunenswerter Offenheit, »halte ich die Ehe für das geringste vieler Übel.«
    Mit einem jäh aufleuchtenden Lächeln schlang Maxim einen Arm um ihre Mitte und zog sie an sich. Seine Kühnheit kannte keine Grenzen, als er mit seiner Hand ihren Rücken hinabglitt und ihre Hüften eng an sich drückte. Elise hielt den Atem an. Seine kaum verhüllte Leidenschaft war ihr nur zu bewußt, als er ihr Kinn anhob und ihr mit glühendem Blick zuflüsterte: »Ich werde bereitwillig jedes Verlangen stillen, das dich plagt, meine Liebe.«
    Elise schob ihn entschlossen von sich. »Denk daran, wo wir uns befinden«, bat sie. »Es wäre nicht recht, wenn ich mich dir hingebe und Nikolaus im Haus seiner Mutter beleidige.«
    »Elise, die Leidenschaft droht mich zu überwältigen«, flüsterte er rau.
    »Versprich mir, daß du dich zurückhältst.« Ihr Seufzer kam bebend über ihre Lippen.
    Maxim strich ihr durchs Haar und umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen, als er ihr tief in die Augen sah. Und dann nahm er ihren Mund mit einer Leidenschaft in Besitz, die ihr den Atem raubte. Nie hatte sie solches Feuer, solche Glut in einem Kuß erlebt. Sein offener Mund glitt über sie hinweg, nahm begierig, was sie ihm bot, und sie bot ihm alles. Seine Arme schlangen sich eng um sie und drückten sie fest an seinen erregten, halbnackten Körper. Ein versengendes Feuer brannte in den Tiefen ihres Körpers und weckte immer neue Sehnsüchte. Es drängte sie, sich noch enger an ihn zu schmiegen. Ihre Brüste lechzten nach Berührung, und ihre Spitzen erwärmten sich unter dem Druck seines muskulösen Körpers. Ihr Mieder glitt auseinander, aber sie dachte nicht daran, jetzt innezuhalten…
    Maxim war es, der sich durch sein Wort gebunden fühlte und sich aufstöhnend von ihr löste. »Allmächtiger, was haben wir getan?« keuchte er. Er mußte sich beherrschen und durfte sie mit seiner Leidenschaft nicht mitreißen. Widerstrebend trat er zurück. »Ich kann es nicht mehr ertragen, wenn ich dich nicht lieben darf. Bitte geh, ehe mich meine guten Vorsätze im Stich lassen…«
    Lautlos wandte Elise sich um und ging, von seinem Blick verfolgt und über alle Maßen verwirrt. Als sich die Tür hinter ihr schloß, drehte er sich um und starrte erschöpft ins Feuer. Jetzt wußte er, was er am nächsten Morgen tun würde.

19
    Seit seiner Ankunft in Lübeck hatte Nikolaus gegen ein sonderbares Gefühl drohenden Unheils anzukämpfen. Er spürte, daß die Hanse etwas im Schilde führte, besser gesagt, Hillert und seine kleine Schar von Getreuen. Da Hillerts Macht bis in die höchsten Ränge der Liga reichte, war es nicht ausgeschlossen, daß er den ganzen Bund auf seine Seite brachte, und wer hätte es gewagt, sich seiner Macht zu widersetzen?
    Ein Bote hatte Nikolaus Hillerts Einladung zu einem Treffen überbracht, das dem Kapitän große Sorgen bereitete, da er ahnte, daß die Sache irgendwie mit Seymour zusammenhing. Es war kein Geheimnis, daß Hillert ein erklärter Gegner der englischen Königin war und alles getan hätte, um ihre Entmachtung oder ihren Tod herbeizuführen. Hillerts Interesse an Maxim ließ darauf schließen, daß er hoffte, den Engländer für seine Sache zu gewinnen. Widersetzte Maxim sich, so konnte man sich seiner mit Leichtigkeit erledigen und auf diese Weise Elizabeths Wohlwollen gewinnen. Kam es aber zu einer

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