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Tränen aus Gold

Tränen aus Gold

Titel: Tränen aus Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen E. Woodiwiss
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daran.«
    Justin nickte. »Ich muß gestehen, daß ich noch vor wenigen Stunden keine hohe Meinung von Euch hatte.« Ein flüchtiges Lächeln erhellte seine Miene. »Ich hoffe nur, auf Eurer Burg ist Platz für einen zusätzlichen Gast. Ihr braucht jeden Mann, den Ihr bekommen könnt, wenn Hillert bei Euch auftaucht. Ich möchte diesen Augenblick nicht versäumen.«
    Maxim trat an den Schreibtisch und kritzelte mit einem Federkiel etwas auf ein Stück Pergament. Als er es dem anderen reichte, fragte er: »Kennt Ihr die ›Löwentatze‹?« Justin nickte. »Dort warten meine Leute auf Nachricht.« Maxim holte eine kleine Münze aus der Tasche und gab sie dem jungen Mann. »Gebt ihnen die Nachricht, und zeigt ihnen die Münze mit dem Kopf der Königin. Dann wird man Euch vertrauen.«
    Justin steckte die Münze ein. »Ich werde Euch nicht enttäuschen.«
    »Sehr gut.« Maxims Ton verriet seine Besorgnis, denn er mußte wie Kenneth und Sherbourne größte Vorsicht walten lassen. Bis die Häfen im Frühjahr wieder eisfrei waren, blieben sie praktisch auf sich allein gestellt. Sollte Hillert Erfolg haben, dann würden alle in Mitleidenschaft gezogen werden, die jetzt unter Maxims Obhut standen.
    Justin ging zur Tür und lächelte spitzbübisch. »Ehe ich mich verabschiede, will ich in der Kombüse für Euch Feuer machen. Mein Hochzeitsgeschenk für Lord und Lady Seymour.«
    Elise hätte nicht verblüffter sein können. »Woher wisst Ihr…?«
    Justin legte den Kopf schräg und tat, als überlegte er angestrengt. »Hm, ich glaube, es war eine Bemerkung von Sir Kenneth, die mich stutzen ließ, und dann, als wir hierher kamen, konnte ich mir den Rest zusammenreimen. Darf man erfahren, wann die Trauung stattfand?«
    »Erst heute morgen«, sagte Elise leise und schmiegte sich an Maxim.
    »Nikolaus weiß offenbar noch nichts?« fragte Justin gespannt. Elise nickte. »Von mir wird er es nicht erfahren«, versicherte er. Er wollte hinausgehen, wandte sich jedoch noch einmal um. »Ihr solltet alles daransetzen, bald hier wegzukommen, spätestens wenn die Häfen wieder eisfrei sind. Vielleicht sollte ich mit Nikolaus über eine eventuelle Schiffspassage sprechen. Sicher wird er mich ausfragen, wenn ich heimkomme.« Er seufzte und sah Maxim an. »Ich weiß zwar nicht, was Ihr mit Hillert zu schaffen hattet, aber Ihr könnt sicher sein, daß er es sehr übel nimmt, wenn ihn jemand an der Nase herumführt, besonders wenn dieser Jemand ein Spion ist.« Er lächelte, als Maxims Miene sich verfinsterte. »Mögt Ihr es auch ableugnen, Mylord, aber ich finde keine andere Erklärung. Ihr könnt getrost sein, daß ich den Mund halte. Aber ich muß Euch davor warnen, daß auch Hillert seine Späher hat. Und die lauern überall.«
    »Ich werde auf der Hut sein. Habt nochmals Dank für Eure Hilfe.«
    Justin hob seine Hand zum Abschied und ging. Maxim verschloss die Tür und setzte einen mit kleinen Eisstücken gefüllten Kessel in den Kamin. Er machte das Lager zurecht, während man hörte, wie sich Justins Schritte entfernten. Maxim nahm seinen Hängeschnurrbart ab und wischte sich die Farbe aus dem Gesicht. Mit Hilfe von hochprozentigem Alkohol befreite er seine Lippen von der klebrigen Substanz, die den Schnurrbart festgehalten hatte. Wenig später brannte im Herd ein Feuer und ließ die Wärme auch in die Hauptkabine strömen. Stille war eingekehrt, doch das fiel dem jungen Paar kaum auf, das sich in den Armen lag. Eilig entledigten sich die beiden ihrer Obergewänder.
    Elise kicherte, als sie den Geschmack von Alkohol auf den Lippen ihres Mannes spürte. Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und zog ihn auf: »Vielleicht solltest du die schwarze Farbe aus deinem Haar entfernen und die Bräune aus dem Gesicht, sonst glaube ich hinterher noch, ich liebte einen fremden Mann.«
    »Nachher«, flüsterte er. Er faßte unter ihr Hemd und löste das breite Stück Stoff, mit dem sie ihre Brüste flachgebunden hatte. Willig gab Elise sich in seine Arme.
    Sein Mund suchte ihre Lippen in verzehrender Leidenschaft, und es schien eine Ewigkeit zu vergehen, ehe er sie aufseufzend freigab. »Es fällt mir schwer, nicht einfach hemmungslos über dich zu kommen, denn ich bin so ausgehungert nach dir.«
    »Ich bin keine Rose und nicht annähernd so zart. Und ich bin sehr neugierig. Kommt dir nicht der Gedanke, daß ich das Kommende ebenso herbeisehne wie du? Ich möchte dich beglücken, aber ich weiß nicht, wie. Gehört es sich, daß eine Frau ihren

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