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Tränen aus Gold

Tränen aus Gold

Titel: Tränen aus Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen E. Woodiwiss
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geflohen, als Ihr mich auf der Loggia gehört habt, dann wäre er später nicht erstochen worden.«
    »Falls Ihr Absolution für einen Mord sucht, Edward, dann seid getrost, Ihr seid unschuldig«, beruhigte Maxim ihn. »Ihr habt mich verleumdet, um Euch reinzuwaschen, doch was Ihr Böses wolltet, hat sich zum Guten gewendet. Eine viel weisere Hand als Eure oder meine hat die Ereignisse gelenkt, und ich werde stets dankbar sein, daß alles sich so gefügt hat.«
    »Was werdet Ihr tun?« ächzte Edward.
    »Die Königin hat mir Titel und Ländereien zurückgegeben. Morgen kehre ich nach Bradbury zurück.«
    »Sieht aus, als würde ich nicht mehr lange genug leben, um mich darüber zu freuen«, stieß Edward mühsam hervor. Plötzlich verzerrte er das Gesicht und wälzte sich unter Qualen hin und her. »Wo ist meine holde Cassandra? Warum habe ich sie schon seit Tagen nicht mehr gesehen?«
    »Onkel Edward, weißt du nicht, was sie dir angetan hat?« Elise legte sacht eine Hand auf seinen Arm.
    »Doch, ich weiß es sehr wohl!« Ihrem Onkel, der sich weiter vor Schmerzen wand, brach Schweiß aus den Poren. »Sie drückte meinen Kopf an ihren weichen Busen, wenn ich die Krämpfe bekam. Sie linderte meine Schmerzen und brachte mir ein gutes Stärkungsmittel. Ja, diesen Trunk!« Er wies mit seinem dürren Arm auf eine kleine dunkelgrüne Phiole auf dem Nachtkästchen. »Reich mir das Mittel, Mädchen.«
    Elise hob das winzige Gläschen ans Licht und betrachtete die gelbliche Flüssigkeit. Dann entkorkte sie das Gefäß und roch daran, worauf sie angewidert die Nase rümpfte. Maxim trat zu ihr, nahm ihr die Phiole ab und prüfte die Flüssigkeit mit Finger und Zunge. Dann bückte er sich und betrachtete Edwards bleiches Antlitz genauer, die bläuliche Färbung um die Augen, die Hände und Fingerspitzen, die ebenso verfärbt waren. »Edward, ich bezweifle, daß Ihr wisst, was diese Phiole enthält. Die Kristalle, die dieses Gebräu so bitter schmecken lassen, sind im Eisenerz enthalten. Es soll Frauen geben, die das Zeug trinken, damit ihre Haut hell und weiß wird, doch kann es tödlich wirken.«
    »Meine liebe Cassandra würde niemals… Sie hat geschworen, es ist derselbe Trunk, den sie ihrem ersten Mann…« Edward stockte, als ihm das Schicksal ihres ersten Mannes einfiel, sein Mund blieb vor Entsetzen offen stehen. Unbeabsichtigt hatte er selbst die Fäden verknüpft. »Aber warum?«
    Elise strich liebevoll über den Arm ihres Onkels. »Kannst du dich entsinnen, ob du am Hochzeitstag einen Ehevertrag unterschrieben hast?«
    Edwards buschige Brauen zogen sich verwirrt zusammen. »Ich kann mich ganz undeutlich erinnern, daß ich meinen Namen unter die Heiratsurkunde gesetzt habe, aber einen Vertrag gab es nicht.«
    »Cassandra behauptet, sie besitze ein solches Dokument«, eröffnete ihm Elise. »Dann mußt du es unwissentlich unterschrieben haben.«
    »Was könnte darin stehen?« fragte er und dachte an seine Trunkenheit am Hochzeitstag, aus der er erst am nächsten Morgen erwacht war.
    »Cassandra wird darin als deine alleinige Erbin aufgeführt«, antwortete Elise ohne Umschweife.
    »Verdammt! Das ist sie nicht!« Er packte Elises Arm und versuchte aufzustehen. »In meiner Familie dulde ich solche Betrügereien nicht!«
    Maxim drückte ihn zurück in die Kissen. »Edward, schont Euch, Arabella zuliebe. Ihr müßt ein neues Testament aufsetzen und sie als Universalerbin einsetzen.«
    »Schickt mir einen Notar«, jammerte Edward. »Rasch.« Dann runzelte er die Stirn. »Wenn ich es recht bedenke, habe ich meiner Tochter gar nichts mehr zu vererben, nachdem Ihr Euren Besitz zurückbekommen habt.« Seine Brauen zuckten unmerklich. »Nun, um Arabella brauche ich mich nicht zu sorgen. Sie besitzt eigenes Vermögen. Reland hinterließ ihr seinen gesamten Besitz.«
    ***
    Maxim und Elise zogen sich in ihre Gemächer zurück, und nachdem die Tür sorgsam versperrt worden war, zog er Elise an sich und küßte sie mit der ganzen Glut seiner angestauten Leidenschaft. Er löste ihr Haar und streifte ihr Gewand und ihre Unterröcke ab. Während er sich eilig entkleidete, ließ er den Blick begehrlich über ihren Körper gleiten. Er genoß die Rundung ihrer Brüste über dem Hemd und ihre wohlgeformten Hüften.
    »Blase sie nicht aus«, bat er, als sie die Kerze löschen wollte. »Ich möchte meine Erinnerung auffrischen.«
    »Hast du denn so viel vergessen?« neckte Elise ihn mit verführerischem Blick, während sie einen

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