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Tränen aus Gold

Tränen aus Gold

Titel: Tränen aus Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen E. Woodiwiss
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Seine langen Finger schlossen sich um ihren Oberarm, und er fing an, wie ein Rasender auf sie einzuschlagen. Das Hündchen verzog sich ängstlich im Gebüsch. Elise kämpfte, um unter den brutalen Schlägen nicht das Bewußtsein zu verlieren. Sie schmeckte Blut und biss die Zähne gegen die Schläge zusammen, aber lang würde sie nicht mehr standhalten. Verzweifelt umklammerte sie die Gartenschere in ihrer Schürzentasche und stieß sie in den Arm, der sie umfasst hielt. Mit einem gellenden Aufschrei taumelte Forsworth rücklings. Er hielt seinen Arm fest, den Blick entsetzt auf die Schere gerichtet, die aus seinem Hemd ragte. Ein sich langsam vergrößernder roter Fleck verfärbte das Leinen. Schließlich faßte er die Schere und zog sie mit einem erneuten Schmerzensschrei heraus.
    Elise wußte, daß nur Schnelligkeit sie retten konnte, und war auch schon, ihre Röcke hochraffend, auf der Flucht, hinter sich die schweren Schritte ihres Widersachers. Wäre er nicht durch seine Verletzung behindert gewesen, er hätte sie sofort eingeholt. Sie flitzte um eine Ecke und prallte plötzlich gegen eine große, kräftige Gestalt, die ihr den Weg versperrte. In panischer Angst schrie sie auf und schlug blindlings auf den Mann ein, der sie festhielt, während sie Forsworths Keuchen näher kommen hörte.
    »Elise?«
    Auch diesmal erkannte sie die Stimme, und als sie mit einem Ruck aufblickte, sah sie Quentins Gesicht knapp über sich.
    »Was geht hier vor?« fragte er, den Blick auf ihre blutende Wange gerichtet.
    »Lass sie los!« befahl Forsworth barsch und packte ihren Arm. »Sie gehört mir!«
    Quentin schlug seinem Bruder auf den Unterarm und stellte sich schützend vor Elise. Als Forsworth nach ihr greifen wollte, stieß ihn Quentin weg. »Zurück!« brüllte er. »Du wirst sie nicht mehr anfassen!«
    »Ich werde sie zermalmen!« heulte sein jüngerer Bruder. »Von dieser Furie mußte ich mir schon genug gefallen lassen!« Damit reckte er den Arm vor, um seine Wunde zu zeigen, und bespritzte Quentins Samtwams mit Blut. »Sieh, was sie mir angetan hat!«
    Quentin verzog beim Anblick des Blutes, das sein Wams befleckte, angewidert den Mund und wischte es ab. »Wenn ich mir Elises Gesicht ansehe, weiß ich, daß du es verdient hast«, sagte er kühl. »Man kann es ihr nicht verübeln, daß sie sich verteidigt. Du benimmst dich wie ein Vieh.«
    Forsworth holte mit der Faust aus, doch Quentin ließ mit einer flinken Handbewegung einen Dolch aufblitzen und richtete die Spitze gegen Forsworths Lederkoller.
    »Forsworth, denk an dein Leben«, warnte er ihn. »Wenn hier und jetzt noch mehr von deinem Blut vergossen wird, dann ist es deine Schuld.«
    »Überlässt du sie mir?«
    »Elise steht jetzt unter meinem Schutz, und wenn du sie mit Gewalt an dich reißen willst, dann schlitze ich dir den Leib auf, das schwör' ich dir.«
    »Du Verräter!« stieß Forsworth hervor und wich unter wüsten Beschimpfungen zurück. »Lass dir gesagt sein, ich komme zurück und hole sie mir, Bruderherz!«
    »Wie du willst. Ich kann es verschmerzen. Im übrigen war ich immer der Meinung, wir wären nur Halbbrüder«, spottete Quentin.
    »Was soll das heißen?« brauste Forsworth auf.
    »Es heißt, daß ich dich für einen Bankert halte, Forsworth, für einen Bastard, der mit Bardolf Radborne nicht eines Blutes ist«, bemerkte Quentin. »Ich hatte immer schon das Gefühl, daß du deinen langsamen Verstand irgendeinem Einfaltspinsel zu verdanken hast. Daß meinVater ein kluger Kopf war, wissen wir beide.«
    »Warum hat er sich dann vergiften lassen, wenn er so klug war?« höhnte Forsworth.
    »Was meinst du damit?« Drohend ging Quentin auf ihn zu.
    Forsworth grinste bösartig und deutete auf Elise. »Frag sie doch.«
    Quentin drehte langsam den Kopf, bis er seine Kusine über die Schulter hinweg ansehen konnte. »Was redet er da?«
    Elise rang verzweifelt die Hände, da sie wußte, daß Quentin von seinem Vater eine sehr hohe Meinung hatte.
    »Los, sprich!«
    Sein herrischer Ton ließ sie zusammenfahren. »Vor langer Zeit wurde in meinem Vaterhaus gemunkelt, daß Cassandra meine Mutter und deinen Vater vergiftete«, kam es zögernd über ihre Lippen.
    »Diese Bestie! Ich bringe sie um!«
    Forsworth lachte wie von Sinnen, bis Quentin ihn vorne am Lederwams so heftig packte, daß er fast umkippte. Quentin schüttelte seinen Bruder, daß ihm die Zähne aufeinander schlugen.
    »Du Bastard, wenn du nicht aufhörst zu grinsen, dann schleife ich dich mit

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