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Tränen der Lilie - Die Kristallinsel (Dreamtime-Saga) (German Edition)

Tränen der Lilie - Die Kristallinsel (Dreamtime-Saga) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Die Kristallinsel (Dreamtime-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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nachdem sie erkannten, dass
das Spiel für sie vorbei war. Mit einem Blick auf die Blumenverkäuferin
räusperte er sich und klärte die anwesenden Geisterkrieger und Malee über die
dunklen Abgründe auf.
    »Der 18-jährige Thaijunge, den
Sébastien und Nahla vor dem Ertrinken retteten, war der Schlüssel zu allem. Er
wurde an diesem Tag von Varunee Tongproh in die Tiefe des Meeres gerissen. Mit
der Absicht ihn zu töten, um ihn damit zum Schweigen zu bringen. Denn dieser
hatte Paitoon kurz zuvor dabei beobachtet, wie er seine eigene Schwester und die
anderen beiden Mädchen im Wald vergewaltigte. Zusammen mit seinem Kumpel Akuma.
Vollkommen unter Schock begab sich der junge Thaijunge danach zur Polizei, um
das Verbrechen anzuzeigen. Doch kurz bevor er dort eintraf, wurde er von Varunee
Tongproh aufgehalten und von ihr zum Strand gezerrt. Als du ihn vor dem
Ertrinken gerettet hast«, erzählte Jai mit einem Seitenblick auf Sébastien, »da
stand der Junge noch immer unter solch einer immensen Angstattacke, dass er die
eigentliche Wahrheit vor euch verschwieg.«
    »Wie kann man nur so weit sinken,
sich an seiner eigenen Schwester zu vergehen?« Selbst Calda, die für
ausgefallene sexuelle Praktiken immer und jederzeit sehr offen war, zog sich
angewidert der Magen zusammen. Schulterzuckend rieb sich Jai seinen verspannten
Nacken.
    »Wer kennt schon die Tiefen der
menschlichen Abgründe, Calda. Fakt ist, dass beide Jungen zur Tatzeit unter
Drogen standen. Anschließend hatte Paitoon allen drei Mädchen gedroht, das er
sie bestialisch hinrichten würde, wenn sie auch nur ein Wort darüber verloren,
dass er es gewesen war. Daraufhin haben die völlig eingeschüchterten Mädchen
geschwiegen. Doch als es an der Zeit war, dass die Mütter einen Ehemann für ihre
Töchter suchten, konnten die Mädchen ihren Zustand nicht mehr verbergen. Denn
sie waren ja keine Jungfrauen mehr. Daraufhin haben sie in ihrer Not Somchai die
Schuld zugewiesen und der Vergewaltigung beschuldigt. Diesen hatten sie während
ihres sechswöchigen Praktikums im Resort kennengelernt. Er war ihr
Ausbildungsmaster gewesen. Übrigens, der Komplize Akuma ist auch Besitzer des
blauen Motorradhelms, der Sébastien immer wieder aufgefallen ist.« Erschöpft
unterbrach Jai seinen Redefluss und ließ sich in den nächstbesten Sessel fallen.
    Dieser Fall hatte in an seine
psychischen Grenzen gebracht. Dankbar nickte Sébastien ihm zu und übernahm das
weitere Verhör. Da er durch die Verschmelzung mit Nahlas Visionen auf die Lösung
gekommen war, hatte er die bestialischen Morde vor seinen inneren Augen gesehen.
    Und auch alle Täter. Dabei hatte
sich ihm der Magen umgedreht. Langsam ging er auf die Frauen zu.
    »Die Vergewaltigungen wurden auch
noch von einer anderen Person beobachtet. Nicht war Varunee?«, fragte er an die
Blumenverkäuferin gewandt mit schneidender Stimme. In ihren silbrigen Augen
erkannte er eine Mischung aus Hass und Angst. Doch kein einziges Wort kam über
ihre wütend zusammengepressten Lippen. Angewidert begegnete Sébastien ihrem
kalten Blick.
    »Auch gut, dann werde ich für sie
weitererzählen. Nachdem sie durch einen Zufall auch Zeugin der Vergewaltigungen
geworden war und alles beobachtet hatte, bekam Varunee eine für sie göttliche
Eingebung. Die sie sofort in die Tat umsetzte. Anschließend fing sie Paitoon und
Akuma ab und erpresste beide Vergewaltiger mit ihrem Wissen. Als Gegenleistung
für ihr Schweigen forderte sie Paitoon auf, die Kundendateien seiner Mutter zu
kontrollieren. Jedes Mal, wenn irgendwo auf der Insel eine Geburt kurz
bevorstand, musste er Varunee Bescheid geben und ihr die Adresse der Schwangeren
verraten. War es nicht genau so, Varunee?«
    Zu den anderen gewandt, fügte
Sébastien erläuternd hinzu: »Die Mutter von Paitoon ist keine gelernte Hebamme.
Hilft aber gegen Geld den einheimischen Frauen bei ihren Hausgeburten, da sich
die meisten von ihnen keine Krankenhausgeburt leisten können. So kam Varunee an
die Babys, die sie anschließend der Vila übergab. Nachdem sie selber vorher die
Väter ermordet hatte. Immer an einem Freitag, dem sechsten und einem Mittwoch,
dem elften des Monats. Und so entwickelte sich die Dreierkonstellation des
Todes.«
    Mit einem Schritt glitt Sébastien
auf die überraschte Varunee zu und zog mit einem heftigen Ruck ihren Jackenärmel
hoch. Darunter kam eine schuppige, silbriggrüne Haut zum Vorschein. Darum hatte
sie

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