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Tränen der Lilie - Die Kristallinsel (Dreamtime-Saga) (German Edition)

Tränen der Lilie - Die Kristallinsel (Dreamtime-Saga) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Die Kristallinsel (Dreamtime-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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absolut sicher. Er
trat auf Malees Schreibtisch zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter.
    »Nun kommt es auf Ihre Mithilfe
an, Malee. Wer ist an diesen bestimmten Tagen nicht zur Arbeit erschienen?«
Aufgeregt rückte sie ihre Brille auf der Nase gerade und griff nach den Büchern.
Angespanntes Schweigen legte sich über das Zimmer.
    »Ich glaube, ich hab was«,
murmelte Malee und griff zur Überprüfung noch einmal nach dem gelben Buch. Alle
sahen sie erwartungsvoll an.
    »Dieses Buch gehört dem kleinen
Blumenladen, in der unteren Hotelpassage. Es gab nur eine einzige Angestellte,
die an den besagten Tagen ohne treffenden Grund gefehlt hat. Varunee Tongproh,
die für die Blumengebinde in den Hotelsuiten verantwortlich ist.«
    Sébastien schlug mit der Faust
auf den Tisch. Natürlich. Er erinnerte sich an sie. Bei ihrer Vernehmung durch
die Polizeibeamten war er dabei gewesen und hatte in ihrer Gegenwart ein
seltsames Gefühl verspürt, das er sich nicht erklären konnte. Ihre Aura war
irgendwie nicht fassbar gewesen.
    Sie war höflich gewesen, hatte
auf alle Fragen ohne zu zögern geantwortet und doch hatte er unbewusst gespürt,
dass sie etwas vor ihnen verbarg. Jetzt erinnerte er sich auch wieder an den
durchdringenden, penetranten Seetanggeruch, der sie umgab.
    Damals hatte er es auf die vielen
exotischen Blumen, deren Namen er nicht kannte, zurückgeführt. Doch jetzt war er
sich sicher, dass es ihr eigener Geruch war. In genau diesem Augenblick
durchzuckte Sébastien ein stechender Schmerz. Er hielt seinen Kopf und stützte
sich mit den Händen am Schreibtisch ab, als die Vision auf ihn einstürzte. Jetzt
sah er mit einmal alles vor sich.
    Endlich war der Knoten geplatzt
und Nahlas Vision begann sich mit seiner eigenen zu verbinden. »Was ist
passiert?,« fragte Malee ängstlich. »Wissen Sie jetzt, was passiert ist?«
    »Ja, er hat es gerade gesehen«,
erwiderte Milton, der Sébastiens Visionen auch fühlte.
    »Soll ich die Polizei anrufen,
damit sie herkommen?« Aufregung spiegelte sich in ihrem Gesicht und sie hoffte,
dass es jetzt hoffentlich bald vorbei war und die Mordserie ein Ende hatte.
    »Ja«, rief Sébastien. »Rufen Sie
die Polizei an. Aber nicht hierher. Es sind zwei Personen in die Morde
verwickelt. Und die andere Person gehört vor kein weltliches Gericht. Das können
nur wir regeln.«
     
    ****
     
    Zeitgleich gab Sébastien Milton
und den anderen ein Zeichen. Lautlos begaben sie sich in die erste Etage und
betraten den Blumenladen.
    Die beiden Frauen, die dort
standen, zuckten erschrocken zusammen. Noch bevor sie fliehen konnten, hatten
sie die beiden mit eisernem Griff umklammert.

 

     
    Pakt der Verdammnis
     
    E ine Viertelstunde später
hielten drei Polizeiwagen vor einem heruntergekommenen Holzhaus. Bewaffnete
Beamte stürmten die Treppen hinauf. Kurz darauf ging der orange Perlenvorhang
auf und mit Handschellen wurden zwei völlig überraschte Jungen abgeführt.
    Jai war auf Sébastiens Anordnung
hin zum Polizeibüro der Insel gefahren und bei dem anschließenden Verhör
anwesend. Die Aussagen der beiden Jugendlichen ließen selbst ihn fassungslos
zurück. Beim FBI wurde er tagtäglich mit grauenvollen Morden konfrontiert. Aber
diese Tat gab ihm einen Einblick in die tiefsten menschlichen Abgründe, die eine
Seele nur haben konnte.
    Als die Handschellen klickten,
ging er nach draußen und kämpfte minutenlang mit einem Brechreiz. Er brauchte
zwei Zigarettenlängen, bis er sich wieder einigermaßen gefasst hatte. Frustriert
fuhr er sich über seine blonden, kurzen Haare und begab sich mit dem Wagen
zurück ins Resort, wo die anderen schon auf ihn warteten.
     
    ****
     
    In Malees Büro stank es dermaßen
nach verwesenden Meeresalgen, dass alle Geisterkrieger darum bemüht waren, nur
dann einzuatmen, wenn es unbedingt notwendig war. Nervös trommelte Sébastien mit
seinen Fingern auf dem Fensterbrett. Die Frauen, die für den entsetzlichen
Geruch verantwortlich waren, wurden von Ben und Calda bewacht. Milton stand als
Wache vor der Tür. Als Jai das Büro betrat, stürmte Sébastien sofort auf ihn zu.
    »Was hast du herausgefunden, mein
Bruder?«, fragte er gespannt. Jai sah sich kurz um und verzog angewidert von dem
Geruch das Gesicht. Erstickt reduzierte er seine Atmung auf ein Mindestmaß.
Danach berichtete er, was der 16-jährige Paitoon und sein um ein Jahr jüngerer
Komplize Akuma zu Protokoll gegeben hatten.
    Kurz

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