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Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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mit seinem rustikalen Charme den
     Eindruck einer
     urgemütlichen Landhausidylle. Bei Amy löste dieser Anblick
     sofort ein warmes
     Wohlgefühl aus. Auch Zuhause hatten sie damals eine so ähnliche
     Küche gehabt.
    Als kleines Kind hatte sie sich darin stundenlang mit
     ihrer Mutter
     aufgehalten und so schon sehr früh das Kochen gelernt.
    Sie hatten zusammen Kekse und Schokoladenkuchen
     gebacken und zu
     Weihnachten durfte sie immer die ehrenwerte Aufgabe übernehmen
     und den Truthahn
     füllen. An dem großen Holztisch wurden die Hausaufgaben
     erledigt, gebastelt und
     stundenlang gemalt. Ihre fertigen Bilder, bestehend aus
     Strichmännchen und
     ziemlich schiefen Häusern oder Tieren, hatte Tadita jeden Abend
     an die zwei
     großen Kühlschranktüren gehängt.
    Diese waren bald so vollgeklebt mit ihren Kunstwerken,
     dass man kaum
     noch die aluminiumbeschichtete Farbe durchschimmern sah.
    Wenn ihr Vater abends von der Arbeit nach Hause kam und
     sich sein
     wohlverdientes Feierabendbier aus dem Kühlschrank holte, blickte
     er so manches
     Mal verwundert auf eine neue Zeichnung.
    »Amy Schatz, warum hat dieses Pferd nur drei Beine ?«
    Stirnrunzelnd betrachtete sie daraufhin ihr krakeliges
     Bildnis. Aber
     Tadita nahm ihre Tochter wie immer mit mütterlichem Stolz in
     Schutz.
    »Aber Thomas, das ist doch gar kein Pferd. Sieh doch
     einmal genau hin,
     Darling. Es ist ein verwunschenes Einhorn.
    Es steht auf drei Beinen und das vierte hat es gerade
     in seine
     Hosentasche gesteckt, wie eine Hand .«
    Staunend drehte sich zu ihnen um und sah sie beide vor
     sich stehen,
     sich umarmend und glucksend kichernd. Mutter und Tochter – wie
     immer eine
     uneingeschränkte Einheit, nichts und niemand konnte zwischen sie
     kommen.
    Wehmütig lächelte Amy bei den alten Erinnerungen auf
     und wünschte sich
     ihre Mutter wäre jetzt hier.
    Doch dann straffte sie die Schultern und blickte wieder
     zu Rachel und
     Emily hinüber. Diese saßen beide am riesigen Holztisch und
     diskutierten gerade
     hitzig wer und wann das Kochen übernehmen sollte. Rachel war wie
     immer für die
     einfachste Variante.
    »Ich schlage vor, dass wir die Tiefkühltruhe mit Pizza
     vollstopfen. Da
     kann man nichts falschmachen.
    Sie sind lecker, machen satt und man schmeißt sie
     einfach zwanzig
     Minuten in den Backofen .« Emily sah
     sie entrüstet an.
    »Und was ist mit den Vitaminen, Gemüse, all das was man
     im Allgemeinen
     eine gesunde Ernährung nennt ?« Rachel
     zuckte mit den
     Schultern. »Sorry, aber damit kann ich leider nicht dienen. Der
     Kochkurs auf
     dem College war mir damals viel zu langweilig. Ich habe
     stattdessen lieber den
     Handwerkskurs der Jungen mit belegt. Der Anblick einiger von
     ihnen war
     knackiger als jeder Salat, das könnt ihr mir glauben .«
    Alle drei prusteten los und bekamen einen Lachanfall.
     Schließlich
     sagte Amy: »Kommt Mädels, lasst uns unseren Rundgang beenden.
     Ich zeige euch
     noch das Wohnzimmer, es liegt gleich hier nebenan. Dann haben
     wir hier unten
     noch einen Vorratsraum und ein Badezimmer .«
    Anschließend gingen sie die große Treppe hinauf in den
     zweiten Stock.
     Gemeinsam durchstreiften sie die Zimmer.
    Emily hatte sich sofort in den Raum mit der
     rosaschimmernden
     Blumentapete verliebt. Ein Mädchentraum von Laura Ashley, der
     ganz im
     englischen Cottage Stil gehalten war.
    Rosa Puderfarben und ein verschnörkeltes Himmelbett aus
     weißen
     Gusseisen, überdacht mit einem Baldachin aus rosafarbener Seide.
    »Okay – das ist dann deins«, sagte Rachel großzügig und
     rollte bei dem
     Anblick lachend mit den Augen.
    »So viel Kitsch auf einmal, erschlägt mich fast. Das
     ist sicherlich nicht
     meins .«
    Immer noch lachend, stolzierte sie in die anliegenden
     Zimmer rüber und
     dann hatte auch sie sich entschieden.
    Ihre Wahl fiel auf den modernsten Schlafraum, der ganz
     in Blau und
     Weiß gehalten und mit modernen Glasschränken ausgestattet war.
    Amy musste sich nicht mehr entscheiden. Sie hatte sich
     schon vor der
     Ankunft ihrer Freundinnen ihr Reich ausgesucht.
    Da ihr Vater den Bungalow von Montana aus angemietet
     hatte, wurde ihr
     schon gestern vom Vermieter der Schlüssel übergeben. Danach
     schlenderte sie zum
     ersten Mal alleine durch das große Haus und dabei hatte sie den
     Raum gesehen
     und sich sofort darin verliebt.
    Das Schlafzimmer war etwas kleiner als die anderen
     drei. Es war in
     einem sanften, ockerfarbenen Naturton

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