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Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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sein obwohl sie so viel rauchte, blieb
     Amy ein Rätsel.
    Aber wie sagte
     Suletu immer so
     schön: ein Laster muss jeder Mensch haben.
    Gut. Mein
     persönliches und mein
     einziges Laster ist Michael lächelte sie verträumt und dachte
     dabei an den
     geliebten Mann, der oben in ihrem Bett schlief. Sie unterdrückte
     ihren
     aufkommenden Wunsch, hochzulaufen und sich wieder in seine Arme
     zu kuscheln.
    Seufzend stand sie
     auf.

22.  Kapitel
    Im Krankenhaus
     herrschte
     Hochbetrieb.
    Bei ihrer Ankunft
     wurden die drei
     Freundinnen sofort eingespannt und auf alle Stationen verteilt.
    Die Windpocken
     Epidemie war jetzt
     an der ganzen Küste ausgebrochen. Fast alle Betten waren belegt.
     Amy trat auf
     der Neugeborenen Station ihren Dienst an.
    Vorsichtig nahm
     sie die
     erkrankten Babies aus ihren Betten.
    Dann puderte sie
     ihre kleinen,
     von Pocken und Juckreiz übersäten Körper ein. Gab ihnen ihr
     Milchfläschchen und
     wechselte die Windeln.
    Nach dem anziehen
     zog sie ihnen
     sanft kleine und winzige Baumwollhandschuhe über ihre zarten und
     filigranen
     Händchen, damit sie sich nicht wundkratzen konnten.
    Leise sang sie
     ihnen beruhigende,
     indianische Lieder vor und kuschelte mit jedem von ihnen einen
     kleinen Moment.
    Hilflose große
     Babyaugen schauten
     sie an.
    Sie verstanden es
     nicht warum ihr
     ganzer Körper von Juckreiz überfallen war.
    Am Nachmittag
     wechselte Amy die
     Station. Auch die Frauen und Männerabteilung waren jetzt
     komplett überfüllt.
    Da
     Kinderkrankheiten bei
     Erwachsenen zu schweren Komplikationen führen können, waren die
     schwersten
     Fälle stationär aufgenommen worden.
    Sie ging den
     Krankenschwestern
     zur Hand. Wechselte die durchgeschwitzten Bettlaken und half
     beim waschen der
     fiebergeschüttelten Körper. Diese Epidemie würde nicht so
     schnell vorbeigehen.
     Vorsichtig stützte sie einen Patienten, auf dem Weg zu seinem
     Bett.
    »Frau Doktor, wie
     lange meinen
     sie wird es noch dauern, bis ich hier wieder raus bin? Ich bin
     selbstständig.
     Jeder Tag, den ich nicht in meiner Tischlerei bin bedeutet einen
     riesigen
     Verdienstausfall für mich. Ich habe eine Familie zu versorgen
     und außer Fieber
     und Kopfschmerzen fehlt mir doch gar nichts .«
    Amy schaute ihn
     mitleidig an und
     versuchte es ihm in einfachen Worten zu erklären.
    »Mister Morton.
     Sie haben nicht
     nur ein bisschen Fieber, sondern sehr hohes und sie sind
     außerdem auch
     hochgradig ansteckend.
    Wissen sie, je
     älter ein Mensch
     ist umso aggressiver fällt das Krankheitsbild aus. Während ein
     Kind nach zwei
     bis vier Wochen wieder genesen ist, kann es bei einem
     Erwachsenen viel länger
     dauern. Im schlimmsten Fall, bis zu mehreren Wochen. Der
     Hauptgrund, warum wir
     sie hier im Krankenhaus behalten ist, das wir sie hier
     kontrollieren können.
    Bei einem
     erwachsenen Menschen
     können durch die Windpocken auch noch andere, gravierende
     Entzündungen
     ausgelöst werden. Zum Beispiel eine Lungen– oder auch eine
     Hirnhautentzündung.
     Das müssen wir regenmäßig kontrollieren, denn sonst kann es bei
     ihnen zu
     schweren Leber- oder Nierenschäden kommen .« Sie sah
     ihn an.
    »Werden sie jetzt
     also brav in
     ihrem Bett bleiben und das durchstehen ?«
    Er nickte
     wiederstrebend. Was
     blieb ihm auch anderes übrig.
    Sie ging langsam
     weiter und
     dachte nach.
    Zusätzlich zu
     dieser Epidemie
     ging auch noch eine andere, viel größere Angst um.
    In der Zeit, in
     der Michael mit
     seinem Vater die Welt der Gezeiten besucht hatte, war erneut
     eine grausam
     zerfetzte Leiche im nahen Waldgebiet aufgefunden worden. Jetzt
     begannen die
     Menschen nachts ihre Fenster zu schließen und bei Einbruch der
     Dunkelheit nicht
     mehr aus dem Haus zu gehen.
    Amy machte sich
     auf den Weg zum
     Medikamentenzimmer, um die Bestände wieder aufzufüllen. Sie zog
     den Schlüssel
     aus ihrer Kitteltasche, öffnete die codierte Tür und schrie im
     selben Moment
     entgeistert auf.
    Zutiefst
     erschrocken wich sie
     zurück. Fast wäre sie mit ihm zusammen geprallt, denn er stand
     direkt mit
     seinem Rücken hinter der soeben von ihr geöffneten Tür.
    Mein Gott. Sie
     versuchte ihr
     klopfendes Herz zu beruhigen. Jetzt drehte auch er sich komplett
     überrascht zu
     ihr herum.
    Neben ihm standen
     zwei weitere,
     sehr viel jüngere Männer.
    Beide hatten sie
     dieselben bösen,
     wie rabenschwarze Kohle funkelnden Augen.
    Das konnten nur
     seine

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