Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)
sein. Denn sonst gefährdete er damit
ihr Leben. Wenn
ihr etwas zustoßen sollte, das würde er nicht überleben.
»Amy, bald, sehr
bald werde ich dich
lieben«, flüsterte er liebevoll und begann sich sinnlich an sie
zu pressen, so
dass sie seine Erregung spüren konnte.
»Nach dieser Nacht
wird alles
anders. Dann wirst du mich spüren können, für immer und ganz
tief .«
»Mmmh«, Amy sah
ihn an und ihr
Blick versank in seinen eisblauen Augen. »Das hört sich sehr gut
an. Küss mich
noch mal, dann kann ich danach von deinen Gedanken träumen .«
Bei diesen Worten
zog sie seinen
Nacken noch dichter an ihr Gesicht heran und Michael stöhnte
unterdrückt auf
als er ihre Lippen mit einem harten, fordernden Kuss verschloss.
»Ich liebe dich so sehr«, Amy sah ihm mit einem verschleierten
Blick an und er
stöhnte auf.
»Ich liebe dich
auch bei Gott, du
weißt gar nicht wie sehr«, murmelte er unterdrückt in ihr Haar
und versuchte
verzweifelt ihren Körper nicht mehr zu berühren um ihr seine
Erregung nicht
noch mehr zu zeigen. Er drehte sich auf die Seite und zog sie in
seine Arme.
Beruhigend begann er ihren Rücken zu streicheln. Er war noch
immer aufs
Äußerste angespannt. Versuchte aber es vor ihr zu verbergen.
Zärtlich nahm er
ihre Hand und verflocht ihre Finger miteinander.
Sie war so
wahnsinnig tapfer.
Seitdem er und
seine Familie in
ihr Leben getreten waren war für sie nichts mehr wie es einmal
war. Alles hatte
sich für sie geändert.
Aus einem normalen
Studentenleben
wurde sie heraus gerissen und hineingezogen in den Strudel eines
unfassbaren
Grauens. Wurde von einem Tag auf den anderen konfrontiert mit
der Welt der
Gezeiten und musste sich notgedrungen mit Atcitty und dem Bösen
auseinandersetzten.
Seufzend und
liebevoll blickte er
zu Amy herunter.
Sie war leicht
eingeschlafen. Ihr
wunderschönes Gesicht zuckte leicht im Schlaf.
Er hasste sich
selber dafür, dass
er sie in alles mit hineingezogen hatte und sie seinetwegen so
sehr leiden
musste. Sanft küsste er sie aufs Haar, nahm sie fester in seine
Arme und legte
seinen Kopf zurück. Erschöpft schloss auch er für einen kurzen
Augenblick seine
Augen.
Dann überrannte
ihn eine Vision
aus seinen Kindertagen.
Er sah seine
Mutter vor sich.
Wenn er als kleiner Junge traurig gewesen war, dann hatte sie
ihn immer in die
Arme genommen und ihm die Geschichte von der Spieluhr erzählt.
Höre auf dein
Innerstes mein
Junge, denn jeder Mensch trägt eine innere Uhr in sich.
Es ist die
Spieluhr deiner
Gefühle. Die Melodie der Liebe, der Sorge, der Angst und die des
Trostes.
Manchmal auch das
Lied des
nahenden Todes.
Du musst nur auf
sie hören und
ihren Klang erkennen. Dann wird sie dich auf den richtigen Weg
geleiten. Jeder
Mensch hat seine ureigenste Melodie und sie ist wie eine Vision.
Wenn du nachts
vor dem Einschlafen ganz still liegst, dann kannst du sie hören.
Sie wird dich
immer begleiten, dich trösten und sie kann dir deinen Weg
weisen.
Michael lächelte
schwach.
Wie immer hatte
seine weise Mutter
recht gehabt.
Wenn er Amy
anschaute oder auch
nur an sie dachte, dann war das die Spieluhr der Gefühle die in
seinem Herzen
erklang.
Und Amy war die
Melodie dazu.
Er verfluchte sich
selber, dass
er sie in dieses Leben mit hinein gerissen hatte. Aber die
Spieluhr ließ sich
nicht abstellen. Glockenhell und stoisch erklang ihr Lied.
Strophe um Strophe
spielte sie seine tiefe Sehnsucht für sie wieder.
Unterdrückt
stöhnte er auf.
Noch niemals in
seinem Leben
hatte er jemanden so sehr geliebt, wie Amy.
Fest drückte er
sie an sich und
spürte ihre Wärme auf seiner Haut.
Sie schlief
unruhig. Ihre
Visionen wurden von Traumbildern durchzogen, die sie wieder
nicht deuten
konnte.
Sie sah sich am
Rande eines
riesigen Vulkankraters stehen und sein schwarzer Schlund schien
sie magisch in
die Tiefe zu ziehen. Dann urplötzlich veränderte sich die Farbe
der schwarzen
und verbrannten Asche und der Krater begann zu brodeln. Durch
die Nebelschwaden
hindurch gab er zwei kleine Öffnungen frei.
Leise rauschte auf
der rechten
Seite ein roter Strom heraus. Aus der linken Öffnung sprudelte
ein kleiner,
gelber Schwall. Wie ein Wasserlauf flossen die Ströme an beiden
Seiten an ihr
vorbei und begannen sich miteinander zu
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