Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
Vom Netzwerk:
Körper fühlte
     sich kräftig
     und - eiskalt - an.
    Erschrocken riss
     Loraine die
     Augen auf und schrie entsetzt auf – aber es war schon zu spät.
     Genüsslich
     beobachtete er, wie sich ihre Pupillen vor Schmerz weiteten, als
     sie seinen
     Biss in ihrer Unterlippe spürte.
    »Hat du ein
     Problem mit meinem
     animalischen Kuss«, fragte er gefährlich sanft.
    Ein Schauer rann
     ihr über den
     Rücken, doch trotzdem hielt sie seinem Blick stand. Der gesunde
     Menschenverstand riet ihr sofort wegzulaufen, aber seine
     hypnotischen Augen
     lösten eine fast lähmende Ruhe in ihrem Körper aus. Er vernahm
     ihr leises
     Ausatmen als Zustimmung und beugte sich erneut tief zu ihr
     herunter. Aufmerksam
     betrachteten seine glühenden Augen ihre Unterlippe, aus der
     jetzt ein kleiner,
     roter Rinnsal sickerte. Genüsslich strich er mit der Zunge über
     ihren Mund und
     saugte dabei einige ihrer Blutstropfen auf.
    Unmittelbar danach
     begannen sich
     seine Pupillen wieder dunkel zu verfärben. Teilnahmslos blickte
     er in ihr
     puppenhaftes Gesicht, das wie immer viel zu stark geschminkt
     war.  
    Loraine begann die
     animalische
     Situation mit dem Fremdem zu genießen. Genüsslich schloss sie
     ihre Augen und
     gab sich blind dem Spiel seiner sinnlich kreisenden Hand hin,
     die erregend über
     ihren Körper fuhr. Und darum bemerkte sie auch nicht, wie er
     seinen rechten Arm
     hob und schleichend langsam mit seinen kleinen, rechten Finger
     über ihren
     Oberkörper strich.
    Kurz darauf
     erstarrte sie und
     spürte ein tiefes, brennendes Stechen, als etwas in sie eindrang
     und sich in
     Sekundenschnelle in ihrer Blutlaufbahn verströmte. Nichts
     verstehend starrte
     sie fassungslos in sein regungsloses Gesicht und in den letzten
     Minuten ihres
     Lebens fühlte sie noch einmal seine eiskalten und harten Lippen
     auf ihren Mund,
     bevor sie zu Boden sank.
    Er ging neben ihr
     in die Hocke
     und betrachtete sie mit seinen dunklen Augen teilnahmslos. Dann
     beantwortete er
     die stumme Frage, die in ihren leblosen Augen stand.
    »Nein, Loraine.
     Ich bin kein Vampir – obwohl…«, sein Gesicht verzog sich zu einem teuflischen
     Grinsen, bevor
     er weitersprach.
    »Ein Vampir wäre
     in deiner
     Situation sicherlich das kleinere Problem gewesen .«
    Dann erhob er sich
     und schritt
     gleichgültig über ihren leblosen, auf dem glänzenden Asphalt
     liegenden Körper,
     hinweg.
    Elektrostatische
     Kräfte
     schwirrten durch die schwarze Nacht, als die beiden Ebenbilder
     lauernd auf ihn
     zuglitten.
    »Wartet bis sie
     aufwacht und
     bringt sie dann zu den anderen Läufern«, sagte er mit
     gebieterischer Stimme.
    Die beiden
     verbeugten sich
     huldvoll und sahen ihm nach, wie er seinen langen Mantel um sich
     schlang und in
     der Dunkelheit der Nacht verschwand.
     
    Als Loraine wieder
     zu sich kam,
     war sie nicht mehr die, die sie einmal war…

Heimlicher
     Besuch
     
    J etzt oder
     nie, dachte Amy.
    Sie rutschte auf
     die vorderste
     Bettkante vor und probierte vorsichtig aufzustehen. Leicht
     wackelig ging sie
     danach zum gegenüberliegenden Wandschrank und zog ihren
     meergrünen Morgenmantel
     vom Bügel. Die dünne Seide raschelte, als sie reinschlüpfte.
    Schon diese kleine
     Anstrengung
     löste ein Schwindelgefühl aus und schnell stützte sie sich an
     der Wand ab.
     Trotzdem biss sie die Zähne zusammen und fixierte die
     gegenüberliegende Tür in
     zwei Metern Entfernung. In ihrem Zustand eine fast
     unüberwindbare Distanz.
     Zögernd setzte sie einen Schritt vor den anderen, ohne die Hand
     von der
     stützenden Mauer zu nehmen. Wenn ich das ganz alleine schaffe,
     dann sehe ich
     endlich einen Fortschritt, dachte sie und schluckte schwer. Es
     war seit drei
     Wochen das erste Mal, dass sie für einen Augenblick alleine war.
    Ohne dass
     andauernd irgendjemand
     um sie rumwuselte und dabei immer alle ihre Bewegungen oder
     Zuckungen an ihrem
     Körper mit Argusaugen beobachtete. Angespannt blickte Amy auf
     ihre Armbanduhr.
     Vierzehn Uhr.
    Jetzt waren alle
     Ärzte und
     Schwestern im Stationszimmer versammelt, um die morgendliche
     Visite
     auszuwerten. Das Mittagessen war abgeräumt und die Besuchszeit
     begann erst um
     drei Uhr. Unternehmungslustig sprach sie sich selber Mut zu.
    Eine Stunde sollte
     reichen, um
     von der ersten Etage in die dritte zu gelangen.
    Leise öffnete sie
     die Tür.
    Niemand war weit
     und breit auf
     dem langen Flur zu sehen. Mit beiden Händen an der Wand

Weitere Kostenlose Bücher