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Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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zusammenbricht und stirbt,
     dann sollte der
     Reiter absteigen«, grummelte er und sah sie an.
    Wie alle Alten liebte auch er es in indianischen
     Weisheiten zu
     sprechen. »Genau so geht es meinem Bein.
    Aber es lässt mich nicht absteigen. Es stirbt langsam
     vor sich hin
     aber ich bleibe auf ihm sitzen. Was raten sie mir also, kleine
     Ärztin ?«
    Er guckte sie aus trüben und altersschwachen Augen an.
    »Nun alter Häuptling«, sagte Amy lächelnd, »ich rate
     ihnen es mit
     stoischer Weisheit zu ertragen .« Er
     nickte, grummelte
     wieder etwas vor sich hin und schlurfte dann winkend und
     humpelnd zurück in
     seine Hütte.
    Dann kamen sie an einem Haus vorbei aus dem beißender
     heißer,
     hellblauer Qualm aufstieg. »Was um alles in der Welt ist das«,
     fragt Rachel
     überrascht. Amy lachte. »Kommt mit rein. Ich zeig es euch. Darf
     ich vorstellen.
     Das ist das Backhaus, in dem das indianische Piki Brot
     hergestellt wird .«
    Sie betraten den kleinen, weißgetünchten Raum. Eine
     Hitzewelle wie in
     einer Sauna schlug ihnen entgegen. Es dauerte eine Weile, bis
     sie durch die
     Rauchschwaden hindurch eine untersetzte und stämmige Indianerin
     sahen. Diese
     begrüßte die drei Mädchen und unterdrückte ein Lachen. Sie
     wusste, dass nur die
     wenigsten Menschen es sehr lange hier in ihrem Backhaus
     aushielten. Die Hitze
     schaffte beinahe jeden.
    »Hallo Amy. Wen hast du denn da mitgebracht? Möchtest
     du, dass sie uns
     beim Backen zusehen ?« Amy nickte. »Ja
     gerne. Das sind
     meine beiden Freundinnen Rachel und Emily. Mädels, das hier ist
     die berühmte
     Noemi Nuvangyaoma.
    Sie backt das beste Piki Brot auf der ganzen Welt .« Noemi lachte verzückt über Amys Lob auf. Na dann folgt mir mal,
     Kinder. Setzt
     euch zu mir. Mal sehen, wie lange ihr es hier bei mir drinnen
     aushaltet.
    Dann begann sie zu erzählen. Piki Brot ist noch zarter
     als
     Seidenpapier. Es sind hauchdünne Fladen und sie sind die
     Hauptnahrungsquelle
     für alle Indianer.
    Ihr kennt wahrscheinlich nur den gelben Mais, oder? Für
     unseren
     Brotteig verwenden wir jedoch den blau gezüchteten Mais .« Bei den Worten drehte sie sich um und begann die Zutaten in
     einer großen
     Schüssel zu vermischen. »Zuerst nehmen wir das blaue Maismehl
     und dann fügen
     wir die Jupiter Ashes dazu .« Sie
     kicherte, als sie die
     fragenden Gesichter von Rachel und Emily wahrnahm. Da Amy ihr
     schon des Öfteren
     beim Backen geholfen hatte, war sie mit dem Rezept schon
     vertraut.
    »Das ist die Asche von verbrannten Wacholderzweigen.
     Das bringt die
     unverkennbare Würze in den Teig. All das wird mit Wasser
     vermengt, bis der Teig
     die gewünschte Konsistenz hat. So wie jetzt.« Zufrieden beugte
     sie sich zum
     Ofen, um nochmal Holzscheite nachzulegen. »Es ist ganz wichtig,
     dass man für
     das Heizen nur Cotton Wood, also die Holzscheite der hiesigen
     Pappelart nimmt.
    Sonst stimmt das Aroma hinterher nicht. So, fertig.
     Jetzt prüfen wir
     nur noch, ob der Backstein schon heiß genug ist .«
    Rachel war sich sicher, dass er mehr als nur heiß sein
     musste, denn
     ihr quoll schon jetzt der Schweiß aus jeder einzigen Pore ihres
     Körpers. Amy
     lachte ihr zu, auch ihr standen die Schweißperlen auf der Stirn.
    »Wollen wir gehen ?«
    »Oh nein, bitte nicht«, rief Emily, »jetzt sind wir
     sowieso schon
     nassgeschwitzt. Nun können wir doch noch bleiben und das fertige
     Brot
     probieren, oder ?«
    »Gut Kindchen. Dann schau genau zu. Ich fange jetzt an .« Geschickt trug Naomi den Teig auf den
     Backstein auf und
     strich ihn mit den bloßen Händen glatt.
    Nach einigen Minuten Wartens begann sich der Teig vom
     Stein zu lösen.
     Vorsichtig nahm sie die Enden und begann den Fladen zu einer
     hauchdünnen Rolle,
     fast wie ein Päckchen gleich, zu formen. Dann brach sie es in
     drei Teile durch
     und gab es den Mädchen zum probieren. Es sah nicht nur göttlich
     aus, es
     schmeckte auch so. Amy bedankte sich bei Naomi für die
     Vorstellung.
    »Da nicht für, Kindchen. Kommt ruhig mal wieder. Danke
     für euren
     Besuch, Amy .«
    Sie verließen das Backhaus und atmeten alle drei tief
     durch als sie
     ins Freie kamen. »Mann«, sagte Rachel, »ich glaube da drinnen
     waren es noch ein
     paar Grad wärmer als in der Sauna, oder? Aber das Brot ist
     wirklich wahnsinnig
     lecker. Jetzt brauche ich nur etwas, um mich wieder abzukühlen .«
    Sie fächerte sich mit ihrem T-Shirt Luft zu.
    Amy lachte

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