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Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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eng mit Mahu zusammen, die
     sie immer mehr
     in die traditionellen, schamanischen Rezepte der indianischen
     Medizin
     einführte. Die nicht müde wurde ihr zu erklären, welche Öle,
     Rinden, Blätter
     oder Kräuter zu welcher Linderung beitrugen.
    Die Nachmittage verbrachte sie in der ambulanten
     Station um den
     kranken Menschen zu helfen,die
     aus dem Reservat
     kamen. Viele hatten kein Geld für die Bezahlung und brachten
     stattdessen Essen
     oder kleine, handgearbeitete Geschenken mit.
    Viele von ihnen hatte Amy jetzt schon des Öfteren
     geholfen und wenn
     diese Patienten sie nach ihrer Behandlung dankbar anlächelten,
     dann war das für
     Amy das schönste Dankeschön. Denn gerade bei dem Anblick der
     alten Menschen
     fühlte Amy eine tiefe Demut und Ehrfurcht.
    So viele Jahre harten Lebens lagen hinter den meisten.
     Ohne richtigen
     Beruf und manchmal nicht einmal genug Geld fürs Essen. Aber
     niemals kam ein
     Laut der Klage über ihre Lippen. Stolz und aufrecht wie die
     riesigen
     Mammutbäume des Landes hatten sie sich ihre Ehre bewahrt.
    Mit jedem Tag schenkten sie Amy ein bisschen mehr
     Vertrauen und
     erzählten ihr von den alten, zum Teil geheimen Legenden der
     verschiedenen
     Indianer Stämme. Die alten Frauen nahmen sie nach der Behandlung
     zur Seite und
     weihten sie langsam in die Traditionen ihrer Urahnen ein. Sie
     machten sie auch
     an jeden Tag auf neue mit ihren indianischen Weisheiten und
     Sprichwörtern
     bekannt. Die alle immer einen reinen und klaren Sinn hatten.
     Eine alte
     indianische Weisheit besagte:
    „Du musst die Dinge mit den Augen in deinem Herzen
     ansehen, nicht mit
     den Augen in deinen Kopf“.
    Arm im Leben aber reich im Herzen, leise und zufrieden
     seufzte sie
     auf. Liebevoll blickte sie in den Garten in dem die ambulanten
     Patienten schon
     auf die Nachmittagssprechstunde warteten. Lachend und schwatzten
     saßen sie
     unter den Bäumen, auf den Bänken und Stühlen und warteten
     geduldig bis sie an
     der Reihe waren. Bei diesem friedlichen Anblick durchströmte Amy
     eine tiefe
     Dankbarkeit.
    Ja, sie hatte ihre Berufung gefunden. Sie lag hier in
     diesem Reservat,
     im Hope–Center und bei diesen besonderen Menschen. Mahu erschien
     auf der
     Veranda.
    »Amy, heute Nachmittag übernehme ich mit Kiara die
     Nachmittagsvisite
     im Krankenhaus. Am letzten Freitag im Monat geht Michael immer
     Hausbesuche im
     Reservat machen. Viele haben einfach nicht die Zeit oder die
     Kraft, um zu uns
     ins Center zu kommen.
    Ich finde es eine gute Idee wenn du ihn begleitest. So
     kannst du ihm
     assistieren und lernst gleichzeitig die Menschen und das Dorf
     noch näher kennen .«
    In diesem Moment kam Michael um die Ecke.
    Er hatte seine Arzttasche dabei und sein Stethoskop um
     den Hals.
    Ansonsten ließ nichts darauf schließen, dass er ein
     seriöser Arzt war.
     Er hatte seinen weißen Kittel abgelegt und trug nun eine
     verwaschene Jeans, mit
     einem karierten weißblauen Hemd, das er wie immer locker über
     der Hose trug und
     beigen Cowboystiefel. Amy zuckte leicht mit den Schultern und
     blickte ihn
     schräg von der Seite an. Sie bezweifelte stark, dass Michael es
     gut finden
     würde wenn sie ihn begleitete.
    »Wenn sie mitfahren möchten«, schlug er ihr belustigt
     vor, »dann wäre
     es schön wenn sie die Krankenakten von der Rezeption mitnehmen
     können .«
    Überrascht warf sie ihm einen Blick zu, doch er hatte
     sich schon
     umgedreht und begab sich ohne ein weiteres Wort zum Parkplatz.
    Dann stiegen sie gemeinsam in seinen Jeep und Michael
     lenkte den Wagen
     auf die kleine Hauptstraße.
    Langsam fuhren sie auf dem schmalen Weg der zum
     Reservat führte.
     Manche erkannten sie und winkten ihnen erfreut zu. Amy schaute
     aus dem Fenster
     und betrachtete die teilweise alten und renovierungsbedürftigen
     Häuser.
    Kleine Kinder spielten auf den wackeligen Holzterrassen
     vor den
     Hütten.
    Sie warfen runde, kleine Kieselsteine auf die staubige
     Erde, Geld für
     Glasmurmeln oder anderes Spielzeug besaßen ihre Eltern nicht.
     Auf wackeligen
     Holzgerüsten standen große, verrostete Wassertanks.
    Im Vorbeifahren sah sie aus den Augenwinkeln das
     spärliche Mobiliar in
     den Hütten. Viele besaßen nicht einmal ein Bett. Sie schliefen
     auf dünnen
     Matratzen auf dem Boden. Trotzdem wirkten gerade die Kinder hier
     glücklich und
     zufrieden. Für sie war dieses Leben das einzige Leben welches
     sie kannten und
     hatten. Amy war tief

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