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Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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angekommen hob er den Kopf und sah in die vereiste Krone
     des einzigen Baumes in der gesamten, einsehbaren Umgebung.
    »Sebastién, das
     hast du gut gemacht. Irgendwann musst du mir erzählen, wie du es
     geschafft hast, dir den einzigen Baum in 20 km Entfernung zur
     Landung auszusuchen«, rief er hoch und konnte sich dabei ein
     Lachen nicht verkneifen.
    »Und jetzt schwing
     deinen Hinter runter, ich brauche dich hier unten, am Boden!«
    Eine Salve von
     französischen Schimpfwörtern erklang und Michael war sich
     ziemlich sicher, das Wort Hurensohn herausgehört zu
     haben. Doch ein Knacken hinter ihm ließ ihn sofort wieder ernst
     werden. Mit zum Sprung gespannten Muskeln drehte er sich um und
     atmete erleichtert auf als er den Rest des Igmu Tanka-Clans
     erblickte, die sich jetzt mit ihren astralen Körpern
     vereinigten. Gut, damit waren sie wieder komplett und seine
     größte Befürchtung, dass sie die metaphysische Reise nicht
     schaffen würden, hatte sich zum Glück nicht bewahrheitet.
    »Scheiße… ist
     saukalt hier…«
    »Ja, du hast
     Recht«, erwiderte Michael, »wir müssen schnellst möglichst ihre
     Festung aufspüren, um uns aufzuwärmen und um das Vademekum zu
     finden.«
    Michael drehte
     sich um und so schnell es die knietiefen Schneemassen erlaubten,
     kämpften sie sich Richtung Norden vor. Er verließ sich ganz auf
     seinen Instinkt, der ihm sagte, das dieses die richte Richtung
     war. Schweigend bildetet er die Vorhut und war dabei tief in
     Gedanken versunken.
    »Oh fucking hell,
     was zur Hölle ist das…?«
    Michael zuckte
     zusammen, schnellte herum und war jetzt richtig sauer.
    »Sebastién, ist es
     vielleicht möglich, dass du deinen Sprachschatz ein wenig
     erweiterst und zur Abwechslung auch mal andere Worte benutzt?«
    Doch als er
     Sebastién ansah und bemerkte, dass dieser sich mit beiden Händen
     verzweifelt an den Kopf fasste, ahnte Michael das etwas
     geschehen war. Rasch ging er auf ihn zu.
    »Was hast du mein
     Freund, was ist passiert?«
    »Ich… kann nicht
     mehr klar denken… ich hab das Gefühl, das ein riesiger Eisenring
     um mein Kopf gelegt ist und irgendjemand versucht die Schrauben
     jetzt fest anzuziehen, bis er zerquetscht wird«, schnaufte er
     erstickt und sank auf die Knie. Michael begriff plötzlich, was
     er meinte und hockte sich beruhigend neben ihn.
    »Sebastién, das
     wird bald wieder vorbeigehen. Sobald der magnetosphärische Sturm
     vorübergezogen ist. Es ist Aurora-Nacht. Wir befinden uns direkt
     unter dem Zenit eines magnetischen Lichtfelds und das Polarlicht
     blockiert deine Sinne.«
    Er reichte ihm die
     Hand und Sebastién stützte seinen hünenhaften Körper auf ihn und
     stand schwerfällig auf.  
    »Und warum in
     Dreiteufels Namen, spüre nur ich diesen verdammten und
     beschissenen Schmerz?«, fragte er grollend.
    Michael
     betrachtete ihn und gab es auf, sich weiter über seine Wortwahl
     zu ärgert. Er würde ihn nicht mehr ändern können, das ahnte er
     dumpf.
    »Weil du der
     einzige von uns bist, der telepathische Fähigkeiten hat und
     diese reagieren äußerst sensibel auf magnetische Reize. Komm,
     lass uns jetzt weitergehen. Je schneller wir uns aus dem
     Magnetfeld entfernen, desto besser wirst du dich fühlen. Und
     hier…“
    Michael griff in
     die Tasche seines Parkas und drückte ihm etwas Rundes in die
     Hand.
    »Was ist das?«
     Sebastién starrte ihn an.
    »Das ist ein
     Bergkristall. Er wird dir helfen, einen kleinen Teil der
     elektromagnetischen Wellen abzufangen.«
    Lautlos
     marschierten sie weiter und Michael spürte, wie sie ihrem Ziel
     immer näher kamen. Zwei Kilometer später blieb er ruckartig
     stehen und konzentrierte sich erneut. Dann sprang er über einen
     Wassergraben, die anderen folgten ihm und hinter einer
     Schneewehe sahen sie schemenhaft einen bläulichen und
     flackernden Lichtschein. Für die menschlichen Augen vollkommen
     unsichtbar und in einem riesigen Eisberg gebaut, erhob sich der
     satanische Eispalast - Ngome Barafu Moyo.
    Michael gab Matu
     und Ian ein Zeichen, die daraufhin lautlos auf den Eingang
     zuglitten. Geduckt rannten sie auf das steinerde Portal zu,
     pressten sich eng an die Burgmauern und horchten in die
     Dunkelheit. Nichts - kein Laut. Daraufhin teilten sie sich und
     kauerten sich rechts und links unter die Eingangspfeiler. Ihre
     Gehirne brauchten einige Sekunden, um die Informationen, die
     Cedríc ihnen übermittelte, zu verarbeiten. Danach wussten sie,
    

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