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Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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dabei brachte ihn der
     Presslufthammer in seinem Kopf fast um. Barfuß durchquerte er
     den Flur, öffnete die Küchentür und nahm den Geruch von
     gebratenem Speck und Eiern war, gepaart mit einer scheinbar sehr
     fröhlichen Amy. Damit hatte Robert nicht gerechnet. Eher das sie
     ihn mit einer gezückten Bratpfanne erwartete, um sie ihn über
     den Kopf zu schlagen. Dementsprechend verdattert starrte er sie
     an.
    »Guten Morgen
     Robert, setzt dich. Das Frühstück ist gleich fertig«, rief sie
     ihm über die Schulter zu. Sprachlos zog er einen Stuhl heran und
     setzte sich. Nein, irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht,
     das spürte er. Nachdenklich fuhr er sich über die Stirn.
    »Babe, ich habe
     entsetzliche Kopfschmerzen. Du hast nicht zufällig meine
     Tablettenpackung gefunden, die in meiner Jackentasche war?«,
     fragte er lauernd.
    Amy kam mit der
     dampfenden Kaffeekanne an den Tisch.
    »Wenn du damit die
     Antidepressivum meinst - ja, die habe ich gefunden«, zwitscherte
     sie fröhlich, »und ich habe sie durch die Toilette gespült.«
    »Du hast was…?«
     Entgeistert sah er sie an.
    Gelassen füllte
     Amy seinen Becher mit Kaffee.
    »Ich habe sie die
     Toilette runtergespült«, wiederholte sie.
    »Ab heute werde
     ich dafür sorgen, dass du dieses Teufelszeug nicht mehr
     anrührst. Und ich habe noch etwas anderes getan. Ich habe heute
     Nacht in der internationalen Datenbank für Knochenmarkspenden
     nachgeforscht. Du bist dort gar nicht eingeschrieben. Warum
     nicht?«
    Robert wich ihrem
     fragenden Blick aus und starrte aus dem Fenster.
    »Warum wohl? Ich
     bin ein Junkie und bei einem Sensibilitätstest würden sie das
     anhand meiner Leberwerte sofort herausfinden und mich umgehend
     vom Arztstudium suspendieren«, murmelte er.
    »Nein. Das werden
     sie nicht, weil sie nichts davon erfahren. Ich habe heute Morgen
     mit deinem Doktorvater telefoniert und dich krankgemeldet. Dr.
     Elliott vom Hope-Center hat ihm deine Krankenmeldung schon
     gefaxt. Du hast einen eingeklemmten Nerv im rechten Unterarm und
     musst dich damit mindestens eine Woche lang schonen, falls dich
     jemand  fragt«, erzählte Amy fröhlich.
    »Ich habe vier
     freie Tage und die wirst du hier mit mir zusammen im Haus
     verbringen. Wir werden deinen Körper soweit es in 96 Stunden
     möglich ist, entgiften. Und danach wird Elliott dich einem
     Sensibilitätstest unterziehen. In der Klinik wartet ein kleiner,
     sechsjähriger Junge dringend auf eine Knochenmarkspende und
     vielleicht bist du ja der geeignete Kandidat für ihn.«
    »Du glaubst doch
     nicht im Ernst, das mein drogengefüllter Körper für eine Spende
     infrage kommt?«
    Angewidert schob
     er den Kaffeebecher in die Mitte vom Tisch. Ohne seine tägliche
     Dosis Tabletten war er gegen so banale Gerüche wie Kaffee
     hochgradig allergisch.
    »Doch das glaube
     ich«, erwiderte Amy im ernsten Ton und setzte sich ihm gegenüber
     an den Tisch.
    »Jeder Mensch hat
     einen bestimmten Wert in seinem Leben und deinen werden wir in
     vier Tagen von Elliott prüfen lassen. Da deine Teufelspillen
     normalerweise nicht in die direkten Stammzellen eindringen,
     haben wir gute Chancen.«
    Verblüfft blickte
     Robert sie an. Ein paar Minuten lang sagte keinen von beiden
     etwas, bis die Türglocke ihr Schweigen beendete und Robert
     gepeinigt zusammenzuckte. Das Klingeln hallte in seinem Kopf wie
     das Echo einer Turmglocke. Amy tätschelte mitfühlend seine Hand,
     bevor sie aufstand.
    »Das«, sagte sie
     fröhlich, »wird sicherlich Mahu sein. Ich habe sie um Hilfe
     gebeten und sie hat versprochen, dir eine Kräutermischung
     herzustellen, die deine Entzugsschmerzen etwas lindern wird.«
    Robert kippte bei
     dieser Aussage fast vom Stuhl und blickte ihr entgeistert nach,
     als sie zur Tür ging und diese mit Schwung öffnete. Ihm schwante
     grauenvolles.

 
    Barafu ya Dunia
     
    D as

     Donnern der gigantischen Eisschollen, die sich wieder und wieder
     aufbäumten und gegen die Steilklippen von Barafu ya Dunia
     krachten, vermischte sich mit dem ohrenbetäubenden Rauschen des
     aufgepeitschten Meeres. Die Wellen brachen sich an den
     meterhohen Felsen der Klippen und mit jeder erneuten, heftigen
     Windböe, sprühten Millionen von Salztropfen wie ein weißer
     Funkenregen durch die dunkle Nacht.
    Mittelgroße
     Eisbrocken stürzten tosend in die dunkle und aufgeschäumte
     Gischt des Wassers, trieben ein Stück weit hinaus, nahmen Anlauf
     und krachten mit der

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