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Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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ihn nicht
     und blätterte weiter in den vergilbten Seiten.
    »Verdammt, aber wie kann man ihn töten… ?« Das muss doch hier irgendwo verzeichnet
     sein«, murmelte er frustriert. Dann schlug er das letzte Kapitel
     auf und atmete hörbar ein. Da war es.
    » Tatu Baridi
     Shetani, das kalte Wesen ist allmächtig, wenn sie acht Tropfen
     aus der Quelle von…«
    »Mach schneller«,
     unterbrach ihn Cedríc, »ich höre Schritte.« »Verdammt«, schrie
     Michael, »versucht sie aufzuhalten…«  
    Er versuchte
     verzweifelt die letzten Zeilen zu entziffern und in seinem
     Gehirn zu speichern.  
    »… und kann nur
     getötet werden, wenn er mit seinen beiden Brüdern in seinem
     eigenen Körper vereinigt ist. Nur dann ist er verwundbar. Wenn
     du die Stelle triffst wo sein Eisherz einst eingedrungen ist…
     fällt in ein kurzes Koma… nur dem Feuer übergeben schmilzt
     seine böse Seele auf endgültig… nur dann ist er auf ewig
     besiegt…
    »Michael pass auf
     - neben dir…«
    Sebastién sprang
     vorwärts und riss ihn mit seiner massigen Gestalt zu Boden. Kurz
     darauf ertönte surrendes Geräusch und als Michael aufblickte,
     sah er den brennenden Pfeil haarscharf an seiner Schläfe
     vorbeischwirren, bevor sich dieser in die Seiten des Vademecums
     bohrte. Lichterlohe Flammen tauchten den Raum in ein
     orangefarbenes Lichtmeer. Das Buch knisterte laut, die
     Pergamentblätter rollten sich ein und wurden zu einem schwarzen
     Fetzen, bevor sie sich dem Feuer ergaben.
    Michael sprang auf
     die Füße und verpasste den auf ihm zufliegenden Läufer einen
     Kinnhacken, stieß ihm die Beine weg und ließ ihn zu Boden
     knallen. Anschließend beugte er sich über ihn und presste seine
     Schläfen mit seinem Daumen und Mittelfinger zusammen. Der Läufer
     röchelte, machte keine weitere Bewegung und seine Augen drohten
     aus ihren Höhlen zu quellen. Daraufhin lockerte Michael seinen
     eisenharten Griff ein wenig, sodass er in der Lage war zu
     sprechen.
    »Wo ist Raha?«,
     fragte Michael in liebenswürdigen Ton.
    »Ich… weiß es…
     nicht.«
    »Falsche Antwort!«
     Er verstärkte seinen Griff wieder.
    »Die Antwort war
     nicht sehr hilfreich. Versuch es noch einmal.« Sein Tonfall
     hatte nun alle Höflichkeit verloren und Sarkasmus mischte sich
     in seiner Stimme.
    Im Hintergrund
     kämpften der Igmu Tanka-Clan gegen die einstürmende Armee der
     Läufer und der Lärm ihres Geschreis vermischte sich mit dem
     zischenden Flammen des Feuers, das jetzt auf die Bücherregale
     übergriff und im Bruchteil einer Sekunde den gesamten Raum in
     ein Flammenmeer verwandelte.
    »Wo ist er… wo ist
     Raha?« schrie Michael heiser und seine Fangzähne kamen drohend
     zum Vorschein. Der Läufer schnappte erschrocken nach Luft und
     begann stoßweise zu atmen.
    »Ich weiß es
     wirklich nicht. Er hat sich mit einer Frau gepaart… ich glaube
     sie sind zusammen in der vierten Welt.«
    »Auf der Erde?«,
     wiederholte Michael scharf und sah wie der zusammengekrümmte
     Körper unter ihm nickte.
    Michael gab einen
     fauchenden Laut von sich und rief den restlichen Clan zum
     Aufbruch.
    Danach verstärkte
     er den Griff seiner Finger und der Läufer fiel ohnmächtig nach
     hinten auf dem Boden. Leider war es nur von kurzer Zeit, dachte
     Michael. Denn er hatte immer noch nicht herausgefunden, wie man diese Kreaturen für immer töten konnte.
    Aber die Zeit lief
     ihnen davon. Jetzt mussten sie dafür sorgen, dass sie sich
     lebend aus diesem brennenden Inferno retteten.

 
    Kalter Entzug
     
    A my

     kam sich wie in einer schlechten Soap Opera vor. Ihre Nerven
     lagen blank und schuld daran war Robert. Seine
     Entzugserscheinungen machten ihn zu einem unberechenbaren Wesen,
     bei dem auch der Kräutertee von Mahu wenig ausrichtete. Seine
     schauspielerischen Fähigkeiten stellte er eine Stunde später
     unter Beweis, nachdem Mahu wieder gegangen war.
    Scheinbar
     aufmerksam lauschte er Amys Anweisungen, wie und wann er den Tee
     trinken sollte. Danach stand er auf, schob den Stuhl ordentlich
     unter den Tisch und schlich, scheinbar gelangweilt, auf die
     Haustür zu. Amy beobachtete ihn aus den Augenwinkeln und
     schnappte sich geistesgegenwärtig die Fernbedienung. Es klackte
     leise, als das Schloss sich elektronisch verriegelte.
    »Wo willst du denn
     hin Robert?«, fragte sie.
    »Oh, ich wollte
     nur ein wenig draußen spazieren gehen und den Garten mal bei
     Tageslicht angucken. Bis jetzt habe ich ihn ja immer nur

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