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Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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meines Lebens durchlesen, sofern ich das noch erlebe.«
    Michael
     unterdrückte ein Grinsen. Wie ein belesener Mensch wirkte
     Sebastién tatsächlich nicht. Aber dafür hatte er andere,
     hervorstechende Qualitäten. Michael spannte seinen steinharten
     Körper an und flog durch die Regale. Sein rechter Zeigefinger
     glitt im Flug über die Einbände der Bücher.
    Es war nicht nötig
     die Titel zu lesen. Er würde es fühlen, wenn er die satanischen
     Verse des Vademekums berührte und das Böse seine Gedanken
     erfasste. Das Problem war nur, dass alle Bücher in den Regalen
     einen düsteren, dunklen und menschenverachtenden satanischen
     Inhalt hatten. Doch er gab nicht auf und schwirrte in
     Lichtgeschwindigkeit weiter durch den Raum.
    »Beil dich, mir
     wird ganz schlecht von den muffigen Geruch der Bücher«,
     flüsterte Sebastién in seine Richtung.
    »Sie riechen
     irgendwie nach Verwesung und Tod.«
    »Seit wann
     fürchtest du dich vor dem Tod?«, murmelte Michael
     geistesabwesend und schrie im gleichen Augenblick heiser auf,
     weil eine grauenvolle und nicht zu fassende schwarze Wolke aus
     dem Abgrund der menschlichen Gefilden seinen Körper
     durchschüttelte, das jenseits allen Guten lag. Fast hätte er die
     Balance verloren und wäre im freien Fall zu Boden gestürzt.
    Im letzten Moment
     krallte er sich am Schrank fest und zog das Buch aus dem
     obersten Regal. Die Gedanken, die von diesem Buch ausgingen,
     verursachten ihm große körperliche Schmerzen. Doch er
     beherrschte sich und landete schwer atmend neben seinen Freund
     auf den Boden. Gehetzt sah Michael sich um und suchte einen
     Platz um das Buch abzulegen, denn die abgrundtiefen Gedanken die
     er aus dem Geschriebenen wahrnahm, bohrten sich wie Messerstiche
     in seinen Körper und seine Finger fühlten sich an, als hätte er
     sie in siedendes Wasser getaucht.
    In einer
     entlegenen Ecke der Bibliothek gewahrte er ein kleines
     Schreibpult und hechtete im Sturzflug darauf zu. Dann schlug das
     alte schwarzgoldene Buch auf. Er wusste, dass ihnen nicht mehr
     viel Zeit blieb. Vorsichtig blätterte er die verblichenen
     pergamentdünnen Seiten um und übersprang dabei die Passagen, in
     denen beschrieben stand, wie man die satanischen Verse beschwor
     und die Eiswelt wieder zum Leben erweckte.
    Denn dass es
     funktionierte, das hatte Jeffrey Bluewater ihnen schon bewiesen.
    Michael
     interessierte jetzt nur, mit welchem satanischen Zauber sie die
     Menschen in seelenlose Läufer verwandelten und durch was sie zu stoppen waren. Hastig überflog er die einzelnen Kapitel,
     bis ihm plötzlich, mit grausamer Klarheit die Wahrheit in Form
     von tiefroten, wie mit Blut geschriebenen Buchstaben,
     entgegensprang. Die Buchstaben verschwammen vor seine Augen, als
     er die Zeilen lass. Es waren Worten, die ihm das Blut in den
     Adern gefrieren ließen.
    »Lieber Gott, steh
     uns bei«, flüsterte er entsetzt. Seine Finger flogen über die
     wichtigsten Textstellen.
    »Was ist los?«
    Sebastién kam auf
     ihn zu und stellte sich hinter ihm, um mitzulesen.
    »Merde, was ist
     das für ein elendes Gekrakel? Ich kann kein einziges Wort davon
     lesen.«
    »Es ist in
     glagolitischer Schrift geschrieben«, murmelte Michael abwesend
     und begann halblaut zu lesen.
    » Tatu Baridi
     Shetani… Kalte Wesen mit erstarrten Seelen aus Eis, wenn ihre
     Verwandlung vollzogen ist… die drei kalten Satane sind die
     Reinkarnation… «
    Seine Finger
     flogen über die Absätze, was nicht relevant war, das übersprang
     er.  Michael versuchte nur das zu lesen, was für sie von
     Bedeutung war und verzweifelt suchte er nach der allerwichtigste
     Stelle im Buch, die ihnen verriet, wie man die kalten
     Wesen vernichtete.
    »Hier ist was«,
     murmelte er, » Läufer können leicht getötet werden, indem man
     ihnen Leid antut, wo einst das Eisherz eingedrungen ist .«
    Sebastién stiess
     ihn an.
    »Kannst du nicht
     in ganzen Sätzen reden, ich versteh kein fucking Wort.«
    »Verdammt,
     Sebastién. Es ist in vierzeiligen Versen - in Centurien
     abgefasst. Hör einfach zu und versuch dir irgendwas davon zu
     merken. Auflösen können wir das verfluchte Rätsel zuhause. Also
     gut weiter. Nur die Läufer, die weniger als eine Woche alt
     sind, können gerettet werden. Gebe ihnen heißes, flüssiges
     Talg zu trinken und sie erbrechen ihre kaltes Herz und ihre
     Seele wird ursprünglich …«
    »Na dann Prost«,
     witzelte Sebastién im Hintergrund. Michael beachtete

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