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Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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Alles, was sich mir in den Weg stellt, werde ich
     vernichten und in deine Welt bringen.«
    »Vizuti y
     Kuwakaribisha, Lanu. Ningependa kupata moyo wako.« Mit diesen
     Worten bewegte sich die Lichtgestalt auf Lanu zu. Michael konnte
     nur hilflos mit ansehen, wie er die rechte Hand ausstreckte
     irgendetwas mit satanischer Härte mitten in Lanus Herz stieß.
    Mit Tränen in
     Augen musste Michael mit ansehen, wie seines Bruders Seele sich
     auf die schwarze Seite der Welt begab und es zerriss ihm das
     Herz.
    Aber es war
     unwiderruflich zu spät.
    »Was hast du nur
     getan, mein Bruder«, flüsterte Michael mit schmerzerfüllter
     Stimme.
    »War es das
     wirklich wert?«
     
    ****
     
    Am nächsten Morgen
     schien die Sonne bereits früh vom strahlend blauen Himmel und
     warf ihre wärmenden Strahlen hell in die große Wohnküche. Milton
     saß am Tisch. Sein Gesicht hatte leicht graue Schatten und unter
     seinen Augen zeichneten sich schwarze Ringe ab. Die gesamte
     Nacht hatte er in Visionen mit dem weisen Rat der Dogianer
     verbracht. Zum ersten Mal waren auch sie ratlos. Keiner von
     ihnen mochte vorauszusagen, welche schwarzen Wesen um die Macht
     der Erde rangen. Alle Visionen liefen ins Leere. Müde und
     ausgelaugt strich sich Milton über die Stirn und blickte in die
     genauso ratlosen Augenpaare seiner vier Söhne am Tisch. Auch
     Michael sah vollkommen übernächtigt und fertig aus. Er zog er
     ein Blatt Papier aus seiner Jeans.
    »Also gut, was
     haben wir bis jetzt an Anhaltspunkten«, fragte er.
    »Wissen die
     Dogianer schon mehr?«
    »Nein.« Milton
     schüttelte müde den Kopf.
    »Dann bleiben uns
     nur die Fakten«, murmelte Michael vor sich hin.
    »Laut Polizei sind
     bis jetzt 38 Personen als vermisst gemeldet worden. Alle im
     Alter zwischen 17 und 35 Jahren, also noch junge Menschen. Die
     erste Person, die als vermisst gemeldet wurde, war eine gewisse
     Loraine Mallart. 18 Jahre alt und seit einem Discobesuch spurlos
     verschwunden. Dann folgte Ricardo, der Kellner aus der Fratelli
     Pizzeria. Insgesamt 19 Personen alleine hier in Flagstaff und
     Phoenix. Kurz danach gingen dann in Scottsdale, Avondale, Santa
     Fé und Sun City West die Vermisstenanzeigen ein. Das heißt, dass
     er sein Jagdgebiet ausgebreitet hat. Wer immer es auch ist.«
    »Hier, ich habe
     gerade alle verfügbaren Fotos runtergeladen und ausgedruckt«,
     sagte Amy und legte sie in die Mitte auf den Tisch.
    »Danke.«
    Michael zog sie
     auf seinen Schoss und gab ihr einen zärtlichen Kuss. Amy strich
     ihm übers Haar und beugte sich dann zu den Fotos vor.
    »Wenn man sich die
     Profile der vermissten Personen ansieht, erscheint nur ein
     einziger Zusammenhang zwischen ihnen. Alle waren alleinstehend,
     einsam oder hatten einen, wie man es ausdrückt: unzüchtigen
     sexuellen Umgang.«
    »Du hast recht«,
     murmelte Michael in ihr Haar, »das heißt im Klartext: Sie waren
     alle einsame, verletzte oder zügellose Seelen. Auf jeden Fall
     war keiner von ihnen sehr charakterstark. Da muss es einen
     Zusammenhang geben.«
    Milton nickte ihm
     bei seinen Überlegungen zu und dachte nach.
    Nachdem ihm
     Michael schon in den frühen Morgenstunden von seinen Visionen
     erzählt hatte, bestätigten kurz darauf auch die Dogianer, das
     von Lanu seit der vergangenen Nacht jede Spur fehlte. Es war,
     als hätte er sich in Luft aufgelöst. Und keiner wusste, welche
     dunkle Macht dabei die Hand im Spiel hatte. Zum ersten Mal waren
     alle Geisterkrieger ratlos.
    »Gut«, seufzte
     Milton leise auf, »dann haben wir nur noch eine Möglichkeit, um
     vielleicht ein bisschen Licht in das Mysterium zu bringen. Einer
     von uns muss so einfühlsam wie nur möglich mit Rebecca reden und
     ihr das Foto zeigen.
    Nur dann wissen
     wir mit Sicherheit, ob es sich bei dem Vorfall in der Bibliothek
     um Lanu gehandelt hat.«
    »Das werde ich
     übernehmen«, sagte Ben, woraufhin Milton ihn erstaunt ansah.
    Normalerweise
     hielt sich sein jüngster Sohn immer sehr zurück und kam nur zum
     Einsatz, wenn es von ihm ausdrücklich gefordert wurde. Milton
     wusste um die Zerrissenheit seines Sohnes. Ben tat sich schon
     seit Jahrzenten schwer damit, zu akzeptieren, dass er ein
     Geisterkrieger und Gestaltwandler war. Schon oft hatte er seinen
     Sohn dabei beobachtet, wenn er seine menschliche Hülle verließ
     und als schneeweißer Puma Schmetterlingen nachjagte oder einfach
     nur stumm am Teich saß und die Natur bewunderte.
    Nun hatte er
     jedoch von

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