Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
Vom Netzwerk:
engster Freund. Das Schlimme
     ist, das seine Eltern trotz des Desasters versucht haben, meinem
     Vater zu helfen. Sie haben ihm Geld geliehen, damit er damit
     seine größten Schulden abzahlen kann, um wenigstens sein Haus zu
     retten.«
    »Wow. Das finde
     ich aber sehr nobel, nach allem was mit ihrem Sohn passiert
     ist«, murmelte Rachel.
    »Hoffentlich weiß
     Thomas das zu schätzen.«
    Amy sah die
     Freundin traurig an.
    »Ja er wusste es
     zu schätzen - auf seine Art. Statt die Hypothek auf das Haus
     abzubezahlen, hat er das Geld ins nächste Spielcasino getragen
     und erneut alles verloren.«
    Sie sah Amy
     entgeistert an.
    »Wie kann man nur
     so blöd sein«, fragte sie fassungslos.
    Sie erinnerte sich
     noch sehr gut daran, wie Amy ihr damals voller Stolz ihren Vater
     vorgestellt hatte. Ein gestandener, sehr selbstbewusst wirkender
     und verdammt gut aussehender Mittfünfziger. Rachel hatte sich in
     den 7 Tagen, die er bei ihnen wohnte, fast ein bisschen in ihn
     verguckt. Gottseidank war Amy das verborgen geblieben.
    »Ich weiß auch
     nicht, was ihn so verändert hat und trotzdem habe ich ihn noch
     von ganzem Herzen lieb«, erwiderte Amy und zuckte hilflos mit
     den Schultern. Rachel betrachtete sie und streichelte dann
     tröstend ihre Hand.
    »Mach dich nicht
     verrückt Amy. Dein Vater ist ein erwachsener Mann und ganz
     alleine für sein Handeln verantwortlich. Irgendwann wird er
     schon wieder zur Vernunft kommen, da bin ich mir sicher. Sieh
     dir nur Rebecca an. Selbst sie hat es geschafft und ist fast
     halbwegs normal geworden, seitdem sie andauernd mit diesem Ben
     abhängt. Weißt du eigentlich ob sie die Pille nimmt? Oder muss
     ich ihr erst noch die Geschichte von den Blumen und den Bienen
     erzählen«, fragte sie kichernd.
    »Sei nicht so
     gehässig«, schalt Amy sie sanft.
    »Sie hängen nicht
     ab, wie du das so burschikos nennst. Er tröstet sie und gibt ihr
     Halt. Sie reden sehr viel miteinander. Dadurch fängt sie jetzt
     ganz langsam an, sich zu erholen und das grausame Erlebnis zu
     vergessen. Ich glaube nicht, dass sie im Moment an Liebe denken.
     Sie tun sich einfach nur gegenseitig gut. Und sollte sich mehr
     daraus entwickeln, dann werden sie schon die nötige Vorsorge
     treffen, da bin ich mir sicher. Zumal Ben aus einer Arztfamilie
     stammt.«
    Rachel sah sie
     gutmütig an.
    »Mann, du siehst
     wirklich in allem immer nur das positive.«
    »Ja außer bei dir,
     da gebe selbst ich mich geschlagen«, lachte sie und fühlte sich
     ein kleines bisschen fröhlicher. Es war einfach unmöglich in
     Rachels Gegenwart lange traurig zu sein.
    »He, hörst du mir
     noch zu?«, fragte sie. Aber Rachel hatte sich schon umgedreht um
     erneut Blickkontakt mit Paul aufzunehmen, der am Tresen stand.
    »Mannstolles
     Weib«, murmelte Amy grinsend.
    Rachel kicherte
     und drehte sich wieder um.
    »Stimmt, bin ich.
     Und ich glaube er hat angebissen. Macht es dir viel, aus alleine
     nach Hause zu fahren? Ich glaube, ich werde heute Nacht nicht in
     meinem eigenen Bett schlafen«, flüsterte sie verrucht.
    Amy zog die Stirn
     in Falten und seufzte ergeben auf.
    »Okay, aber dafür
     zahlst du die Pizza.«
    »Logo, ist
     gebongt«, schnurrte Rachel, »ich glaube ich werde die Rechnung
     in Natura begleichen.«
    Amy rollte mit den
     Augen und stand auf.
     
    ****
     
    Vor der Tür
     knöpfte sie ihre lindgrüne Tweedjacke zu und schob den Kragen
     hoch. Der Wind war aufgefrischt und spielte mit den Blättern in
     der Luft.
    Tief schob sie
     ihre Hände in die Jackentaschen, überquerte die beleuchtete
     Straße und ging auf den Parkeingang zu. Sie warf einen Blick auf
     ihre Armbanduhr: zehn nach neun. Vielleicht hatte Michael auch
     schon Dienstschluss und kam sie noch besuchen. Bei dem Gedanken
     an ihn lächelte sie versonnen. Immer noch zutiefst überwältigt
     wie viel Liebe sie für diesen überirdischen und geheimnisvollen
     Mann empfand. Langsam ging sie weiter und atmete tief den Geruch
     von frischgemähtem Gras ein.
    Als sie auf halber
     Höhe des kleinen Abhangs war, wurde der Wind heftiger. Die
     Fächerwedel der großen Palmen bewegten sich mit flappenden
     Bewegungen auf und ab, als schienen sie den Flügelschlag der
     Wildvögel imitieren zu wollen, die jetzt aufgeregt durch die
     Luft flogen. Erst jetzt bemerkte Amy, dass die Parkanlage nur
     ganz spärlich beleuchtet war. Irgendjemand hatte scheinbar die
     halbhohen Laternenlampen im Rasen zertrümmert. Gedankenverloren
    

Weitere Kostenlose Bücher