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Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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sah sie zum Himmel hoch. Der Mond war komplett verdeckt.
    Nur ab und zu
     schien seine runde Vollmondkugel durch die neblige Wolkendecke
     durch. Ansonsten war es eine dunkle und windige Nacht. Sie ging
     weiter und freute sich in Gedanken schon auf eine heiße Dusche
     um endlich den Krankenhausgeruch loszuwerden, als sie plötzlich
     ein Geräusch hörte. Langsam blieb sie stehen und drehte sich um.
     Der Vollmond stahl sich jetzt an den Wolken vorbei und Amy
     versuchte durch die langen Schatten der buschigen
     Wacholderbüsche zu blicken. Sie horchte angestrengt, aber das
     Geräusch wiederholte sich nicht. Es blieb alles still, nur das
     Rauschen des Windes war zu hören.
    Hinter den
     Sträuchern sah sie schwach die Lichter der Straße aufflackern
     und kurz erwägte sie wieder zurückzugehen, entschied sich dann
     aber doch den Parkweg weiterzulaufen. Es waren nur noch wenige
     Meter und dann hatte sie ihren Wagen auf dem sicheren und
     beleuchteten Klinikparkplatz erreicht. Trotzdem beschleunigte
     sie jetzt ihre Schritte und ging hastig weiter. Unvermittelt
     drangen die unheilvollen Visionen der alten Indianerin in ihren
     Kopf. Und dann hörte sie es wieder; ein Knacken- wie ein Ast der
     brach. Nein - das war das Geräusch eines Wesens, das sich
     bewegte. Amy lief es eiskalt den Rücken herunter, denn nun
     spürte sie mit absoluter Sicherheit, dass ihr jemand folgte. Ihr
     Instinkt hatte sie noch nie getäuscht.
    In der nächsten
     Sekunde passierten drei Sachen auf einmal; das silbrige
     Mondlicht kam zwischen der Wolkendecke hervor, sie sah einen
     schemenhaften Schatten hinter sich anfliegen und zeitgleich
     setzten heftige und grausaume Schmerzen ein, die ihren Kopf fast
     zum Platzen brachten. Ihr Atem ging stoßweise als sie sich
     schmerzverkrampft umdrehte. Die Nebelschwaden hatten den Mond
     jetzt wieder verdeckt und der Nachtschatten hüllte die Gestalt
     ein, die jetzt bedrohlich vor ihr stand.
    Es war auch nicht
     nötig ihn zu sehen. Sie wusste auch so, mit unmissverständlicher
     Sicherheit, dass sie einem von ihnen - einem Läufer -
     gegenüberstand.
    »Kuwakaribisha
     Amy.«
    Lautlos ging er
     einen Schritt auf sie zu. Sie hatte sein Flüstern wie durch eine
     gepanzerte Glaswand gehört, denn je näher er ihr kam, umso mehr
     verstärkte sich der dumpfe Schmerz in ihrem Kopf. Fieberhaft
     überlegte sie, was sie tun sollte, als sein rechter Arm
     raubtierartig nach vorne schnellte und seine Finger sich in ihre
     Schulter krallten. Durch den plötzlichen Angriff verlor sie das
     Gleichgewicht und stürzte zu Boden. Erneut schnellte seine Hand
     vor und riss sie hoch. Entsetzt schrie sie auf und in diesem
     Moment fiel ihr nur eine einzige Lösung ein um sich zu befreien.
     Blitzschnell hob sie ihr Knie an und rammte es ihn mit aller
     Kraft die sie besaß, in seine Männlichkeit. Aufbrüllend ließ er
     sie los – und Amy rannte um ihr Leben.
     
    ****
     
    Die Glaskanne
     zersplitterte in tausend Teile, der heiße Tee spritzte durch die
     kleine Klinikküche und tropfte von Michaels Hand, als er Amys
     Angst in seinem Innersten spürte. Ihre Vision prallte auf sein
     Herz, wie ein zu hartgeworfener Baseball. In Sekundenschnelle
     durchbrach er die Dimension. Der glühende Hass in seinem
     Innersten verlieh seinen Körper noch mehr Schnelligkeit. Seine
     Fangzähne blitzten im fahlen Mondlicht auf als er punktgenau vor
     ihnen landete und ihren Angreifer im weiten Bogen
     fortschleuderte.
    »Lauf zum Wagen«,
     schrie er ihr mit zusammengebissenen Zähnen zu. Sie wollte etwas
     erwidern, aber aus ihrer Kehle kam nur ein erstickter Aufschrei
     als sie sah, wie der schwarze Schatten auf Michael zuflog und
     ihn in einem Kampf verwickelte.
    Wie in Trance
     verharrte sie und konnte sich nicht vom Fleck bewegen. Hilflos
     musste sie mit ansehen, wie Michael um sein Leben rang. Sie
     schluchzte auf, denn sie konnte ihn noch nicht einmal erkennen.
     Beide Gestalten schienen sich mit Lichtgeschwindigkeit zu
     bewegen. Immer wieder flogen sie auseinander, um dann mit einem
     ohrenbetäubenden Krachen ihrer stählernen Körper erneut
     zusammenzustoßen. Der Abstand zwischen ihnen wurde immer kleiner
     und beide schienen über gleichstarke und übermenschliche Kräfte
     zu verfügen und keiner gab nach.
    Der Mond kam
     erneut hervor und warf sein milchiges Licht auf die Kampfszene.
     Amy stockte der Atem als sie sah, dass Michaels Hemd voller Blut
     war. Und dann rannte sie vor. Ohne zu

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