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Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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einzige Möglichkeit - unsere Welt zu
     beschützen. Michael Cheveyo, du weißt, wie sehr wir dich
     schätzen und dich verehren.
    Aber solange wir
     Lanu nicht gefunden haben, bist du zu einem großen Risiko für
     uns geworden. Wir können nicht darauf warten, dass unsere Welt
     durch Raha vernichtet wird. Es gibt nur einen Weg… Du musst die
     heiligen Viktualie des Vergessens trinken…«
    »Nein… nicht…“
     Amys Ruf hallte durch den Alkoven-Saal. Auch Tohu hörte es, doch
     er zwang sich weiterzusprechen.
    »Du wirst dich
     danach weder an deine Familie, an deine Liebe zu Amy, noch an
     unsere Geheimnisse erinnern. Du wirst nur noch wissen, dass du
     ein Hüter der Lilien bist und den Anordnungen von uns, dem
     weisen Rat, folgen. Alles andere wird solange ausgelöscht und
     von deiner Seele vergessen sein, bis wir Lanu gefasst haben.
     Danach geben wir dir deine Erinnerung wieder zurück, indem du
     das Gegenelixier bekommst.«
    Amy hörte Tohus
     Worte wie durch eine Nebelwand. Ihr Körper zitterte. Sie wollte
     schreien… nach Michaels Hand greifen und ihn von hier
     fortschleifen.
    Sie spürte, das
     Mahu warnend ihre Hand drückte und sie beschwörend ansah.
     Instinktiv fühlte sie auch, dass sie sich gegen das Urteil der
     Dogianer nicht aufzulehnen oder gar dagegen aufbegehren sollte.
     Doch das war ihr nicht möglich.
    »Nein… nein… bitte
     nicht…«, ihr verzweifelter Schrei hallte in dem riesigen Saal
     wider und alle Geisterkrieger drehten sich nach ihr um.
    Das interessierte
     Amy nicht. Tränenblind riss sie sich von Mahu los und stürmte
     nach vorne. Die Garde der Wambli Wächter stellte sich ihr
     entgegen und gebot ihr Einhalt. Dann  erklang Tohus
     energische Stimme.   
    »Es ist gut. Lasst
     sie durch.«
    »Tohu… Ich weiß
     nicht, wie ich euch anreden soll. Aber ich flehe euch an,
     Michael nicht das Elixier zu geben. Wie soll er denn ganz
     alleine gegen die Eiswelt kämpfen? Das ist doch unmöglich. Ihr
     alle hier im Saal - ihr seid doch nur gemeinsam stark und
     unbesiegbar. Warum wollt ihr Michael opfern«, bettelte sie.
    »Ich flehe euch
     an, bitte tut es nicht… bitte…“
    Sie machte
     Anstalten auf die Knie zu fallen. Michael bannte sich einen Weg,
     schob Milton und Sebastian zur Seite und eilte auf sie zu.
     Liebevoll zog er sie vom Boden hoch und schlang seine Arme um
     ihren zitternden Körper.
    »Amy«, flüsterte
     er in ihr Ohr, »sie haben Recht. Es ist der einzige Weg sie
     aufzuhalten und Lanu keinen Zutritt zu meinen Gedanken zu
     gewähren. Du musst jetzt tapfer sein. Es wird nicht lange dauern
     bis wir wieder zusammen sind.«
    Er zog sie fest an
     seinen Körper und drückte ihr einen Kuss auf Haar. In stummer
     Eintracht verharrte er einige Sekunden und saugte ihren
     ureigenen Duft nach Lilien und Maiglöckchen in sich auf.
     Aufseufzend beugte er sich vor und flüsterte leise, sodass nur
     Amy es hören konnte: »Ich habe dir doch versprochen, dass du die
     nächsten vierhundert Jahre meine Gefährtin sein wirst, erinnerst
     du dich daran?«
    Amy nickte unter
     Tränen.
    »Gut. Dann müssen
     wir jetzt beide stark sein, versprichst du mir das? Meine
     Familie wird dich beschützen - solange bis ich zurück komme.
     Mach es uns nicht so schwer, Kleines… ich liebe dich«, flüsterte
     er in ihr Haar. Dann ließ er sie los und strich mit seiner Hand
     noch einmal zärtlich über ihre Wange.
    Tohu hatte sie
     stumm beobachtet und ihnen diese wenigen und kostbaren Minuten
     gelassen. Er wusste, dass es für viele Monde lang ihr letzter
     Kontakt zueinander war.
    Jetzt richtete er
     das direkte Wort an sie.
    »Kimimala, komm zu
     mir. Es ehrt uns, dass du für einen Sohn von uns kämpfst - auch
     wenn du noch nicht zu uns gehörst. Nach deiner Gezeiten-Reise
     wirst du unsere Entscheidung besser verstehen können. Weißt du,
     wir haben viele mystische und magische Rituale. Nur sie
     ermöglichen uns das überleben und unsere Unsterblichkeit in
     dieser irdischen Welt. Wir dürfen es nicht riskieren, das Raha
     durch Michaels Gedanken unsere Geheimnisse entdeckt. Dann sind
     wir verloren und das Böse wird für immer regieren. Glaube mir,
     wenn wir eine andere Wahl hätten, würden wir Michael diese
     Prozedur nicht aussetzten. Und jetzt musst du leider
     zurücktreten. Dieses Ritual darf nur von den obersten Hütern der
     Lilie vollzogen werden.«
    Für den Hauch
     einer versunkenen Ewigkeit begegneten sich ihre Blicke und
     Michael eisblaue

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