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Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks

Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks

Titel: Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Voss
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ein paar alte Bekannte auf uns zu.“ Er schien über seine Entdeckung nicht sehr glücklich zu sein.
    „Wer ist es?“ fragte sie und kämpfte gegen den Drang an, sich umzuschauen.
    „Die Gardners und die Chandlers“, murmelte er.
    Sie stöhnte innerlich. Ausgerechnet Susan Gardner, deren Lebensaufgabe darin zu bestehen schien, Paare zusammenzubringen. Susan war genau das, was David und sie jetzt unbedingt brauchten.
    „Hallo, was für eine Überraschung, euch beide hier zu treffen. Darf man fragen, worauf ihr gerade angestoßen habt?“ Susan zog fragend eine Augenbraue hoch.
    „Oder ist es etwas Privates?“
    David ignorierte Susans Frage. Er erhob sich und reichte den Männern, die in Madison Kollegen von ihm und Corry gewesen waren, die Hand. „Was treibt euch aus der Stadt heraus?“
    „Uns ist dieses Restaurant empfohlen worden.“ Paul legte eine Hand auf Nans Schulter. „Nan, wir haben uns ja eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Wie geht es den Kindern?“
    „Sehr gut, danke. Es freut mich, dass ich dich endlich einmal wieder sehe“, erklärte sie lächelnd.
    „Vielleicht sehen wir uns ja noch schneller wieder“, mischte sich nun Susan wieder ein. „Ich bin sicher, dass David dich bereits zu unserer Party eingeladen hat,“ sagte sie. „Wir haben ihm gesagt, dass wir uns freuen würden, wenn er in Begleitung kommt.“
    Aha, Susan nahm also an, dass sie ein Paar waren. Genau das hatte sie befürchtet. Nan schluckte und schaute hilflos zu David hinüber.
    „Wir sind noch gar nicht dazu gekommen, über die Party zu reden.“ David warf Susan einen warnenden Blick zu.
    „Ich finde, wir sollten die beiden jetzt allein lassen und zu unserem Tisch gehen.
    Es hat mich sehr gefreut, dich wieder zu sehen, Nan“, erklärte Paul und wandte sich ab. Die anderen drei nickten ihnen zum Abschied zu und folgten ihm.
    David setzte sich wieder und legte seine Serviette auf seinen Schoß.
    „Susan versucht immer noch, dich zum Ehemann zu machen, nicht wahr?“ Nan hatte versucht, humorvoll zu klingen, aber sie wusste, dass es ihr misslungen war.
    Er lächelte. „Sie findet, dass jeder Mann heiraten sollte. Und sie ist sehr hartnäckig.“
    Nan nickte. „Du bist eine richtige Herausforderung für sie.“ Sie nippte nachdenklich an ihrem Wein.
    „Würdest du denn gern auf Pauls und Susans Party gehen?“
    Nan überlegte, wie es wäre, einmal wieder auf eine Party mit alten Bekannten zu gehen. „Nach Corrys Tod lehnte ich jede Einladung ab, bis die Leute aufhörten, mich zu fragen. Ich konnte es einfach nicht übers Herz bringen, allein hinzugehen und mich den Erinnerungen zu stellen.“
    „Diesmal wärst du aber nicht allein. Du würdest ja mit mir gehen.“
    Sie seufzte. „Ich würde gern einmal wieder alte Bekannte sehen, aber ich weiß nicht, wie ich damit zurechtkommen werde.“
    Er ergriff ihre Hand. „Ich werde dir helfen.“
    Sie genoss seine Fürsorglichkeit. Seine Wärme. Seine Besorgnis. Und sie glaubte ihm. Sie wusste, dass er ihr beistehen und ihr helfen würde, mit ihren Erinnerungen umzugehen. Aber mit David auf diese Party zu gehen könnte zu einem Problem ganz anderer Art werden. „Wenn wir zusammen dahin gehen, wird man glauben, dass wir ein Paar sind.“
    Er trank nachdenklich ein Schluck Bier. „Nicht jeder ist wie Susan. Die meisten werden sich gar keine Gedanken darüber machen, ob wir jetzt ein Paar sind oder nur Freunde oder was auch immer.“
    Vielleicht hatte er Recht. Sie schaute in seine sanften braunen Augen und entdeckte darin das gleiche Verlangen, das auch sie empfand. Wie würde es sein, mit ihm auf Susans Party zu gehen? War sie mutig genug, das herauszufinden?

7. KAPITEL
    Nan und Melody standen in Susan Gardners geräumiger Landhausküche. Das letzte Mal waren sie vor kurz vor Corrys Tod hier gewesen.
    „Wie läuft es denn so mit David? Geht ihr schon lange miteinander?“ fragte Susan ganz unvermittelt, während sie das Hors d'oeuvre auf eine Platte verteilte.
    Nans Wangen röteten sich, als das Geplauder der anwesenden Frauen plötzlich verstummte und alle, ihre Tochter eingeschlossen, gespannt auf ihre Antwort warteten. Nervös suchte sie nach Worten. „Wir gehen nicht miteinander. David hilft mir ein wenig mit Justin, der Junge ist im Moment ein bisschen schwierig.
    David hat die Kinder und mich nur mit auf die Party genommen, weil du das Fest neulich erwähnt hast. Er hatte sozusagen keine andere Wahl.“
    Susan schaute sie skeptisch an. „Ah, komm schon. Du bist

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