Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks
mit David essen gegangen, und Justin war nirgendwo zu sehen. Ich hätte zu gern gewusst, worauf ihr angestoßen habt, als wir ins Restaurant kamen.“
Nan runzelte die Stirn. Es passte ihr gar nicht, dass ausgerechnet Melody diese Unterhaltung mitbekam. „Ich enttäusche dich nur sehr ungern, Susan. Aber wir haben nur auf unsere alte Freundschaft angestoßen. Und das sind David und ich – Freunde.“
„Paul meint, dass David das auch behauptet, aber benehmen würde er sich ganz anders.“ Susan rückte ein Hors d'oeuvre zurecht.
Nan schluckte überrascht und sah Susan an. Wie benahm David sich denn?
Susan war es nicht entgangen, dass es Nan einen Moment die Sprache verschlagen hatte. „Na, er benimmt sich wie ein Verliebter.“
Nans Herz machte vor Freude einen Satz, und sie hätte am liebsten vor Glück gelacht, aber dann sah sie Melodys Lächeln. Großartig. Melodys Fantasie brauchte nicht noch mehr Nahrung.
„Bist du sicher, er weiß es auch, dass ihr nur Freunde seid?“ Susan legte den letzten Leckerbissen auf die Servierplatte.
Nan versuchte zu lachen. „Natürlich weiß er das. Was du immer gleich denkst!“
Susan suchte ihren Blick. „Ich denke, dass jeder sehen kann, wenn zwei Menschen sich ineinander verliebt haben.“
Nan schluckte zornig eine Bemerkung hinunter. Es war offensichtlich, dass Susan nicht bereit war, so schnell aufzugeben. Und Melody hatte bereits viel zu viel gehört. „Sollen Melody und ich schon mal diese Platten ins Wohnzimmer bringen?“
Susans grüne Augen glitzerten humorvoll, und ein wissendes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. „Klar. Es wird dir wohl ein wenig zu heiß hier in der Küche.“
Nan ignorierte ihre spitze Bemerkung, nahm eine der Platten und wies Melody an, ebenfalls eine zu nehmen.
Nachdem Mutter und Tochter die Platten neben den anderen Delikatessen auf dem Büfett abgestellt hatten, suchte Nan den Raum nach David und den Kindern ab.
Als sie bei den Gardners angekommen waren, hatte Paul David gebeten, ihm beim Grillen auf der Terrasse zu helfen, und die GardnerKinder hatten Justin und Brenda mit nach oben in ihre Zimmer genommen. Melody hatte sich angeboten, bei der Mutter zu bleiben und den Frauen bei den Vorbereitungen zu helfen.
Leider, fand Nan im Nachhinein.
Es wäre besser gewesen, ihre Tochter hätte Susans Bemerkungen nicht gehört.
Hoffentlich war Melody vernünftig genug, um nicht auf Susans Gerede zu hören.
Nan schaute sich im Raum nach bekannten Gesichtern um.
Ein großer blonder Mann stand mit einem Whiskyglas in der Hand neben ihr und schaute sie prüfend an. „Haben wir uns nicht schon irgendwo gesehen?“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht. Ich bin Nan Kramer. Und das ist meine Tochter Melody.“
„Hallo, Melody.“
„Hi.“ Melody lächelte.
Er hob sein Glas: „Ich trinke gerade auf meine neu gewonnene Freiheit. Ich habe gestern meine Frau verlassen.“
„Das tut mir Leid“, flüsterte Nan.
Er nahm einen Schluck von seinem Drink. „Es ist verdammt schwer, Polizist und gleichzeitig verheiratet zu sein.“
„Ja, das stimmt“, pflichtete Nan ihm bei.
„Übrigens, ich bin Mike Manning, Daves Partner. Wo steckt der Kerl überhaupt?“
„Es freut mich, Sie kennen zu lernen, Mike. David ist draußen im Garten und hilft Paul beim Grillen.“
„Da werde ich jetzt auch hingehen. Wir sehen uns ja später bestimmt noch.“ Und damit nickte er und ging davon.
„Nan, wie schön, dich hier zu treffen. Hallo, Melody.“
Nan drehte sich um und sah Diane Kelly neben sich stehen.
„Hey, wir haben dich auf der letzten Elternversammlung vermisst“, fuhr Diane fort.
„Ja, ich konnte leider nicht kommen. Melody war auf einer Geburtstagsparty, und Brenda hatte Fieber. Ich wollte die Kleine nicht allein lassen.“
Diane nickte verständnisvoll. „Hat dich schon jemand gefragt, ob du beim Schulfest aushelfen willst? Wir brauchen dringend noch einige Leute.“
Nan schüttelte den Kopf. „Noch nicht. Ich hatte eigentlich vor, einen Apfelkuchen zu backen. Aber wenn Not am Mann ist, helfe ich natürlich auch mit. Du musst mir nur sagen, was ich tun soll.“
„Glaubst du, David würde auch mitmachen?“
Nan wirkte etwas angespannt. „Ich habe keine Ahnung. Da musst du ihn schon selbst fragen.“
„Oh, ich dachte, diese Frage könntest du mir auch beantworten.“
„Diane, David und ich sind nur Freunde.“
Diane suchte nun Nans Blick. „Entschuldige. Ich hörte, dass…“
„Ah, da ist ja meine
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