Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks
kleine Frau.“ Patrick Kelly war zu ihnen getreten und legte jetzt einen Arm um Diane. „Hallo, Nan, schön dich zu sehen. Und das muss Melody sein. Du bist ja schon eine richtig junge Dame.“
Melody senkte verlegen den Blick. „Danke, Mr. Kelly.“
Gerade als Nan zur Terrassentür hinüberschaute, betrat David das Wohnzimmer.
Ihre Blicke trafen sich, und ein Lächeln trat auf sein Gesicht. Ihr Herz begann vor Freude schneller zu schlagen. Selbst wenn sie es wollte, hätte sie das strahlende Lächeln nicht unterdrücken können, das Ausdruck der wunderbar prickelnden Wärme war, die sich jetzt in ihrem ganzen Körper ausbreitete.
Er kam auf sie zu und schaute sie an. „Ich hatte nicht vor, dich so lange allein zu lassen. Alles in Ordnung?“
Sie nickte. Seine Besorgnis freute sie mehr, als sie zugeben wollte. Und ein Blick auf ihre Tochter verriet ihr, dass leider auch sie' ihre Freude bemerkt hatte.
„Hey, hast du deine gute Erziehung vergessen, Dave? Du hast deiner Begleiterin noch nicht einmal etwas zu trinken besorgt“, neckte ihn Patrick.
Er lächelte. „Ich war zu sehr damit beschäftigt, Steaks und Burger zu grillen, damit ihr nicht verhungert.“ Dann wandte er sich Nan zu. „Möchtest du etwas trinken?“
„Nein, danke.“ Sie schaute auf Melodys strahlendes Gesicht und stöhnte innerlich.
„Nan wird beim Schulfest helfen, David. Können wir auch mit dir rechnen?“ fragte Diane.
Er zog eine Augenbraue hoch und sah Nan fragend an. „Ich hoffe, du lässt dich nicht von den Kindern mit Bällen bewerfen, bis du in ein Wasserbecken fällst – oder so was in der Art.“
Sie schüttelte den Kopf und lachte. „Nein, so aufregend wird es nicht. Ich würde das Verkaufen von Kuchen und Eiscreme vorziehen.“
Er lächelte. „Na, das schaffe ich auch noch.“
„Großartig“, rief Diane entzückt aus. „Siehst du, Nan? So schwer war es doch gar nicht.“
David sah Nan leicht besorgt an. Hatte er Diane gerade etwas versprochen, was Nan nicht gewollt hatte? Sie spürte seine Unsicherheit und schenkte ihm ein ermunterndes Lächeln. „Ich freue mich, wenn du mitmachst. Das wird sicher ein lustiger Tag.“
„Und ich kann es kaum erwarten, am Samstag endlich Wasserski zu fahren“, stieß Melody freudig hervor.
Alle Augenpaare richteten sich auf das strahlende Gesicht des jungen Mädchens.
Nan hätte wissen müssen, dass Melody irgendwann damit rausplatzen würde. Sie konnte nie lange etwas für sich behalten.
„Fährst du oft Wasserski?“ fragte Diane, deren Neugierde geweckt war.
Melody schüttelte den Kopf. „Nicht so oft. Aber David nimmt uns mit seinem neuen Boot mit. Und hinterher werden wir bei ihm essen.“
Diane warf Nan einen bedeutungsvollen Blick zu. „Das hört sich auch nach einem lustigen Tag an.“
David bemerkte Nans Unbehagen und richtete rasch das Wort an Patrick, um Diane keine Möglichkeit zu geben, noch eine weitere Bemerkung zu machen.
„Was ist denn zurzeit mit den Milwaukee Brewers los? Schaffen die es in dieser Saison überhaupt noch, so viel Punkte zu machen, dass sie ihren Kopf aus der Schlinge ziehen können?“
Die Männer begannen angeregt über Baseball zu reden, und sogar Diane warf ab und zu eine Bemerkung ein. Nan war David dankbar, dass er sie beide vor weiteren neugierigen Fragen gerettet hatte. Sie seufzte, als sie Melody anschaute, die David mit leuchtenden Augen ansah. Sie konnte sich nur zu gut denken, was gerade im Kopf ihrer Tochter vor sich ging.
Melody musste die Blicke ihrer Mutter bemerkt haben, denn sie trat einen Schritt näher. „Es ist fast genauso wie damals mit Dad“, flüsterte sie ihr ins Ohr.
Nan schüttelte den Kopf. „Es ist nicht genauso, Melody. David und ich sind nur Freunde.“
„Mo…om.“ Melody warf ihrer Mutter einen empörten Blick zu. „Ich bin kein kleines Kind. Verflixt noch einmal, ich bin schon dreizehn.“
Nan suchte verzweifelt nach Worten, um ihrer Tochter den Beweis zu erbringen, dass David und sie kein Paar waren. Aber wie sollte sie Melody überzeugen, wenn sie selbst nicht überzeugt war?
David wartete an der Haustür, bis Nan sich von Susan verabschiedet hatte.
Zum Schluss umarmte Susan auch ihn kurz. „Irgendetwas machst du falsch, Sunnyboy. Nan erzählt jedem, dass ihr nur Freunde seid“, flüsterte sie ihm dabei so leise ins Ohr, dass nur er sie hören konnte.
„Ich glaube, du liest zu viele Liebesromane“, kommentierte er ihre Bemerkung trocken.
Doch Susan schien unbeeindruckt.
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