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Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks

Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks

Titel: Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Voss
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den ganzen Tag auf seinem Zimmer.“ Sorge lag in ihrer Stimme.
    „Soll ich mit ihm reden, bevor wir gehen?“
    „Würdest du das tun?“
    „Klar.“
    „Danke.“ Sie führte ihn zum Zimmer ihres Sohnes und klopfte an. Als er nicht antwortete, öffnete sie die Tür.
    Justin schaute stirnrunzelnd von seinem Buch auf.
    „David ist hier und will mit dir reden.“
    Justin verzog das Gesicht. „Aber ich will nicht mit ihm reden.“
    „Das ist mir egal“, erwiderte sie so ruhig, wie sie konnte, und wandte sich David zu.
    Er berührte leicht ihren Arm und ging dann an ihr vorbei in Justins Zimmer.
    Mutlos schloss sie die Tür und ging langsam ins Wohnzimmer zurück. Sie konnte nur hoffen, dass sich alles zum Guten wenden würde. David war schon einmal an Justin herangekommen. Vielleicht würde es ihm noch ein weiteres Mal gelingen.
    Glücklicherweise waren Melody und Brenda zu Kate in die Küche gegangen. Sie winkte den dreien kurz zu, als sie an der offenen Küchentür vorbeiging. „Gute Nacht, meine Lieben. Ich warte auf der Veranda auf David.“ Sie ging nach draußen,
    setzte
    sich
    auf
    die
    Hollywoodschaukel
    und
    versuchte,
    ihre
    angespannten Nerven zu beruhigen.
    Es dauerte nicht lange, bis David ebenfalls auf der Veranda erschien. Ein nachdenklicher Ausdruck lag auf seinem Gesicht.
    „Was ist passiert?“ fragte sie und erhob sich.
    „Nichts. Er will auch nicht mit mir reden.“
    Ihre Hoffnung sank. „Oh.“
    „Gib ihm ein wenig Zeit. Er ist kein Kind, das lange seine Sorgen in sich hineinfrisst. Er wird bald über seine Probleme reden wollen.“
    „Wir haben alles getan, was wir können“, beruhigte er sie, als sie ihm einen besorgten Blick zuwarf.
    Sie versuchte zu lächeln. Sie wollte den Abend nicht mit ihren Sorgen verderben.
    Er fasste sie am Ellbogen, führte sie zu seinem frisch gewaschenen Jeep und öffnete die Beifahrertür. Als er ihr vor dem Einsteigen eine Hand auf den Rücken legte, hatte sie das Gefühl, einen Stromstoß zu erhalten. Oh, verflixt, warum konnte ihr Körper nicht aufhören, so stark auf diesen Mann zu reagieren? Sie waren Freunde. Freunde, die jetzt zusammen ausgehen und einen netten Abend miteinander verbringen wollten. Das war alles. Punkt.
    Nachdem David hinter dem Lenkrad Platz genommen hatte, schaute er noch einmal zu ihr hinüber. „Du siehst großartig aus.“
    „Danke. Du auch“, erwiderte sie ehrlich.
    „Danke.“ Er startete den Motor und fuhr langsam auf die Straße hinaus. „Hast du Hunger?“
    Sie nickte, obwohl Essen das Letzte war, woran sie jetzt dachte. Tausend Schmetterlinge schienen in ihrem Bauch herumzuflattern. So hatte sie sich das letzte Mal auf der High School gefühlt, als ihre erste Liebe sie zum Schulball abgeholt hatte.
    Zwanzig Minuten später saßen sie in einer gemütlichen Ecke des gut gefüllten italienischen Restaurants. Der würzige Duft von Knoblauch und italienischen Saucen lag in der Luft, und im flackernden Licht der Kerzen wirkten Davids sanfte dunkle Augen noch faszinierender. Nans Nerven waren zum Zerreißen angespannt, doch gleichzeitig genoss sie Davids Nähe mit jeder Faser ihres Körpers.
    David begann, ungezwungen mit ihr über die Universitätskurse, die sie belegte, zu plaudern, und langsam begann sie, sich zu entspannen.
    „Ist Chardonnay immer noch dein Lieblingswein?“ fragte David, als die Kellnerin an den Tisch kam.
    Sie nickte.
    „Also ein Glas Chardonnay und ein Pils für mich, bitte.“
    Die Kellnerin kam unverzüglich mit den Getränken zurück und ließ sie dann wieder allein.
    David nahm einen Schluck von seinem Bier. „Vielleicht hilft dir der Wein, ein wenig zu entspannen.“
    Sie schaute ihn alarmiert an. Entspannen? Um Himmelswillen! Sie wollte sich in seiner Nähe besser nicht entspannen. Zu groß war die Gefahr, dass ihre Abwehr versagen und die Leidenschaft, die in ihrem Inneren glühte, die Oberhand gewinnen könnte.
    Er sah sie aufmerksam an. „Machst du dir immer noch wegen David Sorgen?“
    „Ich versuche, nicht daran zu denken.“
    „Du wirkst nervös.“
    „Nein, mir geht es gut“, schwindelte sie und begann, die Speisekarte zu studieren. Während sie das Angebot durchlas, spürte sie, wie seine Blicke auf ihr ruhten.
    „Ich würde gerne mit dir anstoßen, Nan.“ Er hob das Glas. „Auf alte Freunde.“
    Sie schaute ihn an und spürte, dass er sie beruhigen wollte. „Auf alte Freunde“, murmelte sie und trank einen Schluck Wein.
    „Oh, oh. Schau jetzt nicht hin, aber da kommen

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