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Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks

Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks

Titel: Traenen des Kummers, Traenen des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Voss
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überrascht an. „Woher weißt du was von Ben?“
    „Das ist kein Kunststück. Ben ist polizeilich erfasst, er hat schon mehrere Straftaten begangen. Hast du das nicht gewusst?“
    Justin schüttelte den Kopf.
    „Ben steckt tief im Drogensumpf. Und ich habe so den Verdacht, dass er auch hinter Ricks und Petes Einbrüchen steckt. Weißt du, was ich noch denke? Jetzt, da Ben einen Wagen hat, wird er seinen Wirkungskreis auch über unser beschauliches Northport hinaus ausweiten. In letzter Zeit hat man Bens Wagen öfter bei den Villen in der Nähe von Madison gesehen. Wahrscheinlich plant er dort einen Einbruch.“
    Justins Blick wurde noch misstrauischer.
    „Junge, ich bin Polizist, kein schlechter, wenn ich mich mal loben darf. Mach dir keine Sorgen, die Bande werden wir bald geschnappt haben.“
    Der Junge schien nachzudenken. „Und was ist mit Mom?“
    „Deine Mutter und ich waren sehr gute Freunde, bevor dein Dad starb. Und wir sind es immer noch, das ist alles, nicht mehr und nicht weniger. Du hättest mit mir oder deiner Mom darüber sprechen sollen und nicht blind dem Geschwätz von Rick Glauben schenken.“
    Justin sah ihn herausfordernd an. „Was glaubst du, warum ich mich neulich hier mit ihm geschlagen habe? Ich habe ihm nicht geglaubt. Doch dann sah ich, wie du Mom angeschaut hast, als du sie massiert hast. Hey, das fällt selbst einem dummen Kind wie mir auf.“ Er wischte sich mit der Faust die Augen.
    Oh, Mann. Wie kam er da wieder heraus? Er trank einen großen Schluck Cola, bevor er den Blick auf Justin richtete. „Ich mag deine Mom sehr, aber das ist nicht der Grund, warum ich mich um dich kümmere. Ich mag dich. Ich bin gern mit dir zusammen, und ich will dir helfen.“
    Justin zuckte mit den Schultern. „Ich vertraue dir nicht, wenn es um Mom geht.
    Ich werde noch den Monat vollends hier arbeiten, und dann werde ich dich einfach aus meinen Gedanken streichen. Wenn du mich jetzt bitte wieder arbeiten lassen würdest.“ Er trank den Rest seiner Cola aus.
    David hatte sich einmal geschworen, dass er an dem Tag, an dem er sich von einem Kind Bedingungen diktieren ließ, seine Erkennungsmarke zurückgeben würde. Jetzt musste er wohl härtere Geschütze auffahren. „Hör zu, Justin, so einfach ist die Sache nicht. Ich werde dich nicht für mich arbeiten lassen, wenn du mir nicht vertraust.“
    Justin verzog das Gesicht. Diese Wendung hatte er offensichtlich nicht erwartet.
    „Und wie soll ich dann Harper bezahlen?“
    „Das ist dein Problem, nicht meins. Ich werde dich an einen anderen Sozialarbeiter abgeben müssen. Cindy und ich arbeiten immer zusammen.“
    Der Junge starrte ihn an, als ob er nicht glauben könnte, was er da hörte.
    „Du kannst deine Stunde noch beenden. Gib mir Bescheid, wenn du gehst.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ging auf das Haus zu. Er würde den Jungen jetzt erst einmal in Ruhe nachdenken lassen.
    Justin bewegte sich nicht. „Können wir nicht noch einmal darüber verhandeln?“
    David blieb stehen. „Wie kann man über Vertrauen verhandeln?“
    „Sei ehrlich zu mir: Was ist mit meiner Mutter?“
    Da war sie, die große Frage. Wie konnte er einem Elfjährigen erklären, was er für Nan empfand?
    „Willst du mit ihr schlafen?“
    Hey, woher wusste der Kleine solche… Worte? Verdammt! Und wie sollte er diese Frage ehrlich beantworten? „Männer und Frauen drücken ihre Gefühle manchmal auch auf körperliche Weise aus. Das ist ganz normal und nichts Unanständiges, wie Rick vielleicht denkt.“
    „Verheiratete Paare?“
    „Ja. Verheiratete. Und manchmal auch unverheiratete.“
    „Paare, die sich lieben?“
    David nickte.
    „Liebst du meine Mutter?“
    David atmete tief durch. Jedes Mal, wenn er glaubte, eine schwierige Frage geschickt beantwortet zu haben, stellte der Junge eine noch schwierigere. „Ich liebe sie, wie man eine Freundin liebt. Ich bewundere und respektiere sie.“
    „Willst du sie heiraten?“
    David sah Justin bestürzt an. Ob er sie heiraten wolle? Er hatte es bisher noch nicht einmal gewagt, an diese Möglichkeit auch nur zu denken. Klar, er wollte Nan, brauchte sie in seinem Leben. Aber heiraten? Nein, das kam überhaupt nicht infrage.
    „Nun, willst du?“ bohrte Justin ungeduldig weiter.
    „Äh, ich bin der Meinung, dass Polizisten nicht heiraten sollten. Ihr Job ist viel zu gefährlich.“
    „Das meinst du wegen meinem Dad?“
    Er nickte. „Ja, wegen deinem Dad und wegen meinem. Auch mein Dad war Polizist und wurde

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