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Träum ich?: Roman (German Edition)

Träum ich?: Roman (German Edition)

Titel: Träum ich?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adena Halpern
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gäbe diesen Fluch wirklich?« Sie starrt mich mit aufgerissenen Augen an. »Mein Großvater hat mir die Geschichte immer erzählt, als ich noch klein war. Aber ich dachte, es wäre nur eine Gutenachtgeschichte.«
    »Nein!« Ich schluchze fast. »Der Fluch deiner Ururgroßmutter war wirklich mächtig, und wir haben seitdem alle nur gelitten, und ich weiß nicht, wie man ihn rückgängig macht.«
    »Was zum Teufel ist hier eigentlich los?«, fragt Leo noch einmal.
    »Leo«, sagt Rose ruhig zu ihm. »Das ist eine Familienangelegenheit. Die Frau sagt die Wahrheit.«
    »Ja, wirklich, ich schwöre es, und wenn du dir nur anhören würdest, was den Frauen in meiner Familie widerfahren ist, dann wüsstest du vielleicht, wie man den Fluch rückgängig machen könnte.« Jetzt fange ich wirklich an zu weinen, vor diesen zwei Menschen, die ich noch nie im Leben gesehen habe. Rose blickt erst nach links und rechts und dann zu Leo.
    »Okay, gehen wir in unsere Wohnung und besprechen das Ganze«, beschließt sie.
    »Aber in einer Stunde fängt unsere Verlobungsfeier an«, protestiert Leo.
    »Er hat recht«, sagt Rose zu mir. »Das stimmt.«
    »Nur eine halbe Stunde«, bettle ich. »Höchstens.«
    »Ist es denn so wichtig?«, wendet Leo ein.
    »Also funktioniert der Fluch wirklich?«, fragt Rose erneut. »Er ist wirklich, wirklich vollkommen real, und ihr habt die ganze Zeit Pech mit Männern gehabt?«
    »Hat nicht jedes Paar mal Probleme?«, fragt Leo fast anklagend.
    »Du hast ja keine Ahnung«, seufze ich.
    »Das will ich hören. Komm mit rauf«, sagt Rose und winkt mir, ihr zu folgen.
    Das Geschäft mit den Keksen scheint wirklich gut zu lau fen. Das sehe ich schon an der Größe von Roses Wohnung. Sie führt mich in das riesige, auf der Südseite gelegene Wohn zimmer mit einer Aussicht über Manhattan, die sicher über eine Million Dollar gekostet hat. Vom Empire State Building bis zum Chrysler Building kann man alles sehen. Das Wohnzimmer ist genau so eingerichtet, wie ich es mag: mit großen, gemütlichen Sofas und einem riesigen karamellfarbenen Teppich auf den Holzdielen. Und überall hängen Fotos von Bernard und Annette, von Paul und Chuck und ihren Familien.
    »Möchtest du Wasser oder was anderes?«, fragt Leo, als ich auf einem der großen Sofas Platz nehme.
    »Wasser, danke«, antworte ich.
    »Und du, Schatz?«, fragt er.
    »Ich auch Wasser.«
    Rose setzt sich mir gegenüber und eine Weile sehen wir uns nur an. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Ich kann kaum glauben, dass ich so weit gekommen bin.
    »Deine Wohnung ist umwerfend«, sage ich zu ihr.
    »Danke«, erwidert sie und lächelt, als wüsste sie nicht genau, wie sie mit dieser Situation umgehen soll. Kein Wunder: Sie hat gerade eine Fremde, die behauptet, ihre Cousine zu sein, in die Wohnung gebeten, und das nur wegen der uralten Gutenachtgeschichte ihres Großvaters.
    »Hier, bitte«, sagt Leo, als er mit den Gläsern zurückkommt. »Ich bin im Arbeitszimmer, falls du mich brauchst.« Er legt Rose die Hand auf die Schulter und sie lächelt ihn an und berührt kurz seine Hand.
    »Er scheint sehr nett zu sein«, bemerke ich, als er gegangen ist.
    »Das ist er. Er ist einfach perfekt.« Sie lächelt.
    »Ich hab auch einen perfekten Mann«, seufze ich. »Genauer gesagt: hatte.«
    »Seid ihr verheiratet?«, fragt sie.
    »Ja … und nein«, stottere ich. »Deshalb wollte ich mit dir reden.«
    Ich erzähle ihr alles über Gogo und unsere Beziehung. Es sprudelt einfach so aus mir heraus. Es ist so wohltuend, sich alles von der Seele zu reden. Dann erzähle ich von Selma und Dolly und ihren Ehegeschichten. Ich fahre fort mit dem Tag in Paris, an dem Gogo mir seinen Antrag machte, und ende mit dem Abend in Las Vegas, an dem wir heirateten. Innerhalb einer halben Stunde erzähle ich ihr mein ganzes Leben und ende damit, wie ich sie über Facebook aufgespürt habe. Rose sagt gar nichts. Sie sitzt einfach nur da und hört sich die Geschichte vom Anfang bis zum Ende an.
    »Du behauptest also, Gogo hätte keine Ahnung, dass es dich gibt?«, fragt sie, neigt den Kopf zur Seite und sieht mich an.
    »Und er sieht einfach schrecklich aus. Er ist mit einer Frau verheiratet, die er ganz sicher nicht liebt und die ihn auch nicht liebt, aber Gogo ist zu anständig, um sich scheiden zu lassen. Das ist typisch für ihn.«
    »Und wie soll ich dir helfen?«, fragt Rose und klingt, als wollte sie das wirklich wissen.
    »Du sollst den Fluch rückgängig machen«, stoße ich

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