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Träum ich?: Roman (German Edition)

Träum ich?: Roman (German Edition)

Titel: Träum ich?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adena Halpern
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anlächelt.
    »Mit den neuen, internetfähigen Fernsehern ist jedes Familienmitglied auf Knopfdruck erreichbar. Der Fernseher bringt Familien via Internet wieder zusammen. Best Buy – bringt Familien immer wieder zusammen. «
    Da plötzlich kommt mir die Idee. Die Lösung für alles.
    »Ich hab’s«, rufe ich aus. »Ich suche einfach Emmalinas Ururenkelin. Dann kann sie den Fluch zurücknehmen!«
    »Wie bitte?«, fragt Bruce, während die anderen mich nur anstarren.
    »Mir geht’s wirklich sehr schlecht«, antworte ich und stehe auf. »Es tut mir sehr leid, aber ich muss jetzt wirklich gehen.« Hustend und würgend stürze ich aus dem Raum.
    »Lily!«, ruft Gerry mir nach, als ich den Flur hinuntereile.
    »Tut mir leid«, sage ich zu ihr. »Ganz ehrlich. Ich weiß, dass ich alles vermasselt habe, aber ich muss jetzt was Wichtiges erledigen.«
    »Ich muss Sie feuern, das ist Ihnen doch klar, oder?«, fragt sie. »Ich weiß nicht, was heute in Sie gefahren ist. Wie kann man sich nur so verhalten?«
    »Gerry«, setze ich an und packe sie an den Schultern. »Sie haben recht, Sie sollten mich feuern. Aber jetzt entschuldigen Sie mich, ich muss los.«
    Fassungslos starrt sie mir nach, als ich weitergehe.
    »Sie wollen also einfach so aufgeben?«, ruft sie mir hinterher.
    »Manchmal gibt es im Leben Wichtigeres als Werbung«, erwidere ich, ohne stehen zu bleiben.
    »Was denn zum Beispiel?«, ruft sie.
    Die Antwort erspare ich mir.

Sieben
    W enn Ihre Ururgroßmutter Ihrer Ururgroßtante den Mann wegschnappt und Ihre Ururgroßtante daraufhin Sie und Ihre Nachkommen verflucht, dann kommen Sie nicht nur in den Genuss eines Lebens ohne Männer, sondern es gibt auch noch einen besonderen Bonus: ein Leben ohne Verwandte.
    Mein ganzes Leben lang verbrachte ich die Feiertage nur mit Mom, Dolly und einem der fünf Väter, der gerade aktuell war.
    Ich kann nicht behaupten, dass das besonders schrecklich war, aber schon als Kind wusste ich, dass mir etwas fehlte.
    Zugegeben, Dolly und Selma versuchten, den Mangel an Verwandten so gut es ging auszugleichen, aber dennoch wusste ich, dass die anderen Kinder etwas hatten, was mir fehlte: eine große Familie mit vielen Angehörigen.
    Nicht nur, dass wir die Feiertage recht einsam verbrachten, es gab auch nur wenige Fotos in unserem Haus. Andere Kinder hatten jede Menge Bilder mit Verwandten. Wir hatten nur welche von uns dreien.
    »Warum hab ich eigentlich keine Cousins und Cousinen?«, fragte ich Selma an dem Tag, nachdem ich den Cousin meiner Klassenkameradin Claudia kennengelernt hatte, der zu Besuch war. Sie sahen sich unheimlich ähnlich, und ich hätte auch gern einen Cousin gehabt, der aus einer so exotischen Stadt wie Chicago kam.
    »Weil Dolly keine Brüder und Schwestern hat und ich auch nicht«, erklärte sie.
    »Aber wieso?«, fragte ich sie.
    Sie biss sich auf die Unterlippe und befahl mir, meine Haus aufgaben fertig zu machen. Jetzt weiß ich, es lag am Fluch.
    Ich wollte immer heiraten und fünf Kinder kriegen. Ich träumte von einer großen Familie, die an Thanksgiving an einem großen Tisch sitzt und einen riesigen Truthahn mit tausend Beilagen und selbst gebackenen Kuchen isst – nicht an einem kleinen Küchentisch mit drei Platzdeckchen. Als ich Gogo kennenlernte und entdeckte, dass er sich dasselbe wünschte, schien das Thanksgiving-Dinner meiner Träume in greifbare Nähe zu rücken.
    Wenn ich jetzt Emmalinas Ururenkelin fände, könnte ich den Bann brechen, der meine Familie seit so vielen Generationen heimgesucht hat. Außerdem könnte ich auch meine große, glückliche Familie noch bekommen.
    Sie können sich nicht vorstellen, wie unglaublich einfach es heutzutage ist, übers Internet verloren geglaubte Verwandte aufzuspüren.
    Laut Selmas und Dollys Erzählung hatten Astrid und Her mann Österreich 1907 verlassen. Wenn auch Emmalina Lock wunden verlassen und per Schiff ein anderes Land angesteuert hatte, musste das kurz danach gewesen sein.
    Also rief ich die Webseite von ancestry.com auf und gab Emmalinas Namen und »Lockwunden« ein. Was meinen Sie, was herauskam?
    EMMALINA LOCK –
    GEB. EBD. 1888
    GEST. NEW YORK, NEW YORK 1958
    Daraufhin bezahlte ich für den erweiterten Zugang zur Webseite und fand Emmalinas Trauschein. Sie hatte 1912 einen Charles Golden geheiratet. Laut einer Geburtsurkunde, die ich ebenfalls entdeckte, bekamen Emmalina und Charles 1914 einen Sohn namens Leon. 1939 heiratete Leon eine gewisse Hettie. Die beiden bekamen 1941 einen Sohn

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