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Träum ich?: Roman (German Edition)

Träum ich?: Roman (German Edition)

Titel: Träum ich?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adena Halpern
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hervor. »Ich hoffe, du kannst irgendeinen Zauber über mich verhängen, damit Gogo sich wieder an mich erinnert. Sonst weiß ich einfach nicht weiter«, schließe ich und hebe hilflos die Hände.
    Rose steht auf und kommt zu mir. Sie setzt sich neben mich und sieht mich an.
    »Ich vergebe deiner Ururgroßmutter«, sagt sie schließlich mit mystisch klingender Stimme. Dabei fuchtelt sie wie bei einem Zaubertrick mit den Armen herum.
    Ich starre sie an und warte auf irgendeine Veränderung in meinem Körper, eine Gänsehaut etwa oder irgendwas, das mir zeigt, dass ihre Worte Wirkung haben.
    »Meinst du, es hat funktioniert?«, fragt sie mich, wieder mit normaler Stimme.
    »Woher soll ich das wissen?«, entgegne ich.
    »Ruf Gogo an!«, schlägt sie vor und gibt mir ihr Telefon.
    Doch bevor ich Gogo anrufen kann, klingelt mein Handy. Ein Blick aufs Display verrät mir, dass es Dolly ist.
    »Gram!«, sage ich zur Begrüßung, blicke aber weiterhin zu Rose.
    »Hi, Schatz«, ruft sie. »Kommst du heute Abend zum Essen vorbei? Wenn ja, könntest du mir dann wohl einen Salatkopf mitbringen? Ich hab keinen mehr.«
    Rose fuchtelt plötzlich mit den Armen und wippt aufgeregt auf ihrem Platz auf und ab. »Frag sie, ob sie weiß, wer Gogo ist. Frag sie, ob sie sich an ihn erinnert«, flüstert sie laut.
    »Gram?«, sage ich. »Weißt du, wer Gogo ist?«
    »Wer?«, fragt sie zurück.
    »Gogo.«
    »Meinst du den Mann, von dem du uns erzählt hast?«
    »Ja!«, rufe ich und wippe ebenfalls auf meinem Platz herum, weil Rose meine Hand nimmt und weiterwippt.
    »Dein angeblicher Ehemann, der jetzt mit einer anderen Frau verheiratet ist, dich nicht mehr kennt und Fallrohre verkauft?«
    Meine Mundwinkel sinken wieder nach unten. Ich höre auf zu wippen und Rose erstarrt ebenfalls.
    »Genau der«, sage ich.
    »Also, kommst du jetzt zum Abendessen?«, fragt Dolly.
    »Nein«, antworte ich ihr mit schleppender Stimme. »Ich bin in New York und komme erst morgen zurück.«
    »Was machst du denn in New York?«, fragt sie.
    »Ich versuche, den Fluch rückgängig zu machen. Ich sag dir Bescheid, wenn ich weiß, wie es geht.«
    »Ach, mein armes Mädchen«, seufzt sie. »Ich weiß genau, wie du dich fühlst. Ich hab das auch schon versucht. Funktioniert es?«
    »Nein«, antworte ich dumpf.
    »Nun, wenn irgendjemand diesen Fluch rückgängig machen kann, dann du. Halt mich auf dem Laufenden.«
    Ich beende das Gespräch.
    »Tut mir leid«, sagt Rose traurig.
    »Tja«, erwidere ich und versuche, trotz meines Elends zu lächeln. »Es war einen Versuch wert. Aber vielen Dank, dass du mir geglaubt hast. Danke für dein Verständnis. Das bedeutet mir wirklich viel. Es war zwar unwahrscheinlich, aber ich wusste einfach nicht weiter.«
    »Es tut mir so leid«, wiederholt Rose traurig. »Wenn ich mir vorstelle … mein Leben ohne Leo verbringen zu müssen, dann hätte ich mich genauso verhalten und mich bei dir gemeldet.«
    »Und ich hätte versucht, dir zu helfen. Vielen Dank«, sage ich lächelnd.
    »Weißt du was?«, sagt Rose nachdenklich. »Da du schon mal hier bist, könntest du doch mit zu meiner Verlobungsfeier kommen.«
    »Ach nein«, erwidere ich, »ich hab dich schon genug belästigt.« Ich sehe mich nach meiner Tasche um.
    »Nein«, entgegnet Rose und nimmt meine Hand. »Es wäre schön, wenn du meine Familie kennenlernen würdest. Das ist das Mindeste, was ich für dich tun kann. Vielleicht hat jemand aus der Familie eine Idee.«
    »Lebt dein Großvater etwa noch?«, frage ich.
    »Nein«, antwortet sie traurig. »Ich hab überhaupt keine Großeltern mehr. Weißt du, es war die Familie meines Großvaters. Er war der Nachkomme von Emmalina.«
    »Ich weiß«, sage ich und erkläre: »Von ancestry.com. «
    »Trotzdem solltest du uns begleiten«, wiederholt sie freund lich. »Meine Familie würde sich bestimmt freuen.«
    »Sie hören sich nett an.«
    »Sie sind auch nett. Die Goldens haben immer ein schönes Leben gehabt. Alle Ehen waren glücklich. Im gesamten Zweig meiner Familie hat es nie eine Scheidung gegeben. Deshalb fühle ich mich jetzt so schrecklich. Wir waren alle sehr glücklich und seit meiner Verlobung habe ich viel da rüber nachgedacht. Es ist unvorstellbar für mich, was deine Familie durchgemacht hat. Hältst du es für möglich, dass Emmalina meinen Zweig der Familie mit einer Art umgekehrtem Fluch bedacht hat? Einem Segen oder einem guten Wunsch? Mir graut bei der Vorstellung, aber wieso haben wir so viel Glück gehabt? Ich

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