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Traeum weiter Baby

Traeum weiter Baby

Titel: Traeum weiter Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Brown
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Quattro Stagioni mit extra viel Mozzarella.«
    »O.k. Sascha, willst du wirklich nichts essen?«
    »Ich nehm ein Bier«, sagte Sascha.
    Dummerweise lieferte der Pizzaservice keine Getränke, deshalb fragte ich Nicole, ob sie Bier hatte.
    »Bier?« fragte sie. »Seit wann trinkst du tagsüber Bier?«
    »Für meinen Möbelpacker.«
    »Ach so!«
    Sie ging in die Küche und ich hinterher. Sascha stand vor dem Kühlschrank und guckte hinein.
    »Bier ist alle«, sagte Nicole, »du kannst Wasser haben, oder Saft?«
    Sascha fixierte mich mit seinem Blick.
    »Ich dachte, Mel bestellt welches?«
    »Ich könnte Svetlana zum Kiosk schicken«, sagte Nicole, »und ›Bier‹ kann sie inzwischen auch sagen!«
    »Kein Problem«, sagte ich, »ich gehe schon.«
    Ich mußte raus hier. Weg von Sascha und seiner miesen Laune.
    Nicole erklärte mir, wo der Kiosk war. Als ich losgehen wollte, kam Jörg in die Küche, weil er einen Schraubenzieher liegengelassen hatte. Als er ihn gefunden hatte, sagte er:
    »Jetzt kriegen wir sie, die Mistdinger!«
    |105| Dabei fuchtelte er mit dem Werkzeug vor meiner Nase herum, als wollte er sie anstelle der Schrauben abmontieren. Unwillkürlich zuckte ich zurück.
    »Hey«, sagte er und legte die Hand auf meine Schulter, »alles gut bei dir und Sascha? Ihr wirkt so angespannt heute.«
    Als ich mit dem Bier zurückkam, waren die Männer weg. »Sie bringen die Möbel zu euch«, sagte Nicole, »wenn Jörg zurück ist, essen wir.«
    »Sascha wird sich bestimmt ärgern, daß er keine Pizza hat. Ich werde meine mit ihm teilen.«
    »Sascha kommt nicht zurück. Er geht direkt in den Club.« Ich war platt. Ich war ganz sicher davon ausgegangen, daß Sascha heute abend frei hatte und wir Moritz’ Zimmer einrichten würden. Ich mußte da irgendwas falsch verstanden haben.
    »Er hat einen Anruf bekommen, als du weg warst«, sagte Nicole, »anscheinend eine Art Notfall. Er sagt, er ruft dich nachher noch mal an.«
    Ich seufzte. »Ach, verdammt!«
    »Streß?«
    Ich schüttelte den Kopf
    »Nichts Besonderes. Sascha arbeitet zu viel.«
    »Jetzt reg dich nicht auf: Du kennst es doch schon, daß er alles stehen- und liegenlassen muß, wenn die Pflicht ruft.«
    »Du hast recht: Was soll’s? Ich bin ja froh, daß die verdammten Möbel – versteh das nicht falsch –, daß die Sachen endlich in unsrer Wohnung sind. Vielen Dank noch mal«
    »Keine Ursache«, sagte Nicole, »ihr habt uns einen Gefallen getan.«
    »Ich hätte sie nur so gerne heute schon aufgebaut!«
    Ich seufzte.
    »Sag mal, was ist eigentlich mit dieser Doro«, wollte |106| Nicole plötzlich wissen, »was ist das für eine? Hat die einen Freund?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Ein Kind?«
    »Nein.«
    »Siehst du, deshalb kann die sich nicht in Sascha reinversetzen. Ich wette, er hat der Frau noch nie gesagt, wie nervig das ist, daß er nie etwas mit euch planen kann!«
    »Ach, das bringt doch nichts. Er ist ihre rechte Hand und muß eben einspringen, wenn Not am Mann ist.«
    »Aber er verdient ja auch gut im Club?«
    »Klar!«
    Zum Glück kam Jörg jetzt nach Hause, so daß Nicole aufhörte, mich zu löchern.
    »Und«, fragte er, »was geht ab?«
    »Tischdecken«, sagte Nicole.
    Er küßte sie. »Das übernehme ich.«
    Nicoles Leben war eine einzige Sahnetorte und wegen des hohen Zuckergehalts nur in kleinen Portionen genießbar. Nach ein paar Stunden Familienidylle wurde mir ganz schlecht, und als Nicole vorschlug, wir drei sollten noch in eine nette Kneipe gehen, ergriff ich die Flucht. Da es Svetlana anscheinend nichts ausmachte, auf ein drittes Kind aufzupassen, beschloß ich, Moritz bei seinen Cousinen zu lassen und mit Paula auf das Fest zu gehen. Es war Wochenende, und ich wollte weder vor der Glotze vereinsamen noch mich wegen einer Überdosis Sahnetorte erbrechen.
    »Das ist besser so«, sagte ich zu Nicole, »dann habt ihr einen schönen Abend zu zweit.«
    Sie strahlte ihren Mustergatten an und der legte den Arm um sie. Warum ist das bei mir nie so, dachte ich neidisch. Was mich etwas mit meinem Schicksal versöhnte, war, daß ich mich aus Nicoles Kleiderschrank bedienen durfte.
    |107| Wenn ich schon keinen Mann an meiner Seite hatte, wollte ich wenigstens superklasse aussehen. Als ich fertig war, lagen Nicole und Jörg im Wohnzimmer auf der Couch. Sie fuhren auseinander wie zwei Teenager, die im Schulklo beim Knutschen erwischt wurden.
    »Wow! Du siehst toll aus«, sagte Jörg.
    »Du bist die Königin der Nacht«, bestätigte Nicole, »und ich

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