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Traeum weiter Baby

Traeum weiter Baby

Titel: Traeum weiter Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Brown
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mich ein bißchen fehl am Platz.«
    »Das tun wir alle«, sagte die Blonde, »ignorier das Gefühl einfach.«
    »Das ist Mel«, sagte Paula, »und das sind Sara und Lynn.«
    |113| Die beiden strahlten mich an, und ich grinste zurück:
    »Hi!«
    »Mel ist mit Sascha zusammen«, erklärte Paula, »der, der den Club macht.«
    Sara und Lynn guckten mich neugierig an.
    »Aha«, sagte Sara dann, »na, jedenfalls fühlt man sich immer komisch auf so Festen, wenn man niemanden kennt. Aber vergiß das möglichst schnell und stürz dich einfach rein, denn wir haben gerade gehört, daß das Fest bald aufgelöst werden soll. Wegen der Einsturzgefahr. Vor dem Haus stehen angeblich jede Menge Polizisten und warten nur noch auf den Befehl, unsere Leben zu retten!«
    In diesem Moment rempelte mich ein Typ mit einer riesigen Kamera auf der Schulter im Vorbeigehen an.
    »Hey du! Wir wollen in deinem Film mitspielen!« brüllte Lynn ihm nach.
    Er blieb stehen und drehte sich zu uns um.
    »Bitte, bitte mach uns berühmt! Wir tun alles, was du willst und erzählen auch deiner Frau nichts davon«, grinste Sara.
    Die beiden waren ziemlich überdreht, und das schien dem Typen zu gefallen. Er lachte und blieb stehen.
    »Für welchen Sender arbeitest du?« fragte Sara.
    »Ach, das ist alles nur Show«, sagte der Typ mit einer wegwerfenden Handbewegung. »Wir haben die Genehmigung für das Fest bekommen, weil wir gesagt haben, wir drehen hier einen Film.«
    »Inwieweit ist das Gebäude dadurch weniger einsturzgefährdet?« erkundigte sich Lynn.
    »Keine Ahnung! Beamtenlogik«, sagte der Typ. »Jedenfalls muß es hier nach Dreharbeiten aussehen, falls jemand kontrolliert.«
    Normale Bürger durften das Gelände nicht einmal betreten, aber Schauspieler sollten hier arbeiten? Das Leben eines Schauspielers war für die Behörden anscheinend wenig |114| wert. Das lag vermutlich daran, daß sie wenig Steuern zahlten, weil sie so selten Jobs kriegten. Insofern würde es nicht weiter ins Gewicht fallen, wenn ein paar von ihnen unter einstürzenden Kellergewölben begraben wurden.
    »Habt ihr Lust, der Polizei eine Szene vorzuspielen, wenn sie gleich die Räumlichkeiten stürmt?« fragte der Typ. Die anderen nickten eifrig, und ich beschloß, mal abzuwarten und zu sehen, was so passierte.
    »Klar doch! Vielleicht ist das ja unser großer Durchbruch?« grinste Lynn.
    »Das glaub ich jetzt weniger«, sagte der Typ trocken, »es ist nämlich kein Film in der Kamera. Für solche Späße ist das Material zu teuer!«
    In diesem Moment drängten die ersten Hüter der Ordnung durch die Stahltür. Der Türsteher guckte den Kameratypen an und zuckte hilflos mit den Schultern.
    »Sind Sie hier der Verantwortliche?« wollte der Anführer von dem Typen mit der Kamera wissen.
    Der zückte seinen Personalausweis und hielt ihn dem Polizisten unter die Nase.
    »John Martensberger, Kameramann.«
    John deutete auf das Schwergewicht auf seiner Schulter. »Können wir jetzt weitermachen? Also, Leute, wenn ihr bitte zurück auf eure Position gehen würdet, und konzentriert euch zur Abwechslung mal! Ich will die Szene endlich im Kasten haben.«
    Er gab den Kotzbrocken. Ich war beeindruckt. Er wirkte so arrogant wie ein echter Filmemacher. Jedenfalls werden sie im Fernsehen immer so dargestellt. Die Vorstellung beeindruckte den Polizisten offensichtlich genauso wie mich. Er schwieg ehrfürchtig. Um uns herum hatte sich eine Menschenmenge gebildet, die die Szene in andächtiger Stille beobachtete. Der Türsteher und der Polizist guckten uns ebenso gespannt an. John schaltete die Scheinwerfer ein. Schlagartig wurde ich schrecklich aufgeregt. |115| Mein Puls raste, und in meinem Gehirn entstand ein Vakuum. Ich trat automatisch einen Schritt zurück, um aus dem gleißenden Licht zu kommen.
    Keiner sagte irgendwas, und ich hoffte inständig, daß ich nicht in das Spiel mit einbezogen wurde, weil ich mich als Schauspielerin nicht eigne. Vor vielen Menschen kriege ich kein Wort raus. Wenn es den anderen auch so ging, würde das ein Stummfilm werden! Plötzlich tauchte im gleißenden Licht ein oranges T-Shirt auf, und jetzt konnte ich auch den Spruch lesen: Don’t fuck with me, stand da drauf. Was immer das bedeuten sollte, erfuhr ich kurz darauf:
    »Du bist vielleicht eine arrogante Tusse!« sagte der Träger mit lauter Stimme in die Stille hinein.
    Keiner antwortete ihm.
    »Mit wem redet der?« fragte Lynn.
    »Ich rede mit ihr!« sagte das T-Shirt und deutete mit ausgestrecktem

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