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Traeum weiter Baby

Traeum weiter Baby

Titel: Traeum weiter Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Brown
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hat!«
    »Ist ja gut! Ruf mich an, wenn du es dir anders überlegst.«
    »O.k. Ich wünsch dir jedenfalls viel Spaß!«
    »Ich weiß gar nicht, was ich anziehen soll?«
    Nachdem wir die Kleiderfrage diskutiert hatten, was eine Weile dauerte, weil Paulas Fundus riesig war, und uns zu einem Kompromiß aus sportlich und edel entschlossen hatten, war Sascha in seinem Zimmer verschwunden. Ich legte mich aufs Sofa im Wohnzimmer, um im ›Gott der |99| kleinen Dinge‹ weiterzulesen. Nach einer Weile kam ich sogar wieder drauf, wer Chacko war, und das Buch machte richtig Spaß.
    Um zwei klingelte es an der Tür.
    Sascha lag in seinem Zimmer auf dem Sofa und hörte Musik.
    »Sie sind da«, sagte ich.
    Er rührte sich nicht.
    »Alles klar«, murmelte er.
    Ich ging in den Flur und drückte auf den Knopf für die Gegensprechanlage.
    »Wir kommen!«
    »Schnell«, antwortete Nicole, »wir stehen im Halteverbot!«
    Ich drückte auf den Türöffner.
    Sascha kam aus seinem Zimmer.
    »Hoffentlich ziehen die das zügig durch«, sagte er, »mehr als eine Stunde will ich für die Aktion nicht verplempern.«
    »Dann geh runter und fahr mit ihnen voraus. Ich komme später mit Moritz nach.«
    »Nur kein Streß!«
    Zügig, aber ohne Streß! Alles klar.
    Als Nicole mit Tüten bepackt hereinkam, umarmte sie erst mich und dann Sascha. Er lächelte charmant.
    »Wo ist denn der kleine Prinz?« Nicole guckte das Flurregal an, als erwarte sie, daß Moritz zwischen den Büchern sitzen würde. »Ist das Regal neu?«
    Diese Frau lebte anscheinend in dem Glauben, daß jeder Mensch auf der Erde permanent damit beschäftigt war, neue Möbel zu kaufen. Ich schüttelte den Kopf.
    »Alt und Ikea.«
    »Habt ihr was zu trinken?« fragte Jörg. »Diese Rennerei in der Stadt macht einen ganz schön durstig!«
    »Moritz macht Mittagsschlaf«, sagte ich zu Nicole, |100| »zum letzten Mal in seinem engen Körbchen. Nicole, ich bin so froh, daß wir eure Möbel bekommen!«
    »Und ich bin erst froh, daß wir sie endlich loswerden!«
    »Was wollt ihr«, fragte Sascha, »Tee oder Kaffee?«
    Er war offensichtlich bereit, das Limit von einer Stunde für die Aktion zu überschreiten. Doch für den Fall, daß er sich später nicht mehr daran erinnern und mir die Verantwortung für die verplemperte Zeit in die Schuhe schieben würde, hielt ich es für sinnvoll, weniger Aufwand mit den Getränken zu betreiben.
    »Oder vielleicht Orangensaft?« fragte ich.
    »Ein Kaffee wäre mir lieber«, sagte Jörg.
    »Für mich einen Tee, bitte«, sagte Nicole.
    »Leute, euer Auto steht im Halteverbot«, erinnerte ich sie.
    Doch die beiden hatten sich anscheinend mit der Aussicht auf ein Knöllchen abgefunden und ließen sich davon nicht mehr zur Eile bewegen.
    »Da steht es gut«, meinte Jörg nur und setzte sich.
    Ich zuckte resigniert mit den Schultern und schaltete den Wasserkocher an.
    »Na, und wie geht’s dir?« wollte Nicole von mir wissen.
    »Gut.«
    Sie guckte mich prüfend an. »Du siehst müde aus!«
    »Ich bin müde.«
    »Das kenn ich«, sagte Jörg, »bei kleinen Kindern kann man seinen Schlaf echt vergessen. Deshalb mach ich das nur noch mit Au-pair-Mädchen.«
    »Ach wirklich«, kicherte ich, »du machst die Kinder ab jetzt mit den Au-pair-Mädchen? Nicole, wußtest du davon?«
    Nicole lachte.
    »Ich hoffe, deine Lebensversicherung zahlt auch im Fall von Mord«, sagte sie zu Jörg.
    |101| Jörg lachte und legte den Arm um sie.
    »Es wird euch bestimmt Spaß machen, das Kinderzimmer gemeinsam einzurichten«, sagte Nicole, »habt ihr euch schon überlegt, wo ihr die Sachen hinhaben wollt?«
    Ich guckte Sascha an. Er sah im Moment nicht wie ein Mensch aus, mit dem irgend etwas Spaß machte, vermutlich, weil er gerade dabei war, die bereits verplemperten Minuten zu zählen. Damit er seine mathematischen Fähigkeiten nicht weiter strapazieren mußte, versuchte ich wieder, Nicole und Jörg zur Eile anzutreiben.
    »Können wir dann?«
    »Was machst du denn für einen Streß«, fragte Nicole, »willst du, daß ich mich an dem Tee verbrühe?«
    Dann berichtete sie munter weiter von ihren Einrichtungsplänen. Danach kamen die Urlaubspläne. Die beiden wollten mit den Kindern nach Portugal. Sie waren schon ein paarmal dort gewesen und fanden das Land so schön kinderfreundlich. Jörg hatte inzwischen das Wort an meinen Schmollmann gerichtet und mit der Frage nach seiner Arbeit einen Treffer gelandet, wie ich erleichtert feststellte. Seine Miene hellte sich ein wenig auf, als er

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