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Träum weiter, Liebling

Träum weiter, Liebling

Titel: Träum weiter, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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besprenkeltes Cookie auswählte. »Danke.«
    Rachel holte tief Luft und stürzte sich ins Gefecht. »Ich bin auf der Suche nach etwas, das Sie vielleicht haben könnten.«
    »Ach?«
    »Dwaynes Bibel.«
    Ein überraschter Ausdruck flackerte über Carols fuchsähnliche Züge, dann Misstrauen und Vorsicht. Rachel spürte ein erregtes Kribbeln.
    »Wie, um alles in der Welt, kommen Sie darauf, dass ich sie hätte?«
    »Weil ich weiß, wie sehr Sie Dwayne mochten. Ich glaube, Ihr Schwager hat die Bibel an dem Abend genommen, als man Dwayne verhaften wollte, und sie Ihnen gegeben.«
    »Beschuldigen Sie mich des Diebstahls?«
    Rachel wusste, wann sie vorsichtig sein musste. »Nein, natürlich nicht. Ich bin sicher, dass Sie die Bibel nur aufbewahren wollten, und dafür bin ich Ihnen dankbar. Aber jetzt hätte ich sie gerne wieder zurück.«
    »Sie sind die allerletzte, die Dwaynes Bibel haben sollte.«
    Sie zögerte. »Sie ist nicht für mich, sondern für Edward. Er hat nichts mehr, das einmal seinem Vater gehört hat, und die Bibel sollte ihm gehören.« Das zumindest war die Wahrheit.
    Rachel hielt den Atem an. Carol blickte Edward an, dessen Mund mit rotem Zuckerguss verschmiert war. Anscheinend hatte sie mit dem Cookie sein Herz gewonnen, denn er grinste sie an.
    Carol biss sich auf die Lippe. Sie sah Rachel nicht an, sondern nur Edward. »Also gut. Ja, ich hab die Bibel. Die Polizei hätte sie ohnehin nur im Lagerraum vergammeln lassen, und das durfte ich nicht zulassen. Die sind nicht immer vorsichtig mit den Dingen.«
    Rachel hätte sich am liebsten Gabe geschnappt und ihn herumgewirbelt, doch sie zwang sich, ruhig zu bleiben. »Ich bin Ihnen dankbar, dass Sie sie gut aufgehoben haben.«
    Carol erwiderte zornig: »Ich pfeif auf Ihre Dankbarkeit. Ich hab‘s für Dwayne getan, nicht für Sie.«
    »Ich verstehe«, zwang sich Rachel zu sagen. »Ich weiß, dass Dwayne es zu schätzen gewusst hätte.«
    Carol wandte sich ab, als könne sie Rachels Anblick nicht länger ertragen.
    »Vielleicht könnten wir ja später bei Ihnen zu Hause vorbeikommen.« Rachel wollte sie nicht zu sehr drängen, aber sie war wild entschlossen, die Bibel so schnell wie möglich in ihre Hände zu bekommen.
    »Nein, ich geb sie Ethan.«
    »Und wann wäre das?«
    Sie hätte nicht zeigen dürfen, wie scharf sie auf die Bibel war, denn das verlieh Carol Macht über sie. »Ich glaube, Montag ist Ethans freier Tag. Ich werde die Bibel also irgendwann am Dienstag vorbeibringen.«
    So lange konnte sie nicht warten und wollte schon protestieren, als Gabe ihr das Wort abschnitt. »Das wäre sehr nett, Carol. Es besteht keine Eile. Ich werde Ethan sagen, er soll Sie erwarten.«
    Er packte Rachels Arm mit eisernem Griff und zog sie durch die Menge davon. »Wenn du dich nicht zusammenreißt, kriegst du die Bibel nie zu Gesicht.«
    Sie warf einen Blick zurück, um zu sehen, ob Edward ihnen folgte. »Ich kann das Weib nicht ausstehen. Sie quält mich absichtlich.«
    »Ein paar Tage mehr oder weniger machen auch keinen Unterschied. Komm, lass uns was essen.«
    »Kannst du nie an was anderes als deinen Magen denken?«
    Er schob seinen Daunen unter den kurzen Ärmel ihres Schmetterlingskleids und streichelte ihren Oberarm. »Hin und wieder wird meine Aufmerksamkeit auch von gewissen anderen Körperteilen in Anspruch genommen.«
    Eine genüssliche Gänsehaut überlief sie. Gleichzeitig jedoch wünschte sie, er würde etwas anderes als nur sexuelles Verlangen für sie empfinden. »Zahlst du?«
    Er blickte amüsiert drein. »Ich zahle.«
    Sie warf einen Blick über ihre Schulter. »Komm, Edward, wir gehen was essen.«
    »Hab keinen Hunger.«
    »Du liebst doch Wassermelonen. Ich kauf dir eine dicke Scheibe.«
    Auf dem Weg zu den Essenszelten hörte Gabe, wie der Junge mit den Schuhen über die Erde schlurfte. Wenn er daran dachte, wieviel von Rachels magerem Lohn in diese Schuhe geflossen war, hätte er dem Kind am liebsten gesagt, er solle anständig gehen, aber er wusste, dass das unvernünftig von ihm wäre, und hielt deshalb den Mund.
    Sie gingen zur Mitte des Festplatzes, wo mehrere Schweine auf Spießen geröstet wurden. Rachel rümpfte die Nase. »Ich glaub, ich mag lieber einen Maiskolben.«
    »Ich dachte, ihr Landmädel wärt immun gegen solche Sentimentalitäten.«
    »Ich nicht. Im übrigen haben wir Sojabohnen angebaut.«
    Da er selbst nie ein großer Anhänger von gegrilltem Schwein gewesen war, versuchte er nicht, sie zu überreden. Schon kurz darauf

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