Träum weiter, Liebling
und es kam ihr überhaupt nicht in den Sinn, nein zu sagen. Er streckte die Hand aus und führte sie ins Haus.
Das Mondlicht ergoss sich über das alte Bett, tauchte die ausgewaschenen Laken in silbernes Licht und versilberte auch Rachels Haar, während Gabe auf ihrem nackten Körper lag. Sein überwältigendes Bedürfnis nach ihr ängstigte ihn. Er war ein Mann der Stille und Einsamkeit. Die letzten paar Jahre hatten ihn gelehrt, dass es am besten für ihn war, wenn er allein blieb, aber Rachel veränderte alles. Sie drängte ihn auf etwas hin, das er lieber nicht näher untersuchen wollte.
Sie wand sich mit gespreizten Beinen unter ihm und presste sich hart an ihn. Sie war so zügellos, dass er sich oft nicht mehr richtig unter Kontrolle hatte. Manchmal fürchtete er, ihr weh zu tun.
Er zog ihr die Arme über den Kopf und hielt sie dort an den Handgelenken gefangen. Er wusste, dass das Gefühl von Hilflosigkeit sie wild machen würde, und sie begann beinahe sofort zu stöhnen.
Da er sie mit der einen Hand festhielt, blieb ihm nur noch die andere, um sie zu liebkosen. Eine Hand, um ihre Brüste zu umfassen, einen Daumen, um über die harten Warzen zu reiben. Er ersetzte die Hand durch seine Lippen und griff ihr zwischen die Schenkel.
Sie war nass für ihn, nass und glitschig. Er streichelte sie, er liebte es, wie sie sich anfühlte. Wie hatte er das bloß vergessen können? Wie hatte er zulassen können, dass der Schmerz soviel zerstörte, was gut war?
Ihr heiseres Stöhnen zerrte an seiner Disziplin. Sie versuchte ihre Hände freizubekommen, da sie jedoch keine wirkliche Kraft aufbot, ließ er sie nicht los. Statt dessen schob er einen Finger in sie hinein.
Sie stieß einen leisen, erstickten Schrei aus.
Er konnte den Anblick ihres sich windenden Körpers nicht länger aushalten, und drang mit einem tiefen, starken Stoß in sie ein.
»O ja«, keuchte sie.
Er bedeckte ihren offenen Mund mit dem seinen. Ihre Zähne stießen aneinander, ihre Zungen paarten sich. Er nahm ihre Handgelenke in seine Hände und rammte sich in sie hinein.
Sie bog ihm ihre Hüften entgegen und schlang dann die Beine um ihn. Nur Sekunden später explodierte sie.
Nichts existierte mehr, außer dieser von Lustkrämpfen geschüttelten Frau, dem Mondlicht und der süßduftenden Abendbrise, die durch das offene Fenster über ihre nackten Körper strich. Er fand das ersehnte Vergessen.
Danach wollte er nicht mehr von ihr herunter. Das Laken hatte sich um ihre Hüften gewickelt. Er presste den Mund an ihren Hals, schloss die Augen...
Ein kleines Bündel Wut sprang auf seinen Rücken.
»Geh runter von meiner Mommy! Geh runter!«
Etwas Hartes traf ihn am Kopf.
Kleine Fäuste trommelten auf ihn ein, und Fingernägel zerkratzten seinen Nacken. »Hör auf! Hör auf damit!«
Rachel war unter ihm erstarrt. »Edward!«
Etwas weit Härteres als die Fäuste eines Fünfjährigen schlug hart und rhythmisch auf seinen Kopf, wieder und wieder. Tränen und Panik drohten die Stimme des Kindes zu ersticken. »Du tust ihr weh! Hör auf!«
Gabe versuchte die Schläge abzufangen, doch seine Bewegungsfähigkeit war ziemlich eingeschränkt. Der Junge saß rittlings auf seinen Hüften, und wenn er sich herumrollte, würde der Kleine sehen, dass seine Mama nackt war.
Wie war er bloß reingekommen? Er war sicher, dass Rachel abgesperrt hatte.
»Edward, nicht!« Rachel griff nach dem Laken.
Gabe erwischte einen kleinen Ellbogen. »Ich tu ihr nicht weh, Edward.«
Ein monumentaler Hieb, weit stärker als die bisherigen, traf ihn an der Seite des Kopfs. »Ich heiß nich‘ -«
»Chip!« keuchte Gabe.
»Ich bring dich um!« schluchzte der Junge und versetzte ihm erneut einen Schlag.
»Hör sofort damit auf, Edward Stone! Hast du mich gehört!« Rachels Stimme klang stählern.
Der Junge wurde still.
In etwas sanfterem Ton meinte sie: »Gabe tut mir nicht weh, Edward.«
»Was tut er dann?«
Zum ersten Mal, seit er sie kannte, schien Rachel nicht zu wissen, was sie sagen sollte.
Er drehte den Kopf herum und sah einen zerzausten Haarschopf und rote, verheulte Wangen. »Ich hab sie geküsst, Ed... Chip.«
Ein entsetzter Ausdruck breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Tu das nie wieder.«
Gabes Gewicht machte Rachel das Atmen schwer, aber sie sprach so ruhig, wie sie nur konnte. »Ist schon gut, Edward. Ich mag es, wenn Gabe mich küsst.«
»Nein, das tust du nicht!«
So kamen sie offenbar nicht weiter, also sagte Gabe mit fester, strenger Stimme:
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